Volkswirt Ferdinand Fichtner ist optimistisch, dass die Konjunktur im Sommer wieder anzieht. Deutschland könne auch langfristig die Kurve kriegen – wenn Berlin endlich umsteuert.
Was kann die Bundesregierung tun, um das Feuer des Wachstums langfristig zu entfachen? Sind Subventionen der richtige Weg, wie jüngst die 900 Millionen Euro für die Northvolt-Batteriefabrik in Schleswig-Holstein?
Ja, wir müssen Schlüsselbranchen mit einer zielgerichteten Industriepolitik unterstützen, seien es Batterien, seien es Halbleiter. Auch wenn das immer mit dem Risiko verbunden ist, Geld in den Sand zu setzen. Im neuen Wachstumschancengesetz war vieles richtig angelegt, doch leider hat es den Bundesrat nur in sehr reduzierter Form passieren können. Die Ideen sind da, aber leider fehlt der Regierung der finanzielle Spielraum, auch wegen hausgemachter Fehler. Ich glaube, wir müssen deshalb dringend über ein Aussetzen der Schuldenbremse nachdenken. Wie gesagt, es geht dabei nicht darum, die Konjunktur kurzfristig anzukurbeln, sondern es geht um langfristige Perspektiven für die nächsten 50 Jahre.
Schuldenbremse aussetzen um direkt Firmen zu bezahlen ist naja, besser als es nicht zu tun I guess
Schlüsselbranchen ist auch ein wirklich komischer Begriff
ich würde darunter eher sowas wie ÖPNV, erneuerbare Energie oder Pflege verstehen und eher nachranging Batteriespeicher oder Halbleiter (oder Flugtaxis lol)
Batteriespeicher sind definitiv wichtig für die Energiewende. Und heute hast du in fast Allem, wo Strom drin ist, auch Halbleiter verbaut. Und wenn da z.B. China Taiwan blockiert oder die Chippreise massiv erhöht, dann funktioniert hier relativ schnell nix mehr.
Das sind aber alles nur Mittel zum Zweck die Gesellschaft am laufen zu halten und nicht die Branchen die Geld ins Land bringen um für diese Gesellschafts-erhaltenden Dinge zu bezahlen.
Aber brauchen wir die Autoindustrie? Selbst der Herr Spitzen-Ökonom erkennt ja an, dass die deutsche Autoindustrie verschlafen hat. Das ist aber nicht bedauerlich, sondern im Gegenteil eine großartige Chance, auf vernünftige Industrien umzustellen, die weniger Schaden am Planeten, der hiesigen Politik anrichten und der ganz konkreten Lebensqualität der Menschen auf lokaler Ebene anrichten.
Wenn man die Leute fragt, warum sie schlecht drauf sind, dann eher, weil es in der jüngeren Vergangenheit nicht gut gelaufen ist, und nicht, weil sie die Zukunft pessimistisch sähen.
Oh Dude, wie sehr du dich irrst! Ich bin überzeugt davon, dass es in Deutschland wahrscheinlich steil, aber mindestens kontinuierlich bergab gehen wird. Wir haben eine beschissene Ausgangslage und die Rechtspopulisten haben einfach die kritische Masse erreicht, um das Land in eine permanente Abwärtsspirale zu drehen - Wirtschaft geht grad vor die Hunde, Leute sind unzufrieden und wählen scheiß Politik, Wirtschaft geht noch weiter bergab und den selben Song noch mal!
Das Schiff wird auf Grund laufen und hat höchstens wieder die Chance Oberwasser zu bekommen, wenn die Boomer gestorben sind, aber selbst dann: die verheerende Zersiedelung, die sie angerichtet haben, wird auch das Jahrhundert nach ihrem Ableben noch entscheidend prägen. Man hätte vor 30 Jahren Weichen stellen müssen, die man erst in 30 Jahren wieder stellen können wird und dann werden nochmal 30 Jahre vergehen, bevor die Effekte eintreten.
Ich erwarte nicht, dass Millenials noch eine große Boomzeit in Deutschland erleben werden.
Ich erwarte nicht, dass Millenials noch eine große Boomzeit in Deutschland erleben werden.
Oh mann, wie ich dieses weltfremde Gejammere hasse. Millenials sind in DEN blühenden Jahrzehnten Deutschlands aufgewachsen, haben mit die beste Schulbildung genossen, einen Wohlstand erlebt, den Jahre vorher nur Reiche kannten und wollen es eben noch besser haben.
Es reicht ja nicht zur Disconight mit Ryanair nach Malle zu fliegen für 30€. Oder per Wisch sich den neusten Crap aus China zu bestellen. Oder morgen die BT In Ears von Amazon zu bekommen. Nein. Es MUSS noch besser werden.
Und man ist ja nicht Teil des Systems, sondern die anderen sind es. Daher braucht man ja nicht aktiv zu werden. Oder wenn dann nur Online, weil ist ja bequemer. Und Kapitalismus ist Scheiße und macht Umwelt kaputt, aber meine geilen Sneakers, die geile Fashion und Handys, die, ja die, ähem, die wären „fair built“ zu teuer. Haben euch alles die anderen eingebrockt und ihr könnt da so schnell nicht raus und es anders machen.
Nene, Gesellschaft neu denken und Entnazifizieren, das konnten nur die Hippies, Rocker, Ökos und Punker. Oh wait, wann war das nochmal?
Oh man, wie ich dieses weltfremde Gejammere hasse. Billigen und unnachhaltigen Konsum mit Wohlstand gleichzusetzen, ist einfach nur Polemik auf Unions-Niveau. Wenn irgendeine Generation in "DEN blühenden Jahrzehnten Deutschlands" aufgewachsen ist, dann ist es ja wohl die Generation, die danach benannt wurde.
