Fast ein Drittel der Bevölkerung kann an Angeboten im digitalen Raum nicht oder nur eingeschränkt teilhaben. Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz soll es deshalb ab Juni 2025 allen Menschen ermöglichen, das Netz gleichberechtigt zu nutzen. Doch das Gesetz greift zu kurz.
Die Barrierefreiheitsrichtlinien des World Wide Web Consortium teilen die Anforderungen in drei Kategorien auf: A (niedrig), AA (mittel) und AAA (hoch). Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz sieht als Zielmarke nur AA vor. Dabei würde eine noch höhere Barrierefreiheit, also die Kategorie AAA, einer noch breiteren Zielgruppe die Teilhabe ermöglichen.
Naja, Das WCAG selbst sagt das das manchmal gar nicht möglich ist:
It is not recommended that Level AAA conformance be required as a general policy for entire sites because it is not possible to satisfy all Level AAA Success Criteria for some content.
Das ist tatsächlich ein großer und wichtiger Schritt vorwärts.
Vor 25 Jahren gab es für barrierfreie Webseiten kleine Awards. Fleißbienchen, für die sich kein großes Aas interessiert hat.
Dann ist sogar das wieder eingeschlafen, und es war kein Fortschritt mehr an der Barrirefreiheits-Front. Nur die betroffenen selbst haben ihre Hilfsmittel weiterentwickelt. Und kürzlich ist das amerikanisch-moralische Ausland vorangegangen.
Jetzt gibt es endlich auch bei uns eine klare Pflicht, und zwar für fast alle Anbieter. Ja, das ist etwas.
Und wer sich näher interessiert, findet bei diesen Normen sogar detaillierte Checklisten, (die mit etwas Einarbeitung) wirklich bei der Umsetzung helfen.