Krisen werden herbeigeführt, um Eliten zu dienen. Die Politik verbessert ihre Lage absichtlich nicht: Die Hälfte der Ostdeutschen hält das für möglich – vor allem Wähler von AfD und BSW. Kurz vor der Wahl verstärkt sich das. Eine Datenanalyse.
Dass man Menschen, die nicht allein an einzelne verschwörerische Aussagen glauben, sondern ein gefestigtes verschwörungstheoretisches Weltbild haben, erreicht, denkt Brettschneider nicht. „Empirisch gesehen ist es sehr, sehr unwahrscheinlich, dass diese Gruppe sich einer Kommunikation zugänglich zeigt, die eine andere Position vertritt als sie selbst.“
Positiv sei allein: „Es ist immerhin nicht die Mehrheit.“ Dennoch haben seiner Studie zufolge inzwischen bundesweit fast 20 Prozent der Bevölkerung ein geschlossen rechtspopulistisches Weltbild. In Ostdeutschland sind es 29 Prozent. Zusammen mit Regierungsmisstrauen und der Anfälligkeit für Verschwörungserzählungen könnte das der Beginn einer Abwärtsspirale sein, die erst am Anfang steht.
Da kannst du doch nur noch massig Phantasialänder bauen und den Deppen Freikarten schenken, auf dass sie den Rest ihrer Zeit auf Erden mit fressen und Achterbahnfahren verbringen. Weit weg von der Wahlurne
Aber dieses Menschenbild finde ich sehr pessimistisch.
Ziemlich realistisch offenbar:
„Empirisch gesehen ist es sehr, sehr unwahrscheinlich, dass diese Gruppe sich einer Kommunikation zugänglich zeigt, die eine andere Position vertritt als sie selbst.“
Einfache Antworten für komplexe Probleme erzeugen Sicherheit, und wenn man sie die Antworten gegenseitig erzählt, dann erzeugt daß eine starke Gruppe, also viel Zusammenhalt-.
Im Osten gehören nur ein paar Prozent der Immobilien und Flächen ostdeutschen. Meistens westdeutschen. Dazu, nur 2 Prozent der Vermögenssteuer geht an ostdeutsche etc.
Allerdings schuldig ist auch CDU, doch man könnte darüber reden und verhandeln, anstatt nur rechtsextrem zu wählen.
Du meinst, westdeutsche, die auch im westen wohnen? Oder dazugezogene Wessis?
Aus eigener erfahrung: ein Wessi bleibt man mindestens 25 jahre, aber wir wohnen halt dörflich. Ossis können wirklich sehr nett sein, besonders die alte Garde, die Senioren. Ich hab viel von denen gelernt, handwerklich, und wie man sich so als Arbeiter verhält, damit man nicht in die Pfanne gehauen wird.
Ich persönlich glaube, die demokratie, oder deren Vertreter, müssen Lernen den wähler zu respektieren.
Welche Motivation hat man "Demokratie zu lernen", wenn diese als Quelle fehlender wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Partizipation wahrgenommen wird?
Ob diese Wahrnehmung so pauschal richtig ist, ist noch einmal eine andere Frage. Ihr entgegenzuwirken geht aber nur, indem man die strukturellen Differenzen abbaut.
1949-1989 waren 40 Jahre. 1989-2024 sind 35 Jahre. Und in 5 Jahren werden wir noch immer weit davon entfernt sein, die wirtschaftlichen Unterschiede abgebaut zu haben.