"In Deutschland gibt es heute kaum noch eine Partei, die sich der Unterscheidung zwischen wirtschaftlich nützlichen und vermeintlich »überflüssigen« Menschen widersetzt."
»Nützlichkeits-Rassismus« scheint zum gemeinsamen Projekt von bürgerlicher Mitte und extremen Rechten zu werden. Sozialpolitisch wird Unions-Kanzlerkandidat Merz dem neuen US-Präsidenten viel nachmachen.
Ich sollte meine Position noch einmal klar darlegen:
Ziel meiner Bestrebungen ist eine Erhöhung der Lebensqualität der Bürger:innen. (Notiz: Bürger:innen samt Alte und Kinder, aber ausgenommen Einwanderer die nicht die Staatsbürgerschaft besitzen.)
Zur Begründung warum ich nicht denke, dass Menschen ohne Staatsbürgerschaft hier große Beihilfen bekommen sollten:
Stell dir vor du bist Chef/Manager in einem Unternehmen (z.B. Restaurant), und die Arbeitsbedingungen sind schlecht (z.B. Kaffeemaschine kaputt), dann ist es deine Aufgabe die Kaffeemaschine zu reparieren, v.a. wenn die Mitarbeiter:innen es dir sagen. Wenn du jetzt Feierabend hast und in ein anderes Restaurant gehst, und dort sich die Mitarbeiter:innen ebenfalls beschweren, dass die Kaffeemaschine kaputt ist, dann ist das nicht dein Problem. Es hat dich nicht/nur geringfügig zu kümmern weil du nicht zuständig bist. Genauso ist es auch in der Politik.
Den armen Menschen in Afrika / sonstwo soll geholfen werden aber es ist nicht die Zuständigkeit der deutschen Politik. Ebenso wie es nicht die Zuständigkeit der deutschen Politik ist, jenen Menschen Beihilfen zu leisten.
DAS HAT NICHTS, GENAU GAR NICHTS, MIT RASSISMUS ZU TUN.
Stell dir vor, die Kaffeemaschine funktioniert zwar, aber deine Mitarbeiter sagen, es gibt keine Kaffeebohnen mehr.
Du fliegst nach Afrika und siehst, die Arbeit sind vor Erschöpfung tot umgefallen, damit du mit maximalem Gewinn Kaffeebohnen zum maximal niedrigsten Preis bekommst. Und da sagst du jetzt auch, das ist dir total egal?
Anderer Aspekt: in einer UNENDLICH WACHSENDEN Wirtschaft brauchst du auch unendlich viele Kunden. Deutsche wachsen anscheinend nicht unendlich nach, dann muss jemand anderes die Rolle des unendlichen Kunden mit unendlich Geld und unendlichen Bedürfnissen geben.
Gut, letzteres würde ich auch ablehnen da Unendliches Wachstum nur eins ist: Absägen von dem Ast auf dem wir ALLE Sitzen. Aber in einer Welt in der es kein unendliches Wachstum mehr gibt ist auch eine Welt in der wird keine Drittweltländer ausbeuten müssen und damit würde es irgendwann eh allen besser gehen.
Man hat es die letzten Monate besonders gemerkt. So viel Menschenhass und Scheindebatten über Themen, die nicht weiter von Realpolitik entfernt sein könnten. Dann auch immer die dummen Fragen der Hosts und dämlicheren Nicht-Antworten der Politiker in den Talkshows, statt dass man mal eines unserer tatsächlichen Probleme angeht, von denen wir Millionen haben.
Der Wahlkampf hat richtig an meinen Nerven gezerrt, sodass Ich mich eigentlich erst mal von den meisten politischen Themen fern halten will, aber wegen dem immer weiteren erstarken der globalen rechten und ihrer absolut destruktiven Weltansicht kann Ich mir das eigentlich nicht erlauben.
Es ist alles so ermüdend. Der Hass, die endlose Dummheit und grenzenlose Bosheit dieser Ideologie. Und ich weiß sie wollen mich auch ermüden, aber ich habe leider auch gemerkt, dass ich nicht einen einzigen Schwurbler oder Neonazi mit Fakten oder wohl überlegten Argumenten überzeugt bekomme. Dazu fehlt ihnen die Aufmerksamkeit und der Wille, sich zu ändern und für sich selbst zu denken.
