In sozialen Netzwerken wird behauptet, dass in Deutschland rund zwölf Prozent Analphabeten leben und Migranten die Zahl nach oben treiben. Zwar stimmt die Zahl grundsätzlich - doch sie wird fehlinterpretiert. Von J. Kuttner.
Zusammenfassung:
Angeblich sind "die Ausländer" mal wieder Schuld und im Kaiserreich war die Analphabetenquote bei 1%.
Aber:
ImmigrantInnen werden eigentlich gar nicht erfasst, weil für die Umfrage umfassendere Deutschkenntnisse vonnöten sind und nur Personen mit Wohnung betrachtet wurden.
Und die Quote aus dem Kaiserreich wurde ermittelt, indem man im Heiratsregister namentliche Unterschriften gegen Unterschriften mit "X" verrechnet hat.
Außerdem sind von den 6 Mio. Analphabeten die Hälfte Zweitsprachler, die wohl zum Teil in ihrer Erstsprache keine Analphabeten sind.