Ich war vor ein paar Jahren auf so einem Auswahlverfahren der Abellio, dort wurde geprüft, ob man grundsätzlich tauglich für die Umschulung war und wenn ich an die Leute zurückdenke, die mit mir da waren, wundert mich das nicht. Viele dort wurden vom Jobcenter hingeschickt und hatten eigentlich garkein Interesse daran. Soweit ich gehört habe ist die Umschulung nicht ohne und man muss schon ordentlich dahinter sein, was dann natürlich nur schlecht zusammenpasst…
Kann ich bestätigen. Bin selbst gelernter Lokführer und habe später die Schnellbesohlung zum Fahrdienstleiter gemacht. Die Eisenbahn ist eine eigene Welt mit 'eigener Sprache'. Die Umschulung für Leute von der Straße ist extrem anstrengend, besteht aus Druckbetankung und vieles ergibt für die Neuen erst gegen Ende der Ausbildung einen Sinn, wenn die Themen irgendwann in einander greifen.
Bei der Umschulung zum Fahrdienstleiter (ich war der einzigste mit Bahnwissen) haben 70% am Ende bestanden, die Gruppe war aber auch sehr Motiviert. Dennoch haben die meisten inzwischen in den Sack gehauen und arbeiten wieder wo anders.
Echt? War so vor zehn Jahren als ich ausgelernt hab (Fachinformatiker) alles andere als selbstverständlich. Im Handwerk waren Azubis da auch gerne einfach billige Arbeitskräfte.
Ja? Billige Arbeitskräfte, aber mit Jobgarantie halt...ist ja kein Widerspruch. Ist ja heute so: Freund von mir ist Tischler, der kann sich seine Arbeitsstelle aussuchen, aber gut bezahlt wird er nirgendwo. Der freie Markt regelt.
Momentan gehen halt die Boomer in Rente. Der stärkste Jahrgang nach Geburten in Deutschland war 1963. Also wenn die früher mit 63 in Rente geht, dann wäre das nächstes Jahr.
Die meisten Menschen sind halt nur durchschnittlich befähigt (um mal ein herablassendes Wort einzusparen). Und – Überraschung – neue Sachen außerhalb der bisherigen Expertise zu lernen, ist schwer. Die meisten Leute, die eine Umschulung machen, mussten zuletzt in ihrer Schulzeit vor 20 Jahren pauken. 50% Bestehensquote finde ich erstaunlich hoch.
Sehe ich ähnlich. Eine höhere Quote wäre sicher nett, aber wenn man am Schluss die Hälfte als Lokführer gewinnen kann, dann lohnt es sich doch bestimmt trotzdem.
Da die Ausbildung nur 1 Jahr dauert und die 50% wahrscheinlich nicht nur am Ende, sondern oft schon früher rausfallen, ist es ja vermutlich auch nicht so, als ob hier extrem viele Ressourcen verloren gehen. Wenn es ein langer und teurer Ausbildungsprozess wäre, bei dem es gegen Ende eine hohe Durchfallquote gäbe, dann wäre es vielleicht ein größeres Problem.
Ganz ehrlich, ich verstehe nicht wieso Züge überhaupt noch manuell fahren müssen. Das sollte doch das einfachste Verkehrsmittel für Automatisierung sein.
Dein Kommentar ist sehr ambitioniert und sehr ahnungslos. Lies Dich mal ein bisschen in die Materie ein, dann wird Dir dieser Punkt überhaupt nicht mehr trivial erscheinen.
Gibt Gründe, wieso das in keinem Land der Welt auch nur ansatzweise und schon gar nicht flächendeckend ausgerollt ist, nicht mal in der Schweiz, der Modelleisenbahn Europas.
Wobei man fairerweise sagen muss, dass der Kommentar ja mit "Ich verstehe nicht..." anfängt und nicht mit "Ich hab die Lösung ihr Dullis". Sprich: gerade die konkreten Gründe könnten hier hilfreich sein, denn erst mal erscheint es plausibel, dass die Automatisierung von Eisenbahnen einfacher ist als die (derzeit ja durchaus diskutierte) Automatisierung von PKWs.
Du bist wohl kein Programmierer :) – oder hast vergessen, dass der Happy Path oft trivial ist und die meiste Arbeit in „Was passiert, wenn man versucht, einen Mitarbeiter in der doppelten Stunde der Zeitumstellung zu planen, der bereits seine Wochenarbeitszeit erreicht hat, aber in der Monatszeit noch Luft ist, solange die letzte Betriebsärztliche Prüfung nicht länger als 3 Monate in der Vergangenheit liegt und gleichzeitig Arbeitsschutz nach §4123 HasteNichG vorliegt?“ steckt.
solange die letzte Betriebsärztliche Prüfung nicht länger als 3 Monate in der Vergangenheit liegt
Na immerhin das ist ein trivialer Check. Selbst wenn man davon ausgeht, dass 3 Monate vor der Zeitumstellung kein Arzt Nachts um 2-3Uhr eine Betriebsärztliche Prüfung macht. Ach warte... Das ist ja alles trivial zu implementieren, solange die Datenqualität... Oh... Ja, ok...
Flugzeuge können alleine starten und Landen. Während dem Flug regelt der Autopilot die Geschwindigkeit und Höhe. Kollisionen werden automatisch erkannt etc.
Und trotzdem fliegen sogar immer 2 Piloten mit. Weil die sind nicht da für den Fall das alles geht, sondern für den Fall das es nicht so ist.
Allerdings gibt es diese Probleme ja genauso auch bei Autos. Vor allem viel häufiger, da sich im Straßenverkehr ja nicht nur andere Autos und Hindernisse, sondern auch Fußgänger und Zweiradfahrer befinden. Von daher würde ich auch denken, dass Züge einfacher automatisierbar sein müssten als Autos. Hab zu automatisierten Zügen allerdings auch noch nichts so wirklich gehört, was mich auch wundert weil alle Welt so auf automatisierto Autos abfährt.
Das geht nur so einfach wenn die Schienen konsequent vom Rest abgeschottet sind. Und das ist in Deutschland eben meistens nicht gegeben. Die Wuppertaler Schwebebahn wäre zB eigentlich gut geeignet für Automation.
Was heißt denn abgeschottet? Bahnübergänge müssen halt gesichert und Videoüberwacht werden, aber beim Rest? Wenn was auf den Gleisen ist dann ist das da halt nicht lange...