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How many of you have something with a belt drive? What do you think of it? Any regrets?
  • the Shimano Alfine 8 has 3 gears below the direct drive (I think what that is called? the one similar to a single speed no gears system) which is pretty ok for most hills

    interestingly enough the gear translation on the higher gears is quite steep
    while I cruise roughly 18 km/h on the direct drive gear, the next higher one already is more like 22-23 km/h

    the more expensive Shimano Alfine 11 has 4 gears below the direct drive gear and the higher ones are still steep increases but slightly less
    No idea about cheaper internal gears hubs or other brands though

  • How many of you have something with a belt drive? What do you think of it? Any regrets?
  • My current bike has no motor and uses a Gates CDX belt drive with a Shimano 8-gears internal gear hub
    I believe thats enough, more gears are not needed

    my older chain bike had a motor and I could just let the motor do the work if my chain got too rusty/dirty which resulted in higher wear (loose chain)

  • How many of you have something with a belt drive? What do you think of it? Any regrets?
  • I have one on my daily commute bike to work

    cleaning the chain of my old bike while commuting in rain and winter is a huge hassle and totally worth the higher price of belt drives

  • Nico Semsrott im Interview: „Ich habe in meinem Leben noch nie so viel geweint“
  • Im EU Parlament gibt es keine 5% Hürde wie im Bundestag, es reicht genug Stimmen für einen Abgeordneten zu sammeln

    Alternativ kann man auch Die LINKE wählen welche auch für "radikaleren" Maßnahmen zur Klimakrise sind als etwa Die Grünen

  • Verbrenner-Fahrer kritisieren Aus für Benzin- und Diesel-Motoren
  • Ich bin mir nicht sicher was der Artikel aussagen will?
    Es geht um Neuzulassungen in über einem Jahrzehnt, niemand wird denen das Auto morgen weg nehmen was sie gebraucht haben oder kaufen

    komischerweise wird auch immer davon ausgegangen das der Preis von Benzin/Diesel gleich bleiben will

    steigende Preise auf die Tonne CO2 oder ein möglicher Krieg in Taiwan würden den sofort sprengen und dann fährt plötzlich keiner mehr zur Tankstelle für Sonntagsspazierfahrten (außer reiche Erben)

  • SPD-Chefin Esken für Reform der Mindestlohnkommission
  • Weil dann der Mindestlohn Richtung 13+/h€ gehen würde

    die jetzige Komission ist schon by design so das Arbeitgeber mehr Macht haben
    ohne politischen Eingriff wäre dieser bestimmt heute noch unter 12/h€

  • Top- und Geringverdiener: Lohngefälle in Deutschland verringert sich durch Mindestlohn | ZEIT
  • Ja, das Hauptproblem in Deutschland ist nicht die Schere bei Einkommen sondern bei Besitz/Vermögen/Erbe

  • FDP-Bundesparteitag: Liberale lehnen Wiedereinstieg in Atomkraft ab
  • Unter anderem der nordrhein-westfälische Delegierte Reinhard Houben sprach sich in der Debatte gegen den Antrag aus. "Selbst wenn wir heute den Antrag beschließen würden, würde ein AKW frühestens in 20 Jahren stehen", betonte Houben und verwies darauf, dass es für einen Wiedereinstieg keine politische Mehrheit in Deutschland gebe.

    Andere Delegierte führten unter anderem mangelnde Wirtschaftlichkeit neuer Atomkraftwerke als Argumente gegen den Wiedereinstieg an.

    Selbst bei der FDP gibts noch Menschen die solchen Unfug paroli bieten? Vielleicht hat es bald wirklich der Letzte begriffen

  • Wenn die Rechtsextremen am 20. April auf den Obersalzberg pilgerten, sahen die Einheimischen oft betreten weg. Doch nicht in diesem Jahr.
  • „Es wird ein Hitler-Ort bleiben, solange es solche Menschen gibt“, sagt Sven Keller. Auch der Leiter der 1999 eröffneten Dokumentation Obersalzberg, spricht auf der Kundgebung. Spricht von diesem „historisch neuralgischen Datum“. Als er auf die Person Hitler anspielt, kann ein Besucher nicht an sich halten: „Arschloch!“ ruft er laut über den Platz. „Da hat er nicht unrecht“, sagt Keller. Zu den unfreiwilligen Aufgaben der Mitarbeiter der Dokumentation gehört es, immer wieder Hinterlassenschaften von Hitler-Verehrern einzusammeln, meist Grablichter. Ganze Kisten haben sie schon davon.

    Gut das es das Dokumentationszentrum trotzdem gibt

  • "My Hero Academia" Season 7 New Key Visual
  • Spoiler from the manga:

    Tap for spoiler

    its kinda sad there is only one manga volume with her (volume 34)
    she is a female hero from the US which tries to be as powerful as All Might, both are obviously influenced by each other too

  • Brainwashed - Sexismus im Kino (bis 24.7.)
  • Es ist erschreckend wenn im Vortrag populäre/ikonische Filmszenen gezeigt werden und sie alle einen sexistischen Unterton haben den man vielleicht sonst nicht vorher gesehen hätte

  • Asylpolitik: FDP fordert Debatte über Ruanda-Modell für Deutschland
  • UK versucht ja schon auf Biegen und Brechen sowas ähnliches mit Ruanda wo da dann Deals kommen wie Zahlungen von 1,8 Mio. Pfund pro Flüchtling

    damit könnte man die Personen für Jahrzehnte mit Sozialleistungen, Integrationskursen und zusätzlichen Programmen unterstützen - und würde trotzdem günstiger davon kommen (abgesehen von der sowieso schon positiven BIP Bilanz auf mehrere Jahre)

  • Russland: Russische Regierung soll Strategiepapier für die AfD entworfen haben
  • Wie viel muss eigentlich noch passieren bis weningstens mal ein Partei Verbotsverfahren angefangen wird?

  • Streit in der Union: Knallt es jetzt?
  • Das sieht man wer in Regierungsverantwortung ist und wer nur heiße Luft blasen kann und ohne Not alle ins Verderben reißt

  • Bayern stellt Bußgeldkatalog für Verstöße gegen dass Cannabis Gesetz vor
  • Das ist allgemein ein Muster bei fast allen Drogen Prohibitionsmaßnahmen
    wenn nicht ursprünglich, dann im Laufe der Zeit um bestimmte Minderheiten gezielt zu drangsalieren

    ( z.B. Opium und chinesische Einwanderer in den USA Anfang des 20. Jahrhunderts)

  • Bayern stellt Bußgeldkatalog für Verstöße gegen dass Cannabis Gesetz vor
  • Jetzt machen die bei uns auf verärgerte Leberwurst weil sie wegen 2g nicht mehr eine Hausdurchsuchung mit Prozess durchdrücken können bei unliebsamen Personen

    Aber scheiß auf die öffentliche Sicherheit, sobald süßliche Schwaden den Duft der Bierkotze zu überdecken drohen. Söders Ehrgeiz ist es offensichtlich, Bundesgesetze unbedingt so weit zu biegen, dass er sie gerade mal nicht bricht, und wenn doch, hoppala, sorry, aber dann war das Gesetz wohl auch nicht so stabil, wie es zum Beispiel die bayerischen Gesetze sind, gute Gesetze, Polizeigesetze, hart wie Maßkrüge und langlebig wie ein aufgewärmter Leberkas.

