Via Social Media bieten zunehmend Privatpersonen Weihnachtsbäckerei in großen Mengen zum Verkauf an. Häufig sind die Preise günstiger als in den Bäckereien. Die Bäcker fürchten eine Geschäftsschädigung.
Was für "Privatpersonen" sind das, die mehrere hundert Kilo Kekse backen? Da unterstelle ich dann schon Absicht zu Steuerhinterziehung oder ähnlichem. Auch wenn ich den Punkt sehe, dass kleine Bäckereien insgesamt nicht so gut laufen.
Naja, eine Konkurrenz, die sich nicht an die für dich geltenden gesetzlichen Regeln von Hygienestandards bis Steuerzahlung und Mindestlohn halten muss, ist für jedes Unternehmen schwer zu kontern. Und du solltest jetzt auch nicht davon ausgehen, dass Leute, die privat einfach mal 100kg Kekse backen und per Instagram verticken, dafür einen realistischen Business Case berechnet haben, der die Energiekosten für den Ofen und Sozialversicherungsbeiträge beinhaltet.
Es hat einen Grund warum es mittlerweile im Gesundheitswesen die meisten Leute "Selbstgebackenes",dass man vor Weihnachten von Patienten, Angehörigen, etc. kriegt direkt entsorgen - in vielen Einrichtungen ist das sogar per Dienstanweisung so geregelt,auch ich gebe das als Geschäftsführer meinen Mitarbeitenden so vor.
Warum? Ich komme durch den rettungsdienstlichen Teil meiner Tätigkeit in die Wohnungen aller sozialen Schichten und Ecken, ein relevanter Teil der Küchen sind einfach nur eklig (und damit meine ich nicht das angekrustete Geschirr vom Vortag in der Spüle sondern Insekten und so'n Kram) und viele Leute haben nicht einmal die grundlegenden Regeln der Lebensmittelhygiene verinnerlicht.
Von Menschen mit komischen Ideen rund um das Thema ganz zu schweigen - die werden leider auch nicht weniger.
(Letzterer Fad: Zerriebene Eierschale in die Glasur. Großartige Idee wenn man Salmonellen und die div. multiresistente Erreger will)
Lebensmittel-verarbeitende Betriebe haben dagegen zu mindestens in der Theorie hohe Auflagen die regional stark unterschiedlich kontrolliert werden - hier sind die Kontrollen z.B. relativ umfangreich.
Bäcker werden dadurch arm, dass nur noch tiefgefrorene Fertigbrötchen in den Backofen geschoben werden, wenn man Pech hat, liegen sie schon den zweiten Tag in der Auslage und das bei einem Stückpreis von deutlich über einem Euro. Bei Rewe bekomme ich den gleichen Mix von nichtdeklarierten Backenzymen & Weißmehl wenigstens in frisch und bezahlbar.
Wenn ich mal kurz im Kopf rechne kostet mich ein Kilo meiner Chocolate Chip Cookies ungefähr 6€ in der Produktion. Teuerste ist hierbei zurzeit die Butter, sonst währen es die Vollmilch und Weißen Schokoladen Chunks.
1 Großes Ei oder eine Portion Ei Ersatz auf Süßlupinenmehl-basis
180g Mehl
1 Teelöffel Backpulver
100g Vollmilch Chunks oder Veganes Äquivalent
100g Weiße Schokochunks oder Veganes Äquivalent
1 Packung Vanille Zucker
extra Mehl für das Backblech
Anleitung:
Schmelze Butter/Margerine in einem Topf und vermenge es mit dem Zucker.
Füge Ei und Vanille Zucker dazu und vermische alles gründlich (pass auf wie heiß die Butter Zucker Mischung ist damit du nicht aus Versehen dein Ei kochst).
In einer separaten Schüssel mische Mehl und Backpulver.
Füge trockene Zutaten sowohl Schokolade mit den nassen Zutaten zusammen, und mische bis es einen weichen Teig ergibt.
Lass den Teig für mindestens zwei Stunden im Kühlschrank ruhen.
Heize den Ofen auf 180° Celsius/350° Fahrenheit (Heißluft 160° Celsius/320° Fahrenheit) vor.
Lege Backpapier auf dein Backblech und bestäuben es gründlich mit Mehl
Forme Kugeln welche ungefähr Walnuss Größe sind, und platziere sie auf dem Backblech.
Lass die Kekse für 12 Minuten backen.
Nachdem du sie aus dem Ofen genommen hast, werden sie vermutlich noch zu weich aussehen, keine Sorge, sie verfestigen sich beim Abkühlen.
Die vegane Variante mit Süßlupinenmehl ist etwas weicher, und ich bevorzuge sie der nicht veganen Variante, der Unterschied ist aber nicht signifikant. Der Teig ist feuchter als normaler Keksteig, deshalb muss das Backblech großzügig mit Mehl bestäubt werden. Die Kekse saugen das Mehl beim Backen auf, daher kann manchmal noch etwas Mehl an den Keksen kleben bleiben, das ändert aber nichts am Geschmack.
Wird das wirklich in Österreich so bezeichnet? Wenn hier jemand "Weihnachtsbäckerei" anbietet, bietet er eine ganze Bäckerei an. Es müsste dann doch eher "Weihnachtsgebäck" lauten.
Grundsätzlich ist die Frage, warum ein spezialisierter Betrieb das nur teurer hinbekommt. Ansonsten könnte es nur an den Abgaben liegen. Aber die sollten Privatleute auch leisten, wenn es solcher Handel ist.
Oder sie verdienen nichts und ihr Stundenlohn ist zweitrangig. Im Privatbereich werden Tätigkeiten ja häufig deutlich niedriger bewertet als die Stunde im Betrieb
Kann das von einem Spenden Keks Verkauf anekdotisch berichten: Stundenlohn im unteren einstelligen Bereich sind realistisch und haben keinen interessiert, weil das Backen ja Spaß machte.
Wenn ich das Volumen angucke, dass hört bei uns privat gebacken wird, dann muss ich aber eher an die Bäckerei, die immer "Wolf"ruft denken, um Mal Märchen zu bemühen...
Es sind mehrere Dinge wieso die Bäcker teurer sind:
Lohn: Die Stunden der Bäcker müssen auch bezahlt werden
Equipment: Das Equipment das Bäckereien verwenden ist professionelles Equipment, und somit deutlich teurer, und das würd auch nur für den Betrieb verwendet. Privatpersonen nutzen halt das was man für den Alltag eh braucht.
Gebäudekosten: Die Gebäude der Bäckerei müssen auch bezahlt werden. Bei Privatpersonen würd die Wohnung ja so oder so bezahlt.
Das Equipment dient doch gerade dazu, dass man größere Stückzahlen fertigen kann, und man günstiger pro Stück ist, als es die kleinen Handbäcker können. Genauso beim Gebäude. Wenn die Anlage speziell zum Backen ist, und da 8h am Tag gebacken wird, ist das sehr viel effizienter, als wenn zu Hause am Wochenende Weihnachtsbäckerei gemacht wird.
Der einzige Grund könnte sein, dass Leute ihren "Lohn" dumpen, weil sie die Arbeitszeit falsch bewerten. Aber auch da ist die Bäackerei viel effizienter weil sie dank Ausrüstung viel mehr auf einmal schafft.
Dazu kommen dann aber noch so Aspekte wie günstigerer Einkauf von Zutaten im Großhandel...