Femizide, Gewalt, Rechtsextremismus: Fast alle großen Probleme teilen eine Gemeinsamkeit. Männer. Ich bin traurig, ich bin wütend, ich habe es satt. Es wird Zeit, dass ihr endlich an euch arbeitet.
Wenn die Autorin eine an sich ganz konstruktive Message rüberbringen will, nämlich, dass diese Macho-Stereotypen-Scheiße aufhören muss, wieso quält sie einen dann davor mit so viel verallgemeinernden Bullshit-Argumenten? Die Hälfte des Artikels besteht aus Aufzählungen von Straftaten. Toll, was hat das jetzt mit mir zu tun? Und dann tut sie die ganze Zeit so, als sei sie einem einen Schritt im Denken voraus, indem sie die andere Hälfte des Artikels Prognosen über die Meinung beim Lesen abgibt, diese aber nicht mal auflöst, sondern noch befeuert.
Es gibt klügere Artikel, die toxische Männlichkeit als Problem darstellen und die sollte man auch lesen. Den hier finde ich unsinnig und kontraproduktiv.
Es gibt klügere Artikel, die toxische Männlichkeit als Problem darstellen und die sollte man auch lesen. Den hier finde ich unsinnig und kontraproduktiv.
Hat du einen Link? Nicht als bösartiges Konter, sondern aus Interesse.
Leider akut nicht, aber ich kann dir ein ausgesprochen dummes Gegenbeispiel liefern: Archive-Link, da ich Arschloch-Redaktionen nicht mit Klicks unterstütze.
Was man hier liest, ist für mich die dümmliche Weltansicht, der der Spiegel-Kommentar einen Bärendienst erweist. Das Narrativ (falls man sich den Unsinn nicht geben will): Es gibt nur noch toxische Männlichkeit, keine Männlichkeit mehr. Belegt wird das durch.. irgendwas mit Fußball.
Beide Autoren haben aus meiner Sicht nicht verstanden, worum es geht: Männlichkeit bedeutet nicht das, was bei der einen kritisiert und bei dem anderen gefordert wird. Männlichkeit bedeutet, ohne diese Stereotypen ein Mann zu sein. Da kann man auch rosa tragen, weinen und über Gefühle reden und trotzdem Autos oder Ego Shooter gut finden. Wir sind nämlich keine Abziehbildchen, sondern individuelle Menschen. Wer das verstanden hat, dem erscheinen beide Seiten der Diskussion extrem archaisch.
Lernt endlich, eure Gefühle wahrzunehmen und konstruktiv mit ihnen umzugehen.
gar nicht so einfach, wenn man dazu erzogen wurde "sich nicht anzustellen", "schwäche zu zeigen", "suverän aufzutreten"...
und ob es die lösung ist, nur noch frauen an die macht zu lassen, weiß ich auch nicht... glaub alice weidel, giogia meloni oder kim yo-jong würden die welt auch nicht zu nem besseren ort machen...
viele Frauen können sich absolut nicht vorstellen, daß man in einer Freunde- Männerrunde über irgendetwas anderes redet,
als Titten und Ärsche, Fußball, wieviel Bier man säuft und was weiß ich.
Daß wir über Filme und Musik reden, unsere Emotionen ausloten, uns gegenseitig erziehen, die Sexualität mit der Freundin eben GERADE NICHT im detail diskutieren, über unsere söhne und töchter reden, also, das darf nicht sein, dann wären wir ja ebenbürtig, aber man wäre in der Verantwortung, unsere Sprache zu lernen, um uns verstehen zu können.
Beispiel. meine cousine (30) war ERNSTHAFT der meinung, daß wenn der mann keinen hochkriegt, dann heißt das daß er die Frau nicht atraktiv findet oder irgend so ein psyscho kram. weil, ein mann ist ja immer geil, denkt 100 mal am tag an sex, weil, er hat ja sonst nix zu tun.
wenn er nicht geil ist, dann hat er einen an der waffel oder hat hodenkrebs. daß er keinen bock hat oder nervös und aufgeregt ist, gibt halt nicht.
Halte ich auch für eine viel zu einfach gedachte Forderung. Das ist als würde man übergewichtigen Menschen sagen "Sei doch einfach selbstbewusster, dann ist dir ganz egal was die anderen über dich sagen!".
Auch ein Essay muss eine in sich schlüssige Argumentation aufweisen. Diese hier hat aber einige Lücken.
Geredet wird unter anderem vom aktuellen Fall der Vergewaltigung in Frankreich, wo eine Frau von ihrem Ehemann online auf einem Kanal mit dem übersetzten Namen "ohne ihr Wissen" 10 Jahre lang explizit für Sex angeboten wurde. 50 Männer sind angeklagt. https://taz.de/Vergewaltigungsprozess-in-Frankreich/!6032713/
Die Spiegel-Autorin möchte das nun als Beispiel dafür darstellen,
dass offenbar fast jeder Mann die Gelegenheit zu Gewalt gegen Frauen nutzt, wenn er sie bekommt.