    (Zitat taz)

  • Das verschweigt BILD: Diese 24 Flüchtlinge kosten dich 1,4 Milliarden Euro!
  • Mir ist bewusst das Volksverpetzer reißerische Aufmacher nutzt aber der restliche Artikel beleuchtet gut die Probleme mit Superreichen Erben und warum die meisten Menschen dank Freibeträge sowieso nicht betroffen wären wenn man die Erbschaftssteuer anpassen würde

    das Beispiel Mathias Döpfner ist halt immer gut dafür:

    Das ist nicht nur eine theoretische Möglichkeit, es passiert auch in der Praxis. Prominentes Beispiel ist Mathias Döpfner. Ja, der Boss vom Axel-Springer-Verlag, dem BILD und WELT gehören und dessen konkrete Einflussnahme auf Politik und Demokratie spätestens seit letztem Jahr bekannt ist. Mathias Döpfner bekam von Friede Springer, der Witwe von Axel Springer, Aktien im Wert von einer Milliarde Euro geschenkt. Da es sich hier um Unternehmensanteile handelt, könnte Döpfner grundsätzlich von der Steuer ausgenommen werden, wenn er zu wenig Geld hätte. Das „Problem“: Mathias Döpfner hatte schon zuvor ein Privatvermögen in Höhe von mindestens 276 Millionen Euro. Wahrscheinlich zu viel für eine erfolgreiche Prüfung auf Verschonungsbedarf.

    Doch gut für den Millionär Döpfner: Er weiß ja, an welchem Tag das Finanzamt die Prüfung ansetzt. Also kaufte er einfach kurz vorher selbst Anteil an Axel Springer, wodurch aus seinem Privatvermögen noch mehr Firmenanteile wurden. So war Döpfner, aus Sicht des Finanzamts, einfach ein armer Mann, der von einer netten Dame eine Milliarde Euro in Firmenanteilen bekam. Ein Mann, der übrigens nicht nur mit seinen Zeitungen rassistische Desinformation und Verschwörungsmythen verbreitet. Großzügig bestätigte dann das Finanzamt, dass der Mann verschont werden und keine Steuern zahlen muss. Glück muss man haben!

    Fazit: Verschont doch bitte uns vor der Springer-presse

  • www.volksverpetzer.de Das verschweigt BILD: Diese 24 Flüchtlinge kosten dich 1,4 Milliarden Euro!

    BILD & Co. sind sonst immer die ersten, wenn es um Hetze gegen Geflüchtete geht. Bei diesem Flüchtling sind sie jedoch erstaunlich still.

    Das verschweigt BILD: Diese 24 Flüchtlinge kosten dich 1,4 Milliarden Euro!
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    Was darf bei täglicher Nutzung des Rads nicht fehlen?
  • Steckachsen statt Schnellspanner sind häufiger zu finden bei E-Bikes
    dafür würde ich dringend einen passenden Sechskantschlüssel zum hebeln empfelen weil die so mit 8~12 Newtonmeter fest gezogen sind

  • CO₂-Ausstoß: Ampel einigt sich auf Reform des Klimaschutzgesetzes
  • Es gibt kein "zu viel" Klimaschutz und besser man übertreibts damit als wenn man einfach wie gehabt weiter macht

    naja egal gibt bestimmt gute Drehtür Posten in der Autoindustrie für einige wenige zwinker

  • www.kontextwochenzeitung.de Polizeigewalt: Der Schlächter von Hamburg

    Kontext liegen Chatprotokolle eines Polizeibeamten vor: Er verprügelt linke Zecken, prahlt mit Gewalttaten und gilt als Menschenfeind. Ohne Konsequenzen.

    Polizeigewalt: Der Schlächter von Hamburg

    > Er freut sich darauf, im Einsatz linke Zecken zu verprügeln und gilt polizeiintern als Menschenfeind: Kontext liegen Chatprotokolle vor, in denen der Beamte Rainer Jäger (Name geändert) mit Gewalttaten prahlt. Konsequenzen hatte das bislang nicht, aber das könnte sich bald ändern.

    [...]

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    taz.de Düsseldorf stoppt ÖPNV-Unternehmen: Zwei Bahnfahrten, sechs Monate Haft

    Gisa März war mehrere Monate in Haft, weil sie ohne Ticket fuhr. Der Düsseldorfer Stadtrat hat das Fahren ohne Fahrschein daraufhin entkriminalisiert.

    Düsseldorf stoppt ÖPNV-Unternehmen: Zwei Bahnfahrten, sechs Monate Haft
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    Spätzle mit Gemüse in Sahnesoße

    Es ist immernoch ein Arbeitstag heute also nicht selbst gemacht weil faul

    500g Fertig-Spatzle/Knöpfle in Butter/Butter-like Fett anbraten während Gemüse nach Wahl für wenige Minuten dampf gegart wird, da ich nur noch Reste hatte wurde mit einer Dose Gemüse aufgefüllt

    während die Spätzle weiter goldbraun werden für die Soße nun eine Gemüsebrühe ~150 ml mit etwas Weißwein max. 50 ml zum kochen bringen. Danach Kochsahne/Kochmilch nach Wahl hinzugeben und aufkochen lassen, mit Salz/Pfeffer abschmecken. Bei Bedarf kann noch (TK-)Spinat hinzugefügt werden

    Alles nun in der Pfanne vermischen und ein paar Minuten köcheln lassen

    Bonus ich hatte noch Falafel rumliegen, jegliche andere Proteinbeilage oder selbst gemachte Falafel passen natürlich auch super

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    Reis mit Kokoscurry

    Nicht wirklich traditionell Thailändisch aber vor der Arbeit schnell etwas zusammengekocht was schmeckt

    Gemüse nach Wahl (Karotten, Paprika) anbraten, Nüsse (z.B. Cashew) später hinzufügen und danach Mais und Bohnen (z.B. Edamame/Soyabohne)

    In der Gemüsepfanne eine Mulde bilden wo Currypaste (z.B. gelbe hier) und Kokos-/Mandelmilch vermischt werden, anschließend Gemüse in der Suppe einköcheln

    Reis z.B. vom Reiskocher dazu und eine Proteinbeilage z.B. von Greenforce hier weil ich zu faul für Tofu war

    (Optional Kaffee aus der Aeropress)

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    www.base.bund.de BASE-Studie: Alternative Reaktorkonzepte lösen das Endlagerproblem nicht

    Eine neue wissenschaftliche Studie im Auftrag des BASE zeigt: Die Markteinführung von alternativen Reaktorkonzepten (auch als „Generation IV“ bezeichnet) ist aktuell nicht absehbar.

