Bundestagswahlkampf: Jetzt ist Friedrich Merz genau da, wo Alice Weidel ihn haben will
Bundestagswahlkampf: Jetzt ist Friedrich Merz genau da, wo Alice Weidel ihn haben will
Der CDU-Kanzlerkandidat hat die AfD ins Zentrum des Wahlkampfs gerückt und einer leblosen SPD wieder Hoffnung eingehaucht. Lehrstück eines politischen Kontrollverlusts
Gratulation Herr Merz, das macht die CDU endgültig zur Alternative mit Substanz. Mit brauner, stinkender Substanz - aber mit Substanz!
Ich glaube, ich bin gerade beim Gassigehen in Teile der CDU getreten.
Oh Gott 🫣
Bitte, bitte, macht mir keine Hoffnung, dass er mit seinem trumpesken Geblubber wirklich bei einem signifikanten Teil seiner möglichen Wählerschaft aneckt.
Ich halte es auch für politischen Selbstmord. Die Wählerschaft der CDU besteht großteils aus älteren Semestern, die noch mit ziemlich frischen Eindrücken vom Holocaust groß geworden sind. Ja, diese Wähler sind konservativ und wollen Sicherheit. Aber sehr viele davon wählen seit Jahrzehnten CDU, weil sie explizit keine Nazis wollen.
Ich glaube du überschätzt wie viel Antifaschismus in den alten Semestern steckt. Adenauer ist mit "keine Experimente" erfolgreich geworden, dann wurde erstmal 20 Jahre über die Naziverbrechen geschwiegen. Die CDU war während der BRD auch durchgehend das Sammelbecken für alte und neue Nazis, die wussten, dass man mit einem Anzug und sonntäglichem Kirchenbesuch weiter kommt, als mit Glatze und Baseballschläger.
Gauland, Krah, Lucke, Chrupalla, Meuthen... Zahlreiche AfD Eliten haben langjährige CDU Mitgliedschaften in ihrem Lebenslauf stehen.
Wenn wir auf die CSU gucken, dann war spätestens seit Strauß auch explizit ausgesprochen, dass die CSU den Rechtsextremen Rand soweit noch mit verkörpert, wie es ohne Parteiverbot noch gerade geht.
Und wenn jetzt die Amerikaner auch Nazis sind, dann kann man als CDUler auch den inneren Nazi nach außen kehren. Man muss jetzt nichts mehr vorspielen.
Die Menschen, die den Holocaust miterlebt haben, sterben gerade weg. Die heutigen Rentnys sind zum größten Teil erst nach dem Krieg geboren, die jüngeren sogar zu einer Zeit, als der Lebensstandard gerade höher wurde.
