Bin ich mit 3600 € (Netto) "okay" aufgestellt in Deutschland?
Hallo, ich verdiene knapp 3650 € Brutto (35 Stunden/ Woche), bekomme aber als Dauernachtwache knapp 1000 € steuerfreie Zulagen. Lohn ist immer ca. 2300 - 2400 € Netto und dazu 1100 bis 1300 € Sonn/ Feier und Nachtzulagen.
Wenn man nur dich rechnet, bist du (Einkommens-)reicher als 78% der Deutschen.
Nimmt man deine Frau und ihr Einkommen dazu, seid ihr zusammen reicher als 72% der Deutschen.
Absolut. Wohne selbst in einer Großstadt in der (nicht gerade günstigen) Rhein-Main-Region und komme als Alleinverdiener mit knapp 2500 netto über die Runden. Auch wenn ich für größere Anschaffungen (Urlaub, Homeserver etc.) ein paar Monate was zur Seite legen muss.
Also meine Frau studiert wieder und verdient nun nebenbei noch zusätzlich 1200 €.
Dann bin ich wohl das Problem, oder unser Hauskredit. Wobei wir da noch etwas Glück hatten mit den Zinsen (1.8%) aber trotzdem muss ich dafür 1400 € zahlen und dazu noch Nebenkosten.
Wir haben auch überlegt ob wir doch noch verkaufen...
Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber in Frankfurt, Stuttgart oder München dürfte es mit 1400 € schwer werden eine gut gelegene und renovierte/im guten Zustand Zweizimmerwohnung zu finden. In vielen anderen Großstädten bist du für eine gute Wohnung auch mit 1400 € im Monat dabei.
Aber selbst wenn deine Nebenkosten noch mal 600 € sind, dann habt ihr immer noch 2.800 € netto im Monat für alles andere. Davon können die meisten Menschen nur träumen.
Wenn ich finanziell in so einer guten Situation wäre, würde ich eher prüfen, ob man die Tilgungsrate für den Kredit nach oben schrauben kann. Vorausgesetzt natürlich, dass die Einkommensverhältnisse stabil bleibem über die nächsten Jahre.
Neben dem monatlichen Einkommen ist es meiner Meinung nach wichtig ein paar Rücklagen zu bilden, mit denen man dann auch noch bis 1000 Euro steuerfreie Kapitalerträge pro Kalenderjahr verdienen kann.
Solange man die 1000 Euro Kapitalerträge noch nicht erreicht hat, würde ich empfehlen die Konsumausgaben zu verringern und Sparraten z.B. in ein verzinstes Tagesgeld oder Dividenden-Aktien zu stecken.
Das wäre meiner Meinung nach das Minimum, um "okay" aufgestellt zu sein, um die Frage von Grogom etwas diversizierter zu beantworten und nicht nur das Einkommen zu betrachten. Das Einkommen kann schwinden bei Arbeitslosigkeit, Krankheit, Elternzeit.
1000 Euro Kapitalerträge bedeutet ca. 50 Tausend Euro Ersparnisse um den Betrag nachhaltig Jahr für Jahr auszuschöpfen. Darüber wird jeder zusätzliche Euro Kapitalertrag mit 26,38 Prozent besteuert.
Daher empfehle ich im Leben erst einmal Sparen, Sparen, Sparen bis zu diesem Punkt. Erst darüber würde ich es okay finden, sich Gedanken zu größeren Konsum-, Urlaub-, Auto- / Immobilienausgaben zu machen.
Über den 1000 Euro kann man sich dann auch überlegen z.b. auch Versicherungen, Rentenvorsorge, Immobilien usw. zu betreiben, die anderweitig steuerlich interessant sein können.
Eine harte Grenze würde ich es nicht nennen, aber so etwas wie eine Zielmarke die man nach dem Start ins Berufsleben anpeilen könnte.