    BASE-Studie: Alternative Reaktorkonzepte lösen das Endlagerproblem nicht
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    www.zdf.de Europarat: Deutschland bekämpft Ungleichheit zu wenig

    Der Europarat beklagt eine wachsende Ungleichheit in Deutschland. Die Bundesregierung müsse mehr gegen Armut und soziale Ausgrenzung tun.

    Europarat: Deutschland bekämpft Ungleichheit zu wenig
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    taz.de Rechte Runden bei Mörigs in Düsseldorf: Propagandatreffen für die ganze Familie

    Schon Jahre vor dem Treffen in Potsdam hat der rechte Netzwerker Gernot Mörig in sein Wohnhaus geladen. Und zu Indoktrinations-Workshops für Kinder ab 13 Jahren.

    Rechte Runden bei Mörigs in Düsseldorf: Propagandatreffen für die ganze Familie

    cross-posted from: https://feddit.de/post/10023924

    > Rechte Runden bei Mörigs in Düsseldorf: Propagandatreffen für die ganze Familie

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    taz.de Rechte Runden bei Mörigs in Düsseldorf: Propagandatreffen für die ganze Familie

    Schon Jahre vor dem Treffen in Potsdam hat der rechte Netzwerker Gernot Mörig in sein Wohnhaus geladen. Und zu Indoktrinations-Workshops für Kinder ab 13 Jahren.

    Rechte Runden bei Mörigs in Düsseldorf: Propagandatreffen für die ganze Familie
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    uebermedien.de Wie "Spiegel TV" einen 18-Jährigen zur Hetze freigab | Übermedien

    Ein junger Mann, der Falschparker anzeigt, wird in einem Film vorgeführt. Nun wird er bedroht und es gab bereits tätliche Angriffe auf ihn.

    Wie "Spiegel TV" einen 18-Jährigen zur Hetze freigab | Übermedien

    Vor gut einer Woche hat „Spiegel TV“ einen Film über einen jungen Mann veröffentlicht, gegen den nun im Internet gehetzt wird, er wird beleidigt und bedroht: „Krankes Geschwür“, schreibt jemand auf Facebook. „Wieso schickt den keiner schlafen?“, fragt ein anderer. „Man man man … das der noch lebt.“ „Der lebt nicht lange.“ „Einfach mal umklatschen.“ Und immer so weiter.

    Berichtet wurde über den 18-Jährigen schon Ende Januar, erst bei RTL, dann im ZDF, dem „Berliner Kurier“, im Sat.1-Frühstücksfernsehen. Aber die große Aufmerksamkeitswelle blieb aus. Bis zum 29. Januar, dann kam „Spiegel TV“ und führte Niclas M. so richtig vor.

    !

    Das Magazin widmet ihm und seinem „Hobby“ grotesk lange 18 Minuten: M., der sich sehr ernsthaft als „Anzeigenhauptmeister“ bezeichnet, fährt mit seinem Fahrrad, an dem er selbstgemachte Schilder mit der Aufschrift „POLIZFI“ (mit F) befestigt hat, durch deutsche (und manchmal auch ausländische) Städte und Gemeinden, um dort Falschparker anzuzeigen. Das geht relativ leicht, weil es für alles eine App gibt, auch dafür. Mehrere tausend „Parksünder“ will M. auf diesem Weg bereits aktenkundig gemacht haben.

    „Spiegel TV“-Reporter Adrian-Basil Mueller (Hobby, laut Twitter-Profil: „alte Autos“) hat sich an zwei Tagen zu M. herabgelassen, um ihn in seinem Heimatort und in Buxtehude beim Anzeigenschreiben zu begleiten. Mueller fährt mit dem 18-Jährigen „von Fall zu Fall“, um immer wieder aufs Neue zu demonstrieren, wie absurd und denunzierend das ist, was M. dort macht.

    Der Film ergötzt sich regelrecht daran, macht sich im typisch blasierten „Spiegel TV“-Sound lustig über „Meister Petze“, den „Knöllchenfetischist“, den „Anschwärzer vom Dienst“, die „Nervensäge in Namen von Recht und Ordnung“. Sein vollständiger Name, sein Wohnort, alles wird mitgeliefert. Gut drei Millionen mal wurde das Youtube-Video in einer Woche abgerufen, so oft wie fast kein anderer „Spiegel TV“-Film.

    Die Tonalität war damit gesetzt. „Spiegel TV“ wirft einen 18-Jährigen mit einer, sagen wir: sehr speziellen Neigung einem Wutpublikum zum gemeinschaftlichen Hassen vor. Allein unter den drei Ausschnitten, die „Spiegel TV“ auf Facebook gepostet hat, finden sich tausende verachtende Kommentare, offenbar komplett unmoderiert. Auf anderen Accounts, ob bei „Bild“, beim ARD-Boulevardmagazin „Brisant“, egal wo – überall dasselbe. Inzwischen amüsieren sich Medien im ganzen Land über den „Anzeigenhauptmeister“. Sie haben entweder den „Spiegel TV“-Bericht abgeschrieben oder M. selbst interviewt und veröffentlicht, was er so behauptet, ohne noch mal nachzurecherchieren, ob das überhaupt stimmt. Selbst im „Streiflicht“, der eigentlich ehrwürdigen Titel-Glosse der „Süddeutschen Zeitung“, wird darüber schwadroniert, ob M. nun eine „charakterliche Ausnahmegestalt“ sei oder „einfach nur ein Deutscher mit einer besonders hochprozentigen Ladung Deutschtum im Blut“.

    357 statt über 30.000 Euro

    Bei „Spiegel TV“ kommt, neben wütenden Autofahrern und Polizisten, die M. zur Hilfe ruft, vor allem M. selbst zu Wort. Er darf alles in die Kamera erzählen, auch wie viele Anzeigen er erstattet und wie viel Geld er damit angeblich für die Stadtkassen „erwirtschaftet“ habe. Für seinen Heimatort in Sachsen-Anhalt seien es 2023 exakt 32.875 Euro gewesen, rechnet er vor, durch knapp über 900 Falschparker. Was allerdings nicht annähernd stimmt. Doch „Spiegel TV“ macht sich gar nicht erst die Mühe, das zu hinterfragen. Das würde ja die schöne Aufreger-Story kaputtmachen über einen einzelnen „Denunzianten“, der angeblich vielen Autofahrern viel Geld aus der Tasche zieht.

    Mindestens für seinen Heimatort trifft das nicht zu. Der Bürgermeister hat inzwischen nach einer Anfrage über das Portal „Frag den Staat“ offengelegt, wie viele „Anzeigen von Ordnungswidrigkeiten im ruhenden Verkehr“ es 2023 im Stadtgebiet gab: 889. Das stimmt ungefähr mit den Angaben von M. überein. Aber: Nur bei 22 Anzeigen wurde auch ein Verfahren eingeleitet, und lediglich 10 davon endeten dann mit einem Verwarngeld. Macht 357 Euro in einem Jahr – nicht über 30.000. Worüber ein paar Medien nun auch berichten. Die meisten aber geben einfach M.s Bußgeldlegende wieder.

