(Kommentar im Post-Body) ''Ich wähle die AfD'' | Straßenumfragen mit Kim
Ein paar random Gedanken:
ein Mensch sagt dass er die AFD wählt. Er ist eher jung und sagt Alice Weidel möchte mehr für seine Zielgruppe machen. Er erwähnt z.B. Geld und das DE strom aus dem ausland importiert, wo das ursprünglich von russland kommt.
danach gibts einen kurzen zwischenschub wo ein anderer mensch dazu einen kleinen faktencheck macht und erklärt, dass z.B: braunkohleverstromung das teuerste ist und um gaünstige preise zu bekommen muss man die netze, EEG und speicher ausbauen. Dann bekommt man auch importe und die preise runter.
Ich finde das sehr spannend und fühle mich bisschen bestätigt:
Das ist schon lange kein politischer Kampf der sich an Fakten orientiert, sondern an gefühlten Wahrheiten.
Ich hab kürzlich mal gelsen, dass laut einer Studie sehr viele Leute (und insbesondere konservative leute) nur die titel einer meldung lesen und aber nicht z.B. den zeitungsartikel selbst lesen.
die AFD führt diesen kampf um gefühlte wahrheiten auf tiktok sehr stark.
Für mich ist die Schlußfolgerung daraus:
selbst wenn es den Menschen die die AFD wählen verhältnismäßig gut geht, wenn durch irgendwas dafür sorgt dass alle Leute mehr Geld im Geldbeutel haben, sind sie nicht so anfällig für AFD Propaganda, denke ich.
Daher finde ich es sinnvoll für eine Erbschaftssteuer und z.B. Vermögens/Transaktionssteuer und einen Mietendeckel etc einzusetzen. Eben klassische linke Politik zu machen.
Das ist schon lange kein politischer Kampf der sich an Fakten orientiert, sondern an gefühlten Wahrheiten.
Letzte Woche erst hat ein Kollege rumgetönt das die Medien unterdrückt haben dass das Musk/Weidel Interview stattfindet. Meinen Einwand das es sogar in der Tagesschau war hat er mit "Tagesschau zählt nicht. Das ist alte Leute Fernsehen." beiseitegewischt.
selbst wenn es den Menschen die die AFD wählen verhältnismäßig gut geht, wenn durch irgendwas dafür sorgt dass alle Leute mehr Geld im Geldbeutel haben, sind sie nicht so anfällig für AFD Propaganda, denke ich.
Daher finde ich es sinnvoll für eine Erbschaftssteuer und z.B. Vermögens/Transaktionssteuer und einen Mietendeckel etc einzusetzen. Eben klassische linke Politik zu machen.
Die Rechtsextremen gewinnen nicht, weil sie besonders stark sind, sondern weil die Mitte und progressive Parteien und Medien schwach sind.
Wir hatten einen starken Rechtsruck der vermeintlichen Mitte Parteien.
Medien springern immer noch über jedes Stöckchen der AfD. Statt Politiker auf inhaltliches Versagen festzunageln und bei Themen wie Cum-Ex, PKW-Maut & co. bis zum Rücktritt oder zur vollständigen Aufklärung und Behebung dranzubleiben, wird lieber die nächste Twitter-Parole berichtet.
Politik wird weitestgehend visionslos und für die diversen Lobbies gemacht. Systematische Probleme wie Demografie/Rente, Wohnungsmangel, Überschuldete Kommunen, Energiewende, Verkehrswende und Digitalisierung werden seit Jahrzehnten schleifen gelassen und bekommen nur Symptombekämpfung hier und da. Systematische Veränderungen, um aus dem scheiternden Neoliberalismus rauszukommen werden kategorisch ausgeschlossen und von fast allen Parteien aktiv bekämpft.
Das muss man alles nicht im Detail verstehen, um zu fühlen, dass etwas schief läuft im Land. Und dieses Umfeld, indem Rechtsextremismus beste Wachstumsbedingungen hat, wird von den vermeintlichen Mitte Parteien und Medien für die AfD auf dem Silbertablett präsentiert.
Sagt der bei 07:45, dass Afd und Grüne koalieren sollen?! Das tut echt weh.
Als wäre die an der FDP gebrochene Ampel nicht genug, sollen die Grünen seiner Meinung auch noch mit einer Partei koalieren, die nicht mal an guten Tagen den Anschein gibt, konstruktiv oder pro-demokratisch zu handeln.
Klar, aber ich bezog mich auf das Gefühl dass viele Leute damit überfordert sind gegen diesen Kulturkampf der neuen Rechten zu kämpfen, weil es ja schon keine sachliche Grundlage gibt.
Wir finden entweder schnell einen Weg dagegen oder Demokratie als politisches System wird in vielen Ländern mach und nach scheitern. Sieht zumindest stand heute so aus für mich. Klingt dramatisch aber ist nicht einmal überzogen.
Evtl Feuer mit Feuer bekämpfen aber dann geht es eben im Wahlkampf nur noch wie in der Werbung zu. Image und Gefühl. Fakten sind Nebensache. Ob das dann zu einer sinnvoll geführten Gesellschaft führt?
Ansonsten bessere sozialpolitik und weniger Ausbeutung der normalen Leute, die über Steuern alles finanzieren?
Der zweite Typ, aus dem Video, der überzeugt AfD wählt... er erinnerte mich an meinen Vater und ich musste kotzen.
Der erste, den du in den random Gedanken als erstes erwähtest, hat mir mein Herz gebrochen. Wegen Unwissenheit und Gefühlen AfD wählen.
Ich weiß echt nicht wieso man uninformiert wählt, vorallem wenn man sah wie es in den USA endet (im nachhinein erst nachlesen was Einfuhrsteuern/Tariffs sind?!)