Und trotzdem bin ich immer wieder so naiv, es weiter zu versuchen, weil ich weiß, dass wir alle im selben Boot sitzen wenn Oligarchen versuchen, die gesamte Macht an sich zu reißen. Den darum geht es ja eigentlich. Es ist der gute alte Klassenkampf, den wir gerade verlieren, obwohl wir unseren Gegnern mindestens 1000 zu 1 überlegen sein sollten.
Vielleicht als Tipp in schweren Zeiten. Bei den meisten Sachen kann ich nicht helfen. Aber AfD Wähler überzeugen, da hab ich eine ganz gute quote.
Die überzeugt man mit Emotionen und mit Themen, die sie selbst betreffen. Nicht mit Fakten. Die glauben am Ende jene Fakten, die zu ihren Gefühlen passen.
Das habe Ich schon häufiger gehört und glaube das auch, nur kann Ich mit „emotional abholen“ einfach nichts anfangen. Wenn die zum Beispiel sagen, wir müssten unbedingt aus der EU raus und Ich sie dann an tolle Begegnungen mit Immigranten oder Arbeitern aus dem Ausland erinnere kommt da nur, dass sich ja an deren Einreise nichts ändern würde, so als hätte es den Brexit nie als Negativbeispiel gegeben. Da bin Ich über deren Ignoranz einfach ratlos.
Oder um es mit den Worten ein weisen Kangurus zu sagen, in produktiv und unproduktiv. Daher bin ich dafür alle Politiker - angefangen mit Herrn Merz - in witzig und nicht witzig zu unterscheiden. Nach produktiv oder unproduktiv fliegen einfach zuuuu viele raus. Aber vielleicht sollten sie das alle auch.
Wann sind Menschenrechte eigentlich zu linken Themen geworden? Ich dachte immer, die Verankerung dieser in Grundgesetz, auf UN und EU-Ebene sollten zeigen, dass diese ein Minimalkonsens sind. Darauf sollten sich im demokratischen politischen Spektrum alle einigen können.
Weil der Neoliberalismus alle Parteien, insbesondere aber linksliberale Parteien wie SPD und Grüne, durchsetzt hat. Darin ergibt sich der Wert und gesellschaftliche Position eines Menschen anhand seiner individuellen verwertbaren Wirtschaftsleistung. Wer nicht leistet, der ist nichts und hat seinen Platz ganz unten folglich verdient. Wenn diese Dehumanisierung entlang der „Leistungsfähigkeit“ einmal angefangen hat, dann muss man sich in dieser Logik auch die Menschenrechte verdienen.
Radikal linke Parteien haben sich diesem Einfluss bisher widersetzt und setzen dem Solidarität entgegen. So ist es ein linkes Thema geworden, weil der Rest abgesprungen ist und lieber über „Leistung muss sich wieder lohnen“ spricht.
Dass die ganze Geschichte mit Leistung muss sich lohnen aber auch eine Farce ist, kommt noch dazu.
Nicht dass ich für eine Gesellschaft bin, in der Leistung mehr zahlt als alles andere. Im Gegenteil.
Wer sich aber hinstellt und behauptet für eine meritokratie einzustehen, gleichzeitig aber Vetternwirtschaft betreibt und Erbsteuern verhindert, und dazu die geringe soziale Mobilität im Land ignoriert oder sogar schürt, der ist ein Heuchler.
Es geht vielen etablierten Politikern hauptsächlich ums eigene Wohl und das ihrer Spender, und sonst nichts, hab ich das Gefühl.
Mit den Faulen sind dann sicher Milliardäre gemeint, die mit ihrem überbordenden Kapital andere ausbeuten und selbst fast nix machen? Oder Rentner, die sitzen den lieben langen Tag rum und arbeiten einfach Mal gar nicht?!??
Anreize an wen? Ohne Anreize an Unternehmen wird da nix draus. Ich habe in meinem Beruf viel mit über 50-Jährigen zu tun, die einen Job suchen. Die Erfolgsquote ist miserabel.
Was ist für dich wert? Als jemand der sich etwas mit Mathematik auskennt, führen Unendlichkeit oft zu fiesen paradoxen.