    M. ist offensichtlich stolz auf das, was er macht, etwas Verwerfliches kann er daran anscheinend nicht erkennen. „Gesetz ist Gesetz“, sagt er. In jeder Stadt, jeder Gemeinde in Deutschland wolle er mindestens einen Falschparker anzeigen, vielleicht komme er damit ins „Guinness-Buch der Rekorde“. Dafür zeigt er dann auch mal seinen Nachbarn an, weil der kurz in der komplett ausgestorbenen so genannten Fußgängerzone geparkt hat.

    Angeblich hat sich M., der volljährig ist, selbst an Medien gewendet, um auf sich aufmerksam zu machen. Da kann man also, einerseits, sagen: Er sucht ja die Öffentlichkeit, auch in sozialen Medien, selber schuld. Andererseits stehen Journalisten in der Verantwortung, zuweilen auch Menschen vor sich selbst zu schützen, gerade wenn sie so unbedingt vor die Kamera drängen.

    „Von einer Berichterstattung bewusst abgesehen“

    Man kann darüber berichten, wenn man es für ein relevantes Thema von öffentlichem Interesse hält, dass eine Person Behörden mit Anzeigen überflutet und diese so unnötig beschäftigt, teilweise mit Bagatellen. Aber dafür muss man die Person nicht identifizierbar an den Pranger stellen. Die „Mitteldeutsche Zeitung“ (MZ), zum Beispiel, in deren Berichtsgebiet M. lebt, hat überhaupt nicht über den „Anzeigenhauptmeister“ geschrieben, keinen einzigen Artikel. Dabei ist er in der ländlichen Region schon lange bekannt.

    Auf Anfrage von Übermedien schreibt die MZ:

    > „Wir haben aufgrund der persönlichen Situation dieses Mannes von einer Berichterstattung bewusst abgesehen. Jedenfalls so, wie jetzt in reichenweitenstarken Videos berichtet worden ist, werden wir das auch nicht tun.“

    Seine persönliche Situation: Darüber zu spekulieren, weshalb M. macht, was er macht, und was womöglich dahintersteckt, verbietet sich. Aber ist nicht schon genug offensichtlich, um mindestens sagen zu können: unauffällig ist anders? Als Journalist hat man dann die Wahl: Berichten, weil’s ja so lustig, skurril und empörend ist – und sicher ganz viele Klicks bringen wird! Oder, wenn man noch ein bisschen was fühlt: Mal kurz überlegen, ob die Person, um die es geht, nicht lediglich Sendungsbewusstsein hat, sondern vielleicht etwas, das nicht ins Fernsehen oder in Zeitungen und Magazine gehört.

    Es sind auch nicht nur Anzeigen wegen Falschparkens, die M. erstattet. Er zeigt Leute wegen Beleidigung an, wegen Ruhestörung, er ruft mitunter auch die Feuerwehr, obwohl das, wie sich dann herausstellt, gar nicht nötig gewesen wäre. Das hat der Bürgermeister seines Heimatorts der „Bild“-Zeitung berichtet. Unterhält man sich mit Menschen, die M. erlebt haben, erzählen sie viele weitere Geschichten. Und sie äußern ihr Unbehagen darüber, dass M. so sehr in die Öffentlichkeit gestellt wird, dass er diese Bühne bekommt. Zumal es Folgen hat: für die Zukunft des 18-Jährigen, der nun auf alle Zeit im Internet als „Anzeigenhauptmeister“ zu finden ist; und auch für seine körperliche Unversehrtheit. Die Stimmung ist erschreckend enthemmt.

    Der rechte Blogger Boris Reitschuster, einst Russland-Korrespondent, referiert am Ende seines Textes über M. und Deutschland, die „Hochburg von Denunzianten“, wie man anderswo mit so jemandem umginge: In Osteuropa würde „die Gesellschaft“ die „Zwänge“, die M. entwickelt habe, „nicht hinnehmen und er würde aller Wahrscheinlichkeit nach derart unter Druck gesetzt, bis hin zu Gewalt oder deren Androhung, dass er seinen Zwang bald nicht mehr ausleben könnte“. Und es sei ja „gar nicht daran zu denken, wen [M.] in anderen Zeiten alles hätte ,anzeigen‘ können.“

    Es ist schwer, aus Reitschusters Text nicht wenigstens einen Funken Sympathie für einen schnellen Prozess mit solchen Menschen herauszulesen.

    „Da könnt ihr die Uhr nach stellen“

    Der Streamer Montana Black, der eigentlich Marcel Eris heißt und schon durch diverse (etwa rassistische) Äußerungen aufgefallen ist, teilte seinen vielen Fans und Followern in einem Video (aus seinem Auto) kürzlich mit, M. sei ein „unfassbar armes Würstchen, Digger“. Menschen wie er seien „ungeliebte, ungefickte, in der Schule gemobbte Außenseiter“, für die er „null komma null Sympathie“ habe. Und es werde „auch nicht mehr lange dauern, bis der Anzeigenmeister [sic!] eins auf die Fresse bekommt“. Nicht, dass er das gut finde, erklärte Eris, so viel Distanzierung muss sicherheitshalber sein. „Aber der wird irgendwann einen vor den Latz bekommen, da könnt ihr die Uhr nach stellen.“

    Und das ist nun anscheinend schon passiert. Nach Informationen von Übermedien soll M. am vergangenen Samstag in einer Bahn in Sachsen-Anhalt erkannt und attackiert worden sein. Ein unbekannter Täter nahm ihm offenbar gewaltsam sein Smartphone ab, M. kam anschließend vorübergehend in ein Krankenhaus. Was genau geschehen sein soll, dazu sagt die Polizei offiziell nichts, es gibt bloß eine Pressemitteilung, die aber keine Namen nennt.

    Das Telefon jedenfalls wurde später am Bahnsteig gefunden, der Täter hatte offenbar kein Interesse daran. Woran dann? Einem Mann, der Falschparker mit Hilfe des Handys anzeigt, sein Werkzeug wegzunehmen?