Und zwar, weil
Nur zwei (in Zahlen: 2!) sollen den Raum, als sie die bewusstlose Frau sahen, wieder verlassen haben. Alle anderen ergriffen die Gelegenheit.
Der Ehemann hat explizit Leute angeworben, denen bewusst gewesen sein muss, auf was sie sich einlassen.
Natürlich ist nach der Vorauswahl die Rate der "Aussteiger" sehr gering. Über gesamtgesellschaftliche Tendenzen sagt das erstmal noch gar nichts aus.
Ein zweites Textbeispiel ist folgendes:
Ich bin wütend und ich bin traurig. Weil sich nichts ändert. Weil sich Klimakrise, Kriege, Despotie und Diktatur, fast jedes große Problem, auf eine gemeinsame Ursache zurückführen lassen: Männer.
Zu keinem Zeitpunkt werden im Text direkte Argumente vorgebracht, warum irgendeines dieser Themen etwas mit Geschlechtern zu tun habem soll.
Mit viel gutem Willen könnte man den Punkt zusammenführen mit dem späteren Argument, dass Männer öfter rechtsextreme Parteien wählen als Frauen. Aber die obigen Probleme von Klima, Kriegen und Diktatur alle darauf abzuwälzen wär schon sehr kurz gegriffen und ignoriert einen signifikanten Teil der Menschheitsgeschichte.
Der eigentliche Text dreht sich aber vornehmlich um häusliche Gewalt, zieht aber leider viel öfter medial bekannte Einzelbeispiele als echte Statistiken zu Rate.
Irgendwo ist dann aber gegen Ende der wahre Kern des Texts begraben: dass Männer statistisch mehr Gewaltverbrechen begehen und dass die Täter eben oft nicht einem gut zu erkennenden Stereotyp entsprechen, sondern sich in der Masse verstecken können.
Nur leider ist diese richtige Aussage vergraben unter viel zu viel Effektheischerei.
Ich bin wütend und ich bin traurig. Weil sich nichts ändert. Weil sich Klimakrise, Kriege, Despotie und Diktatur, fast jedes große Problem, auf eine gemeinsame Ursache zurückführen lassen: Männer.
damn
Spielt das auf die Reichen sind Männer und die haben einen hohen CO2 Abdruck ab? Oder meint die Autorin Politikerinnen hätten die Klimakrise besser bewältigt als männliche Politiker?
Und wenn ihr euch bis hierhin nicht angesprochen fühlt, wenn ihr denkt: Ich bin nicht so ein Mann, und ich kenne so einen auch nicht, wie kann es sein, dass fast jede Frau in irgendeiner Form Opfer von Übergriffen wird, aber kein Mann einen Täter kennt?
Wiederholungstäter heißt ein Mann kann mehrere bis viele Opfer machen. Dazu braucht es nicht so viele Täter wie Opfer.
dass der Prozess gegen ihren inzwischen geschiedenen Partner und die anderen mutmaßlichen Täter in der Öffentlichkeit stattfindet. Die Welt soll erfahren, wozu ein Durchschnittsmann fähig ist.
Also als Durchschnittsmänner möchte ich die nun wirklich nicht bezeichnen.
Im großen und ganzen wichtige und richtige Argumentation. Ich hätte mir trotzdem etwas mehr Differenziertheit und Statistiken gewünscht.
Bestimmt fühlt jetzt schon so mancher Mann, wie seine Hände schwitzig werden. Nicht alle Männer sind gefährlich, wollt ihr mir zurufen, was für eine populistische Pauschalisierung, ein Generalverdacht! Vielleicht denkt sogar einer: Sexismus!
Das ist mir egal. Ich habe keine Lust mehr, besonders nett zu euch zu sein. Euch behutsam mitzunehmen. Vorsichtig zu erklären, was schiefläuft. Euch zu beschwichtigen, nein, nein, ihr seid ja nicht das Problem, die anderen Männer sind es. Ihr seid unser Problem, alle.
Puh, sorry, aber mit solchen absichtlich pauschalisierenden Aussagen schafft man es bestimmt nicht Verständnis aufzubauen, sondern eher die vernünftigen Männer noch gegen sich aufzubringen :/
Anscheinend taugt die Erziehung von kleinen Jungs nicht all zu viel. Ich frage mich, von wem die wohl erzogen werden.
Die Männer können es ja nicht sein, die sind ja arbeiten, oder lassen die Familie ganz im Stich.