Ein Beispiel: Bob macht einen sehr schlechten Witz, das er einen Mord begeht wenn ihm sein Freund nicht all sein Geld gibt.
Nun ist es unwahrscheinlich, dass er das wirklich gemeint hat. Das weiß der Freund auch aber da die Möglichkeit -- wenn auch noch so klein -- besteht, ist der Erwartungswert des ganzen unendlich negativ, wenn der Freund nicht wirklich all sein Geld abgibt. Denn etwas kleines mit unendlich multipliziert ist noch immer unendlich.
Es folgert, das der Freund sein Geld abgeben sollte. Denn Geld hat ja laut dir einen endlichen wert.
Ein weiteres Beispiel ist das bekannte Trolley Gedankenexperiment.
Eine Straßenbahn ist außer Kontrolle geraten und droht, fünf Personen zu überrollen. Durch Umstellen einer Weiche kann die Straßenbahn auf ein anderes Gleis umgeleitet werden. Unglücklicherweise befindet sich dort eine weitere Person.
(Geklaut von Wikipedia)
Ist in beiden Situationen: umgeleitet und nicht umgeleitet wirklich der gleiche Wert verloren gegangen? Denn falls ein Mensch unendlich viel wert hat, dann wäre das der fall, denn unendlich addiert mit unendlich bleibt unendlich.
Interessant, dass du dann gerade diese Beispiele in den Ring wirfst.
IMHO sind sie beide nicht mit Mathematik zu lösen.
Das erste ist mit der Frage nach der Verantwortung lösbar. Jeder ist für seine eigenen Taten verantwortlich. Die versuchte Täter-Opfer-Umkehr bei einer Erpressung erzeugt nur eine scheinbare, keine echte Verantwortlichkeit des Opfers für die Taten des Täters.
Das zweite ist nur von der handelnden Person allein mit ihrem Gewissen zu lösen. Die Gesellschaft kann keine allgemeine Lösung, z.B. in Form eines Gesetzes oder einer moralischen Regel bereitstellen, und sollte stattdessen dieser Person die Freiheit ihrer Gewissensentscheidung ausdrücklich zugestehen.
Ich geb dir natürlich Recht, dass man sowas nicht über Menschen denken sollte, aber der Autor unterstellt ja lediglich def Politik diese Meinung zu vertreten. Verurteilt du auch einen Autor, der über Nazis schreibt und deren Idee eines "Untermenschen" beschreibt?
Der Autor, der nur berichtet, muss seine Distanz und Neutralität deutlich machen. Das ist bei solch krassen Themen besonders wichtig. Dann ist alles gut.
Wenn er das aber selber argumentativ verwendet, geht es nicht. Dann muss er sich gründlich fragen lassen, wie sehr er sich solches Gedankengut zu eigen macht.
Ich habe in dem Artikel das Titelzitat leider nicht gefunden und weiß auch nicht warum man das Bild von Merz hinsetzt und dann seitenlang über Amerikaner schreibt. Das lässt Zweifel an Neutralität und Distanz dieses Autors zu.
Warum nicht, die Menschen dahinter können ja für einen wertvoll sein, das heißt ja nicht, dass man sie gewähren lassen oder mögen muss. Hätte Hitler auch erschossen, wenn ich damals den Mut und die Chance gehabt hätte, die Frage ist halt, ob man ihn, wäre er denn lebenslänglich eingeknastet worden, auch noch regelmäßig mit ner Seife in der Socke hätte verprügeln müssen.
Mal abgesehen von emotionalen Reaktionen glaube ich, dass der innere ethische leitfaden beim Thema Rache von Person zu Person schon sehr auseinander geht.
Und die meisten, die einen massenmörder lieber einbuchtetn, um weitere taten zu verhindern, statt sich an ihm zu rächen, würden diesen Menschen als solchen ja irgendwie als unendlich wertvoll betrachten, schätze ich mal?
Dann hoffe ich aber, für dich, dass du den nur spielst.
Hitler
Dahinter steckt vermutlich die Frage, ob es möglich ist, dass ein Mensch den Tod verdient. Das würde jetzt kompliziert und zuviel zu schreiben, aber grundsätzlich meine ich: ja.
Ich bin aber auch nicht der Meinung, diese Leute wären schon so böse geboren worden. Jeder hatte seine faire Chance.