    Ob die Tat eine direkte Folge dessen ist, dass Medien M. und sein „Hobby“ ausgestellt und ihn dem Hass preigegeben haben, lässt sich nicht sicher sagen. Aber dass sich die digitale Wut gegen ihn in die Realität überträgt, dass aus Worten Taten werden, hat M. nun auch selbst erzählt, im Interview mit dem Schweizer Boulevardblatt „20 Minuten“. Auf die Frage, ob er tätlich angegriffen wurde, sagt M., es habe „ein paar kleinere Vorfälle“ gegeben. Das störe ihn aber nicht. „Dann rufe ich standardmäßig die Polizei dazu, es gibt eine Anzeige wegen Körperverletzung und ich kassiere ab.“

    Es ist eine gefährliche Mischung: Die Hater auf der einen, der auch noch provozierend reagierende „Anzeigenhauptmeister“ auf der anderen Seite. Er gibt sich betont wagemutig. Übergriffe hinderten ihn nicht daran, weiterhin „Parksünder“ zu melden, sagt er. Auch wenn ihn jemand „spitalreif“ schlage, er werde „nie damit aufhören“. Vielleicht wäre aber spätestens jetzt der Zeitpunkt, dass Journalisten aufhören, über ihn zu berichten. Und wenn Medien bei nächster Gelegenheit mal wieder den Hass im Internet beklagen und was daraus alles entsteht, kann man sie kurz daran erinnern: Diese Hasswelle hier haben viele von ihnen ermöglicht – allen voran „Spiegel TV“.

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    www.kontextwochenzeitung.de Medienstudie: Keine Lokalzeitung – mehr AfD

    Neue Studie zu lokalen Medien und Rechtspopulismus: Wähler:innen in Gemeinden ohne Lokalzeitung stimmten bei der Landtagswahl 2021 häufiger für die AfD.

    Medienstudie: Keine Lokalzeitung – mehr AfD

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    taz.de Angefeindete Bürgermeister: Im Kreuzfeuer

    Viele Menschen, die sich in der Kommunalpolitik engagieren, erleben Anfeindungen. Vor allem Bürgermeister stehen unter Beschuss.

    Angefeindete Bürgermeister: Im Kreuzfeuer
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    ich🚜iel

    https://twitter.com/aushoywoj/status/1743605642743390378

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    District 9 (Verfügbar bis 25.11.2023)

    www.zdf.de District 9

    Ungewöhnlicher Science-Fiction-Film des Südafrikaners Neill Blomkamp mit dramatischen Elementen und sozialkritischen Untertönen.

    District 9

    Vor 28 Jahren ist ein Raumschiff mit Außerirdischen über Johannesburg gestrandet. Seitdem werden die Aliens in einem slumartigen Flüchtlingslager isoliert - dem District 9.

    • https://www.zdf.de/filme/spielfilme/district-9-100.html
    • https://mediathekviewweb.de/#query=District%209
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    Sörensen fängt Feuer | ARD Mediathek (Bis 11.10.2024)

    www.ardmediathek.de Sörensen – Friesische Krimis von und mit Bjarne Mädel : Sörensen fängt Feuer | ARD Mediathek

    Sörensen fängt Feuer | Video | Kommissar Sörensen hat genug mit sich selbst zu tun: Er leidet unter Einsamkeit, Schlaflosigkeit und Unruhe. Er will dennoch nichts mehr, als die Medikamente gegen die Angststörung abzusetzen. Da überfährt er nachts beinahe eine junge, verstörte Frau: im Nachthemd und ...

    Sörensen – Friesische Krimis von und mit Bjarne Mädel : Sörensen fängt Feuer | ARD Mediathek

    Kommissar Sörensen hat genug mit sich selbst zu tun: Er leidet unter Einsamkeit, Schlaflosigkeit und Unruhe. Er will dennoch nichts mehr, als die Medikamente gegen die Angststörung abzusetzen. Da überfährt er nachts beinahe eine junge, verstörte Frau: im Nachthemd und blind. Als sie Sörensen endlich ihre Identität verrät, eröffnet sich ihm ein Geflecht aus Mord, religiösem Wahn und gut gehüteten Geheimnissen. Sörensen ist überfordert, von der Situation und von sich selbst. Der Ort lehnt ihn ab, die Angst kehrt zurück - und bei einer Leiche wird es nicht bleiben. Krimi mit Bjarne Mädel.

    • https://www.ardmediathek.de/video/soerensen-friesische-krimis-von-und-mit-bjarne-maedel/soerensen-faengt-feuer-oder-krimi/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS80OTI2XzIwMjMtMTAtMTgtMjAtMTU
    • https://mediathekviewweb.de/#query=S%C3%B6rensen%20f%C3%A4ngt%20Feuer
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    taz.de Ungerechte Lastenverteilung: Superreiche entrichten kaum Steuern

    Die Mittelschicht zahlt, Milliardäre zahlen nicht. Eine neue Studie des EU Tax Observatory zeigt, wie ungerecht Steuern weltweit erhoben werden.

    Ungerechte Lastenverteilung: Superreiche entrichten kaum Steuern

    Die Mittelschicht zahlt, Milliardäre zahlen nicht. Eine neue Studie des EU Tax Observatory zeigt, wie ungerecht Steuern weltweit erhoben werden.

    Von Ulrike Herrmann

    Was haben die jüngsten internationalen Steuerreformen gebracht? Konnten sie die Steuerflucht bekämpfen? Das wusste bisher niemand. Seit 2017 gibt es den automatischen Austausch von Bankdaten, und 2021 wurde eine globale Mindeststeuer für Unternehmen eingeführt. Jetzt haben Ökonomen des EU Tax Observatory die Resultate erstmals bilanziert.

    Immerhin einen Erfolg gibt es zu vermelden: Für reiche Privatpersonen ist es schwieriger geworden, ihr Vermögen in Steueroasen zu verstecken, weil der internationale Datenaustausch tatsächlich greift. Die individuelle Steuerflucht sei um etwa zwei Drittel zurückgegangen. Für den französischen Ökonomen Gabriel Zucman beweist das: „Steuerflucht lässt sich effizient bekämpfen, wenn es den politischen Willen gibt.“

    Zucman leitet das EU Tax Observatory, das an der Paris School of Economics angesiedelt ist und von der EU teilweise finanziert wird. Zucman ist eine Art Wunderkind der Wirtschaftswissenschaften. Der heute 36-jährige hat bereits vor zehn Jahren bahnbrechende Studien zur globalen Steuerflucht vorgelegt, wofür ihm jetzt die John-Bates-Clark-Medaille verliehen wurde. Neben dem Nobelpreis ist diese Medaille die wichtigste Auszeichnung in der Ökonomie.

    An Zucmans neuer Studie haben weltweit rund hundert Wissenschaftler mitgewirkt. Eines ihrer weiteren Ergebnisse ist, dass die globale Mindeststeuer für multinationale Konzerne bisher ein Flop ist. Der Plan sah vor, dass alle Konzerne mindestens 15 Prozent Gewinnsteuern zahlen sollten, was das weltweite Aufkommen um knapp zehn Prozent steigern sollte. Doch die Einnahmen haben global nur um etwa drei Prozent zugenommen, weil zahlreiche neue Schlupflöcher geschaffen wurden.

    Krasse Ungerechtigkeit gefährdet Demokratie

    Das größte Problem ist jedoch, dass die Milliardäre kaum besteuert werden – woran vor allem ihre Heimatländer schuld sind. Die Superreichen dürfen zu Hause Holdings gründen und dort ihr Einkommen verstecken. Die Steuerlast für die Milliardäre entspricht lächerlichen 0 bis 0,5 Prozent ihres Gesamtvermögens.