Ja es mag überheblich von mir sein, aber falsch Wählen ist fast noch schlimmer als garnicht zu wählen.
Leute die Dorgensüchtig sind, sind manchmal total wütend auf die Leute die ihnen drogen verkaufen. Und in meiner Beschäftigung mit Sucht hab ich gelernt, dass man die Sucht erst überwinden kann, wenn man sie akzeptiert hat, d.h. insbesondere nicht wütend ist auf die Leute die Drogen verkaufen wollen. Weil Die Wut ja in diesem Fall eine Emotion ist, die sich über eine anderes Gefühl legt, nämlich die Entäuschung rückfällig geworden zu sein.
D.h. erst wenn man nicht mehr so emotional ist, kann man die Strukturen analysieren, und etwas dagegen machen. Die Emotionen (auch die negativen!) offen umarmen anstatt sie verdrängen zu wollen (denn das ist die Wut)
Bezogen auf das ursprüngliche Thema: du beschreibst dass du es dir nicht vorstellen kannst und das dich eine Person an deinen Vater erinnert, dass dir das Verhalten das Herz bricht. Und glaub mir, ich kann das durchaus nachvollziehen, aber ich glaube: erst wenn du über diese Emotion hinweg bist (d.h. sie nicht verdrängst, aber akzeptierst wie sie sind), dann kannst du das verstehen und auch erst dann gut etwas dagegen machen.
Du gehst hier allerdings mit falschen Grundlagen an meinen Kommentar heran. Ich bin gar nicht erst gewillt AfD Wähler zu verstehen. Ja das Verdrängen mag in Wut enden, aber ist es nicht verständlich auf jene Wütend zu sein die meine (und der meiner Brüder und Schwestern und Enby Pals) bloße Existenz in Frage stellen wollen? Die lieber unter Putins Rock kriechen wollen anstatt den Ukrainern Asyl zu gewähren? Die Fachkräfte abschieben wollen nur weil sie einen Migrationshintergrund haben? Die Eneuerbare Energien (Windkrafträder) abreißen wollen weil, ... weil Baum?!
Zu meinen Dad habe ich höchstens drei mal im Jahr Tele-Kontakt (heute etwa zu meinem Geburtstag, dem Geburtstag meiner Omi und seinem Geburtstag) und das reicht mir oberflächlich. Die gute Vergangenheit habe ich unter etwas anderem unantastbarem verbucht.
ich glaube, viele Leute die diesen Post hier lesen werden es krass finden wie wenig Leute informiert sind und weil sie selbst aber gut informiert sind. Ich sehe da die gefahr von überheblichkeit, von der sorte "so einfache basics wissen die nicht, krass!". daher möchte ich sehr stark betonen, dass das umfeld in dem man sich bewegt (=bspw hier feddit.org) auch sehr viel auswirkung darauf hat, wieviel man weiß.
Bzw anders gesagt: ich glaube, die meisten leute überschätzen sich selbst, wie viel sie wissen und sie übersehen ein bisschen wie sehr das gewohnte umfeld prägt. Deshalb ist tiktok so gefährlich, weil die leute ja trotzdem glauben dass sie gut informiert sind.
Menschen sagen schon lange nicht mehr "Krass, wie uninformiert manche sein können. Sind die dumm?", sondern sind schon lange bei Unverständnis wie man sich so gegen Fakten wehren kann. Denn man hat selbst schon x-mal versucht, solche Menschen im eigenen Umfeld zu informieren. Und es prallt einfach ab. Das hat mal so gar nichts mit Überheblichkeit zu tun. Höchstens mit ehrlicher Verwirrung oder auch purer Resignation, weil das so offensichtlich von denen gewünscht ist, dass sie aktiv Informationen verweigern.
Ich sage es immer wieder und werde nicht müde, es zu sagen: Dumme Menschen brauchen eine Lobby. Es muss okay sein dürfen, nicht schlau zu sein. Denn auch dumme Menschen sind (völlig zu Recht) wahlberechtigt. Es müsste unsere gesellschaftliche Aufgabe sein, solche Leute in unserer Mitte aufzunehmen, anstatt sie abzuschreiben. Was dann passiert, sehen wir gerade.
Stattdessen tun wir sie ab, machen uns über sie lustig, möchten uns nicht mit ihnen umgeben. Ich sage "wir" und meine mich damit ausdrücklich mit -- je nachdem, in welche Richtung ich schaue, fühle ich mich manchmal als "wir" und manchmal als "sie".
Niemand tut das ab. Man hat immer wieder versucht, Leuten, die es scheinbar nicht besser wussten, Fakten nahe zu bringen. Nur um festzustellen, dass diese aktiv bekämpft werden. Jeder darf so dumm sein wie er möchte. Ich erkläre jemandem geduldig und in unterschiedlichen Ansätzen gern immer wieder Dinge, die er nicht von allein versteht, solange irgendein Interesse besteht. In Wirklichkeit besteht aber oft nicht nur kein Interesse, sondern es wird aktiv dagegen gearbeitet (Marke: "Ich will dir aber nicht zuhören, dann ich glaube XY...". Und wer nicht nur kein Hilfe sucht (und wenig überraschend tun das eigentlich genug Menschen, wenn festtstellen, dass sie etwas selbst nicht verstehen), sondern sich aktiv gegen jede Hilfe wehrt, dem ist im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr zu helfen.
Ein einzelnes Thema was meine Wahlentscheidung trifft, zu benennen fällt mir wie der Person ab 06:02 schwer. Aber ohne Zweifel sehr wichtig finde ich, ob und wie die Partei beziehungsweise die dazugehörigen Kandidierende(n) Meta-Politik betreiben. Wenn das wenigstens halbwegs zu meinen Vorstellungen passt, wäre das toll.