Soziale Mobilität befindet sich in Deutschland auf einem Tiefstand. Wohneigentum ist zu einem urbanen Märchen verkommen. Selbst Haushalte mit doppeltem Einkommen und ohne Kinder haben es extrem schwer, in ein Eigenheim zu kommen. Wir stolpern von einer Krise in die nächste. Vor allem die Klimakrise, ist die größte Bedrohung, vor der die Menschheit jemals stand und schafft bei vielen jungen Menschen verständlicherweise ein Gefühl der Ohnmacht und der Ungewissheit bezüglich unserer Zukunft als Spezies. Wir befinden uns gerade im krassesten Rechtsruck seit 100 Jahren. Dieser Turbokapitalismus im Endstadium hat dafür gesorgt, dass die Besitzverhältnisse auf der Welt noch nie so ungerecht verteilt sind wie heute - Tendenz stark steigend.
Aber hey, wir haben billige Fast Fashion, können jeden Tag billiges Fleisch essen und um die Welt fliegen. Geil. Hat sich ja gelohnt.
Und komme mir bitte nicht mit dieser völlig aus der Luft gegriffen Behauptung, dass die jüngeren Generationen dieses System mit aufgebaut haben. Das Gegenteil ist der Fall: es regt sich immer mehr Widerstand und Ablehnung.
Es reicht ja nicht zur Disconight mit Ryanair nach Malle zu fliegen für 30€. Oder per Wisch sich den neusten Crap aus China zu bestellen. Oder morgen die BT In Ears von Amazon zu bekommen. Nein. Es MUSS noch besser werden.
Ist das der neue Avocadotoast?
Auf wieviele 30€ Diskonächte muss ich denn verzichten um mir ein Haus leisten zu können?
Ich erwarte nicht, dass Millenials noch eine große Boomzeit in Deutschland erleben werden.
Oh mann, wie ich dieses weltfremde Gejammere hasse. Millenials sind in DEN blühenden Jahrzehnten Deutschlands aufgewachsen, haben mit die beste Schulbildung genossen, einen Wohlstand erlebt, den Jahre vorher nur Reiche kannten und wollen es eben noch besser haben.
Es reicht ja nicht zur Disconight mit Ryanair nach Malle zu fliegen für 30€. Oder per Wisch sich den neusten Crap aus China zu bestellen. Oder morgen die BT In Ears von Amazon zu bekommen. Nein. Es MUSS noch besser werden.
Und man ist ja nicht Teil des Systems, sondern die anderen sind es. Daher braucht man ja nicht aktiv zu werden. Oder wenn dann nur Online, weil ist ja bequemer. Und Kapitalismus ist Scheiße und macht Umwelt kaputt, aber meine geilen Sneakers, die geile Fashion und Handys, die, ja die, ähem, die wären „fair built“ zu teuer. Haben euch alles die anderen eingebrockt und ihr könnt da so schnell nicht raus und es anders machen.
Nene, Gesellschaft neu denken und Entnazifizieren, das konnten nur die Hippies, Rocker, Ökos und Punker. Oh wait, wann war das nochmal?
Sind einige valide Punkted dabei, aber Uni war halt auch ein Scam. Bei uns hieß es, dass man studieren müsse, wenn man was werden wolle, aber das war einfach die Weisheit einer Generation, für die das noch galt. De facto hat das doch nur den Maßstab verschoben: Man braucht heute mehr Qualifikation als das jemals zuvor der Fall war. Mit mittlerer Reife in irgendeinen mittelständischen Betrieb reinzumarschieren und sagen, dass man Bock hat XYZ zu machen, reicht heute eben nicht mehr. Selbst mit Uniabschluss in "gefragten" Fachbereichen anzukommen, reicht ja schon nicht mehr. Es muss noch Arbeitserfahrung, private Projekte und leidenschaftliches Hobby dazukommen.
Auch wenn du im Kern Recht hast: Millenials sind in Boomjahren großgeworden, aber viel von dem Boom war halt, grade in den letzten 20 Jahren, auf Kosten der Zukunft finanziert. Es kann also beides richtig sein: In Boomjahren groß geworden zu sein und keine mehr zu erleben.
Und man ist ja nicht Teil des Systems, sondern die anderen sind es. Daher braucht man ja nicht aktiv zu werden. Oder wenn dann nur Online, weil ist ja bequemer. Und Kapitalismus ist Scheiße und macht Umwelt kaputt, aber meine geilen Sneakers, die geile Fashion und Handys, die, ja die, ähem, die wären „fair built“ zu teuer. Haben euch alles die anderen eingebrockt und ihr könnt da so schnell nicht raus und es anders machen.
Nene, Gesellschaft neu denken und Entnazifizieren, das konnten nur die Hippies, Rocker, Ökos und Punker. Oh wait, wann war das nochmal?
Den Widerspruch hier zu zeigen bedeutet aber leider nicht, dass die Leute nicht recht hätten mit ihrer Kapitalismuskritik. Die Kritik am Kapitalismus ist doch, dass er uns als kollektiv schädlich handeln lässt indem wir uns als Individuen im aktuellen System Vorteilhaft verhalten für uns als Individuen. Von jedem Kritiker zu erwarten, dass er sich im aktuellen System schädlich für sich selber verhält bevor seine Kritik als valide angesehen wird bedeutet Stillstand. Ums mit Adorno zu sagen: "Nichts richtiges im falschen".