    Die Mittelschicht zahlt, die Milliardäre nicht. „Diese krasse Ungerechtigkeit gefährdet unsere Demokratie“, warnt Nobelpreisträger Joseph Stiglitz, der ein Vorwort zur Studie beigesteuert hat.

    Zucman schlägt daher vor, eine globale Mindeststeuer auch für Milliardäre einzuführen, die zwei Prozent des Vermögens entspricht. „Das ist der logisch nächste Schritt nach der globalen Mindeststeuer für Unternehmen.“ Weltweit wären weniger als 3.000 Milliardäre betroffen – was aber jährlich knapp 250 Milliarden Dollar an Steuern bringen würde.

    Parallel zur Studie erscheint ein „Atlas der Steueroasen“, der erstmals die Steuerflucht in jedem Land dokumentiert (atlas-offshore-world.org). Das Ergebnis: Deutschland verliert bei den Gewinnsteuern mehr Einnahmen als jedes andere Land auf dieser Welt, denn der Schwund liegt hierzulande bei 26,2 Prozent. In Großbritannien fehlen 25,1 Prozent, in Costa Rica 24,8 Prozent und in Ungarn 24,5 Prozent. In den USA hingegen beträgt die Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit nur 11,9 Prozent.Auch bei den Steueroasen führt Europa, wie dem Atlas zu entnehmen ist: Irland, die Niederlande, Luxemburg und die Schweiz helfen Unternehmen sehr gern dabei, Steuern zu vermeiden.

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    www.zdf.de Bombshell - Das Ende des Schweigens

    Die wahre Geschichte dreier Frauen, die für den amerikanischen Nachrichtensender Fox News arbeiten und ihren Chef anklagen.

    Bombshell - Das Ende des Schweigens

    >Der mit Charlize Theron, Nicole Kidman und Margot Robbie starbesetzte Film rekonstruiert mit Biss und Tempo den Skandal um einen der mächtigsten Medienmanager der USA und legt ein System sexueller Ausbeutung bloß.

    >Die USA 2015, kurz vor der ersten Vorwahl-Debatte der Republikaner. Die ehemalige Anwältin Megyn Kelly ist Star-Moderatorin bei Fox News. Obwohl sie sich nicht als Feministin sieht, konfrontiert sie den republikanischen Kandidaten Donald Trump vor laufenden Kameras mit dessen sexistischen Äußerungen. Auf seiner Lieblingsplattform Twitter zieht Trump anschließend über die Journalistin her. Seine beleidigenden Kommentare werden nicht nur für Megyn zur psychischen Belastung, sondern auch für ihren Mann Doug und die Kinder. Doch Fox im Besitz des Medienmoguls Rupert Murdoch verbietet ihr, auf Trumps Angriffe zu reagieren. Die Republikaner und der konservative Fernsehsender wissen, was sie aneinander haben. Megyns Chef Roger Ailes - von Murdoch installiert - wacht beflissen darüber.

    >Ein "eigener Kopf" wird Megyns gestandener Kollegin Gretchen Carlson zum Verhängnis. Jahrelang war die frühere "Miss America" das Gesicht der Show "Fox & Friends" – bis ihr der Kragen platzt. Gretchen will sich nicht länger als blondes Deko-Püppchen hergeben und beschwert sich über die Chauvi-Sprüche ihrer Co-Moderatoren. In ihrem eigenen Nachmittagsmagazin "The Real Story" gibt Gretchen, die beim Sender als "sexy, aber anstrengend" gilt, selbst den Kurs vor. Als die beliebte Moderatorin jedoch ohne Make-up auf Sendung geht, um ein Zeichen gegen Oberflächlichkeit zu setzen, rastet Roger Ailes aus. Gretchens Vertrag wird nicht verlängert – offiziell wegen enttäuschender Einschaltquoten.

    >Die ehrgeizige Jungredakteurin Kayla Pospisil hat Gretchens Team just verlassen. Sie arbeitet nun für die Primetime-Sendung "The O'Reilly Factor". Und das soll nur die erste Stufe auf der Karriereleiter sein: Kayla, streng evangelikal-konservativ erzogen, will selbst vor die Kamera. Wie sie bei Fox am besten vorankommt, erfährt sie von ihrer neuen Kollegin Jess: Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung. Wenn die aber nicht zur Ausrichtung des Senders passt, behält man sie besser für sich.

    >Entschlossen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, hält sich Kayla an die mächtigste Frau bei Fox News: Roger Ailes' Sekretärin. Prompt darf sie beim Chef persönlich vorstellig werden. Das Meeting in Ailes' Büro gleicht eher einem Model-Casting. Dass sie sich drehen und ihre Beine zeigen soll, kommt Kayla noch nicht weiter seltsam vor. Fernsehen ist schließlich ein visuelles Medium, wie Ailes betont. Selbst als er sie auffordert, ihren Rock höher und höher zu ziehen, bis er ihren Slip sehen kann, macht Kayla wie ferngesteuert mit. "Was in diesem Büro passiert, bleibt unter uns", versichert Ailes. Kayla ist zutiefst verstört und vertraut sich Jess an. Doch die will nichts davon wissen und bleibt bei ihrem Mantra: Wer seinen Job macht und sich ansonsten raushält, bekommt auch keinen Ärger.

    >Im Juli 2016 platzt die Bombe: Gretchen Carlson hat Klage gegen Roger Ailes eingereicht – wegen sexueller Belästigung. Angesichts der Vorwürfe leiten die Fox-Anwälte eine interne Untersuchung ein. Gretchen Carlsons Anwälte machen ihrer Mandantin klar, dass sie mit ihrer Klage allein keine Chance hat. Wenn sie die gewinnen will, müsste sich ein Muster nachweisen lassen. Gretchen kann nur hoffen, dass sich weitere Frauen melden und gegen Roger Ailes aussagen. Stattdessen halten die Mitarbeiterinnen von Fox News zu ihrem Chef, in den Redaktionen werden sogar Team-Roger-Caps verteilt. Doch Megyn Kelly weiß es besser: Vor zehn Jahren musste sie selbst Rogers Ailes' Übergriffe abwehren. Sie hat damals nichts gesagt. Ihn weiter in Schutz zu nehmen, ist jetzt jedoch keine Option mehr.

    >"Nachrichten sind wie ein Schiff: Sobald man die Hände vom Steuer nimmt, zieht es nach links." Ein Ausspruch von Roger Ailes, allmächtiger Gründervater und ehemaliger CEO von Fox News. Wie Ende 2020 die Berichterstattung nach Trumps Wahlniederlage auch dem europäischen Zuschauer eindrücklich zeigte, gehörten zum bewährten Erfolgskonzept des Nachrichtensenders ein konsequenter Rechtskurs und quotensteigernder, Fakten ignorierender Populismus. Fox-News-Gründer Roger Ailes führte den Sender 20 Jahre lang mit den Allüren eines machohaften Dinosauriers, der nur seinen archaischen Instinkten folgt, um zum Ziel zu kommen. Seine Entlassung 2016 soll ihm durch Rupert Murdoch mit 40 Millionen Dollar versüßt worden sein.

    >Der "männliche Blick" prägte auch das Konzept des Einsatzes von Moderatorinnen. Eng geschnittene, körperbetonende Kostüme versetzten den Zuschauer in vergangene Zeiten, das Studio-Setting ließ den Blick auf möglichst lange Beine frei und blond war Trumpf. In diesem Klima gehörten herablassende Komplimente zur Tagesordnung und wurden kaum hinterfragt. Doch hinter den Kulissen gingen Mächtige wie Roger Ailes noch weiter und spielten ihre unumstrittene Macht sorglos aus, indem sie weibliche Mitarbeiterinnen in Wort und Tat zu jeder Art von Gefügigkeit zwangen. Sexuelle Ausbeutung war in ihren Augen nichts als ein Kavaliersdelikt.

    >"Bombshell - Das Ende des Schweigens" zeigt eindringlich, wie schwierig es ein knappes Jahr vor dem Weinstein-Skandal und dem Beginn der #MeToo-Bewegung gewesen sein muss, sich unter solchen Umständen zur Wehr zu setzen. John Lithgow in der Rolle des Chefs von Fox News macht klar, wie selbstverständlich einem gebrechlich wirkenden Mann wie Roger Ailes in diesem etablierten System von Macht und Unterwerfung sein fast schon diabolisches Tun vorgekommen sein muss. Gretchen Carlson, gespielt von Nicole Kidman, ist die erste Frau bei Fox News, die sich für die Erniedrigungen rächt - allerdings erst, als sie durch ihre Entlassung das Abhängigkeitsverhältnis verlassen hat. Charlize Theron als Megyn Kelly und die jüngste der Frauen, die von Margot Robbie gespielte Kayla Pospisil, müssen jede für sich die schwierige Entscheidung treffen, die unweigerlich ihr gesamtes berufliches Leben beeinflussen kann. Denn Fox News, wie sich zeigte, war nur ein Beispiel von vielen.

    >In der fiktiven Figur der Kayla Pospisil verdichtete Drehbuchautor Charles Randolph ("The Big Short") die Erlebnisse und Situation von rund 20 Personen, die eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnen mussten oder aus anderen Gründen nicht unter ihrem Namen im Film erscheinen durften. Regie führte Jay Roach, der sich nach Komödien wie "Meine Braut, ihr Vater und ich" schon mit "Trumbo" - über die Kommunisten-Jagd in den USA der 1950er-Jahre - einem brisanten Thema gewidmet hatte. Charlize Theron wirkte in "Bombshell" nicht nur als Darstellerin mit, sondern engagierte sich, nachdem sie das Drehbuch gelesen hatte, auch als Produzentin für den Film.

    • https://www.zdf.de/filme/spielfilm-highlights/bombshell---das-ende-des-schweigens-100.html
    • https://mediathekviewweb.de/#query=Bombshell
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    www.sueddeutsche.de Till Lindemann verliert gegen die Süddeutsche Zeitung

    Vorwürfe gegen Till Lindemann: Landgericht Frankfurt begründet, warum die Berichterstattung der SZ über den Rammstein-Sänger zulässig ist.

    Till Lindemann verliert gegen die Süddeutsche Zeitung

    In seinem Urteil begründet das Landgericht Frankfurt, warum die erste Berichterstattung der SZ über die Vorwürfe gegen den Sänger der Band "Rammstein" zulässig ist.

    Dürfen Journalistinnen und Journalisten über Vorwürfe berichten, wenn es sich um eine "Aussage gegen Aussage"-Situation handelt? Die 3. Zivilkammer des Landgerichts Frankfurt unter dem Vorsitz von Richterin Ina Frost hat diese Frage im Rechtsstreit des Rammstein-Sängers Till Lindemann gegen die Süddeutsche Zeitung beantwortet. In der Begründung des im Verfahren des einstweiligen Rechtsschutzes ergangenen Urteils vom 6. September, die der SZ am Dienstag zugestellt wurde, führt die Kammer aus, dass der "erforderliche Mindestbestand an Beweistatsachen" auch gegeben sein kann, wenn es für die konkrete Situation nur eine Zeugin gibt. Sonst "würde dies dazu führen, dass über einen möglichen Vorfall wie den vorliegenden nie berichtet werden dürfte", so das Gericht. In diesem Fall war dies erlaubt.

    Die SZ hatte in ihrem Artikel "Am Ende der Show" am 2. Juni gemeinsam mit dem NDR berichtet, dass mehrere Frauen dem Rammstein-Sänger Till Lindemann Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe vorwerfen und damit erstmals detailliert das sogenannte "Casting-System" beschrieben, mit dem vor und nach Rammstein-Konzerten regelmäßig junge Frauen für Partys und Sex mit Till Lindemann rekrutiert wurden.

    Während Till Lindemann und seine Anwälte dieses Casting-System nicht bestreiten, argumentierten sie in ihrem Unterlassungsbegehren gegen die SZ, dass die im Artikel beschriebenen sexuellen Handlungen einvernehmlich gewesen seien und damit in die Intimsphäre des Sängers fielen, die sie durch die Berichterstattung der SZ verletzt sahen. Außerdem sei der Artikel unausgewogen. Dem war die SZ entgegengetreten.

    Das Landgericht Frankfurt wies das Unterlassungsbegehren vollumfänglich zurück und führt aus, warum es an der Berichterstattung nichts auszusetzen hat. Für die Berichterstattung über das "Casting-System" sieht die Kammer ein "überragendes öffentliches Informationsinteresse", insbesondere "unter Präventionsgesichtspunkten". Dies umfasse auch die geschilderten sexuellen Kontakte, wenn "junge Frauen systematisch für sexuelle Handlungen mit dem Kläger ausgesucht und diesem organisiert zugeführt werden" und "in diesem Rahmen aufgrund ihrer Unerfahrenheit in Situationen geraten können, in denen es zu sexuellen Handlungen kommt, aus denen sie sich aus Angst oder Scham oder einer erheblichen Alkohol- oder Drogenintoxikation nicht mehr herauszulösen vermögen", so die Urteilsbegründung.

    Auch die Einstellung des Ermittlungsverfahrens gegen Lindemann führe nicht zu einer Unzulässigkeit der Berichterstattung

    Die SZ hatte unter anderem den Fall einer jungen Frau geschildert, die nach einem Konzert in Wien im August 2019 zu einer Aftershowparty in ein Hotel gegangen war. Sie schilderte, dass sie im Lauf der Nacht bewusstlos geworden sei. Als sie aufgewacht sei, habe Till Lindemann "auf ihr drauf" gelegen und habe sie gefragt, ob er "aufhören solle". Die Kammer sah in dieser Berichterstattung durchaus einen Verdacht eines möglichen sexuellen Übergriffs erweckt.

    Die strengen Maßstäbe einer zulässigen Verdachtsberichterstattung sieht die Kammer aber im von Till Lindemann angefochtenen Artikel erfüllt. Die SZ habe nicht nur eidesstattliche Versicherungen der mutmaßlich betroffenen Frauen selbst vorgelegt, sondern auch zusätzlich von weiteren Personen, denen die Frauen bereits von ihren Erlebnissen berichtet hatten, bevor Rammstein in dieser Sache überhaupt in die Schlagzeilen geraten war. Die SZ habe zudem glaubhaft machen können, dass sie vor der Veröffentlichung des Artikels "in ausreichendem Maße Anstrengungen unternommen hat, um die Richtigkeit der Angaben zu verifizieren", so das Urteil. Die SZ habe insbesondere auch glaubhaft gemacht, dass die junge Frau im Hotel nach dem Konzert in Wien 2019 "möglicherweise nicht in der Lage war, eine wirksame Zustimmung zu sexuellen Handlungen mit dem Kläger, die unstreitig stattgefunden haben, zu erteilen".

    Der Artikel sei ausgewogen, Till Lindemann und die Band Rammstein hätten außerdem ausreichend Gelegenheit zur Stellungnahme gehabt. Auch die Einstellung des Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Berlin gegen Lindemann führe nicht zu einer Unzulässigkeit der Berichterstattung. Die Kammer verweist darauf, dass die Staatsanwaltschaft die beiden mutmaßlich betroffenen Frauen nicht befragt hat. Im Gespräch mit dem Portal LTO hat Lindemanns Anwalt Simon Bergmann angekündigt, in Berufung gehen zu wollen.

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    taz.de Steinmeiers Äußerung zu Migration: Ein furchtbares Vorbild

    Der Bundespräsident verschweigt die rechte Gewalt der 90er Jahre und legt der Bundesregierung nahe, es wie damals zu machen. Das ist erschreckend.

    Steinmeiers Äußerung zu Migration: Ein furchtbares Vorbild

    Der Bundespräsident verschweigt die rechte Gewalt der 90er Jahre und legt der Bundesregierung nahe, es wie damals zu machen. Das ist erschreckend.

    Er fühle sich an die 1990er Jahre erinnert, sagt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in den „Tagesthemen“, als er auf die gegenwärtige Debatte um Geflüchtete in Deutschland angesprochen wurde. „Ob Sie es glauben oder nicht: Ich war bei dem Asylkompromiss 1992/93 an den Verhandlungen beteiligt.“

    Man glaubt es. Wirklich schwer zu glauben ist aber, was Steinmeier in den folgenden Minuten sagt und insinuiert. Angelehnt an den Asylkompromiss, mit dem Union, FDP und SPD vor 30 Jahren das Asylrecht dramatisch einschränkten, fordert Steinmeier eine Begrenzung „sogenannter illegaler Migration“. Damals wie heute habe es „Überlastungssignale“ von Bür­ger­meis­te­r*in­nen gegeben, behauptet der Bundespräsident.

    Das ist eine atemberaubende Verdrehung der Geschehnisse damals. „Überlastungssignale“ mag es gegeben haben, doch dem Asylkompromiss vorangegangen waren 1992 vor allem das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen, die rassistischen Morde von Mölln und andere rechte Gewalttaten.

    Die Politik reagierte nicht auf überarbeitete Be­am­t*in­nen in den Lokalverwaltungen der deutschen Gemeinden – sie kuschte viel mehr vor dem neu entfesselten deutschnationalen Mob, der migrantische Menschen bedrohte und ermordete.

    In der Folge strichen Union, FDP und SPD mit dem uneingeschränkten Grundrecht auf Asyl einen Punkt aus dem Grundgesetz, der eine direkte Konsequenz aus dem Terror Nazi-Deutschlands gewesen war.

    Seit dieser unrühmlichen Entscheidung haben Menschen, die aus sogenannten sicheren Herkunftsländern fliehen oder über sogenannte sichere Drittstaaten einreisen, kaum mehr eine Chance auf Schutz in Deutschland.

    Dass Steinmeier die rechte Gewalt der 90er Jahre verschweigt und der heutigen Bundesregierung nahelegt, es zu machen wie damals, ist erschreckend. Wie sich Union, FDP und SPD damals dem Druck der Rechtsradikalen beugten, darf eben gerade nicht Vorbild sein für das, was heute zu tun ist. Er muss eine Warnung bleiben für das, was sich nicht wiederholen darf.

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    Brainwashed - Sexismus im Kino (Verfügbar bis 2.12.2023)

    www.arte.tv Brainwashed - Sexismus im Kino - Die ganze Doku | ARTE

    Die Frau im Film: stets schön und sexy - für den "männlichen Blick" geschaffen und zum sexuellen Objekt degradiert. Wie sehr war und ist die Darstellung von Frauen im Film durch den "Male Gaze" geprägt? Der Dokumentarfilm führt vor Augen, wie die Bildsprache des Kinos die Frau zum sexuelle...

    Brainwashed - Sexismus im Kino - Die ganze Doku | ARTE

    Die Frau im Film: stets schön und sexy - für den "männlichen Blick" geschaffen und zum sexuellen Objekt degradiert. Wie sehr war und ist die Darstellung von Frauen im Film durch den "Male Gaze" geprägt? Der Dokumentarfilm führt vor Augen, wie die Bildsprache des Kinos die Frau zum sexuellen Objekt macht und wie dies die gesellschaftliche Wahrnehmung von Frauen manipuliert. Die #MeeToo-Bewegung hat die erschreckenden Auswirkungen des männlichen Blicks bei Filmproduktionen in den Fokus gerückt. Über Jahrzehnte hat der „male gaze“ sporadische Kinobesucherinnen und Kinobesucher wie Cineastinnen und Cineasten beeinflusst und die Frau als sexuelles Objekt klassifiziert. Zahlreiche Filmausschnitte aus bekannten Hollywoodfilmen und Kultklassikern sowie Interviews mit Filmemachern und Wissenschaftlern enthüllen eine rote Linie aus Frauenfeindlichkeit und Bevormundung, die sich vom frühen Kino bis heute durch viele unserer Lieblingsfilme zieht. „Brainwashed - Sexismus im Kino“ führt eindringlich vor Augen, wie die visuelle Sprache des Kinos genutzt wird, um Frauen auf der grundlegendsten Ebene zu entmachten mit realen, greifbaren Folgen wie sexuellen Übergriffen und Diskriminierung am Arbeitsplatz – und wie stark diese Bilder die gesellschaftliche Wahrnehmung von Frauen damals wie heute manipuliert.

    • https://www.arte.tv/de/videos/110260-000-A/brainwashed-sexismus-im-kino/
    • https://mediathekviewweb.de/#query=Brainwashed%20-%20Sexismus%20im%20Kino
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