Der Transrapid ist eine Magnetschwebebahn, die für den Einsatz im Fernverkehr entwickelt wurde. Sie ist dazu in der Lage, den Fernverkehr in Deutschland maßgeblich zu verbessern. Der Transrapid überzeugt nicht nur durch seine technischen Vorteile - der verkehrspolitische Zugewinn wäre enorm, insbeso...
Vor ein paar Wochen hatte ein youtuber, den ich noch nie vorher wahrgenommen habe (und der für mich sonst auch komplett uninteressante Videos macht) eine Dokureihe über den Transrapid produziert.
Diese hat mir wieder ins Bewusstsein gerufen, wie traurig, dumm und fatal es ist, dass diese Technik in Deutschland abgewürgt wurde.
In den Videos spricht er auch mit dem Initiator und Leiter des Transrapidmuseums im ehemaligem Besucherzentrum der Teststrecke.
Dieser hat eine Petition gestartet, damit der Transrapid im Bundestag wieder diskutiert werden muss. Wäre doch gelacht, wenn wir keine 50k zusammen bringen!
Nee, also echt nicht. Wenn ich mir überlege was es kosten würde, ein flächendeckendes, deutschlandweites Transrapid-Netz aufzubauen... das gleiche Geld in die gute alte Schiene investiert und Christian Lindner würde seinen Porsche freudestrahlend gegen eine Bahncard 100 tauschen.
Dass der Schienenverkehr in Deutschland so schlecht ist liegt ja nicht an der Technik an sich, sondern an fehlenden Investitionen, schlechtem Management und neoliberalem Kaputtsparwahn. Was fehlt ist der Wille, wirklich Geld zu investieren. Das schlimmste was man machen kann, ist dieses Geld dann in irgendein sinnloses Gadgetbahn-Projekt zu stecken, das vielleicht für gute Presse sorgt, aber für die breite Bevölkerung kaum Mehrwert bietet.
So ein gigantisches Projekt würde sich sowieso um Jahrzehnte verzögern, nach dem es 10 Jahre geplant und ausgeschrieben worden wäre.
Das zu lösende Problem ist nicht, wie schnell man vom einen Ende von Deutschland zum anderen Ende kommt, sondern ob das ganze zuverlässig funktioniert.
Der Großteil der Verspätungen in der Langstrecke ist auf wenige Engpässe im Schienennetz zurückzuführen. Leider gibt es von sehr lauten Bürgern Widerstand gegen Großprojekte, die den Bau neuer Bahnstrecken verzögern oder gar verhindern.
Mit einer höheren Geschwindigkeit hast du aber doch selbstverständlich trotzdem einen Vorteil?! Wenn ich die Reisezeit reduziere, steigen mehr Leute auf dieses Verkehrsmittel um.
Der Transrapid wäre darüber hinaus zuverlässig.
Da Zeit absolut kritisch ist, wäre der beste Zeitpunkt zum bauen vor 30 Jahren gewesen. Der zweitbeste, den wir noch nehmen können, ist jetzt.
"Wenige Engpässe" - was definiert du hier als wenige? Wenn es nur wenige wären, dann wäre das Problem ja auch komplett einfach zu lösen, habe ich bisher noch nichts von gemerkt.
Das mit dem Widerstand ist definitiv ein Problem, aber das hast du auch für die Schiene. Und beim Transrapid hast du mehr Optionen, die Route anders zu gestalten.
Das Video bezieht sich ja hauptsächlich auf innerstädtischen Nahverkehr. Hier sind einige Punkte richtig, aber wir sprechen doch über Fernverkehr. Werden beim shinkansen wirklich auch Güterzüge über die selben Gleise gejagt? Wäre mir neu. Die Exklusivität der Gleise bleibt gleich.
Auch in der Stadt können die U-bahnen nicht auf S-Bahngleisen oder Tramgleisen fahren - die Systeme ergänzen sich aber.
Der erhöhte Aufwand für Werkstätten relativiert sich ja, wenn die Technologie weiter verbreitet wird. Early adopter zahlen halt leider drauf. Aber dasselbe Argument konnte in der Menschheitsgeschichte ja für jede neue Technologie verwendet werden, und war immer wieder falsch.
Ich wäre ja schon zufrieden, wenn ich eine Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Soest und Kassel bekäme. Könnte man einfach direkt neben der Autobahn bauen. Aber leider hat mir mal ein Eisenbahner erklärt, dass da gar nicht erst darüber nachgedacht wird, weil zu wenige Strecken davon profitieren.
Soweit richtig, der Transrapid hat aber trotzdem einige Vorteile, siehe mein anderer Kommentar.
Dass das ausbauen stockt liegt aber leider eben nicht nur am Geld und willen, siehe zum Beispiel die Diskussion um die neue Verbindung Hamburg-Hannover. Zumal der Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke für ICE nicht viel günstiger ist, als Transrapid.
Da viele alte Gleise auch einfach nicht für Hochgeschwindigkeit gemacht sind, müssten die quasi von Grund auf erneuert werden. Also komplette Sperrung der Strecke und Neubau. Dann kannst du auch gleich komplett neue infra bauen.
Ich weiß, youtube-videos als Quelle sind... Fragwürdig. Aber wenn ihr nen rabbithole wollt, guckt euch mal die Videos und die Website vom David harder an: https://www.youtube.com/watch?v=rwWD8PdPVYU&t=22
Ich bin mal mit einem ICE praktisch ohne Stopps von Frankfurt über Köln nach Hamburg gefahren. Das war eine unglaublich tolle Erfahrung, wenn der Zug einfach mal so zwei Stunden durchfährt und ist mir als eine der schönsten Bahnfahrten in Erinnerung geblieben.
Einziger Wermutstropfen: der Grund für die wenigen Stopps war eine Verspätung, die so groß war, dass man einfach alle anderen Bahnhöfe ignoriert hat.
Theoretisch ja.
Praktisch ist die Planung einer Transrapidstrecke einfacher, da kein Gleisbett erforderlich ist, höhere Steigungen bewältigt werden können, engere Kurvenradien gezogen werden können, Beschleunigung und Bremsung schneller sind.
Du brauchst keine Oberleitungen.
Das aufständern der Trasse ist einfacher bzw Teil des Systems, Straßenquerungen sind kein Problem, das Land darunter kann nahezu ungestört weitergenutzt werden.
Zudem ist eine transrapidtrasse von den Kosten tatsächlich nicht schlimmer als eine neue, reine ICE-Trasse, wie sich herausgestellt hat.
Der Transrapid ist auch leiser, was die Akzeptanz erhöht. Und immer noch sehr viel schneller als der ICE. Frankfurt Berlin könnte auch in knapp einer Stunde möglich sein, energieeffizienter ist der rapid dabei auch noch.
Dann kommt hinzu, dass sowohl das Fahrzeug als auch die Trasse weniger störanfällig und wartungsaufwendig sind, da weniger mechanische Teile und fast gar keine Verschleißteile existieren.
Wenn für den ICE extra ne Trasse gebaut werden soll, warum dann nicht einfach gleich für den Transrapid? Die Technik wurde 30 Jahre lang bis zur Serienreife getestet...
Ich hatte die Videoreihe von Dave auch angeschaut aber teile seine Begeisterung nur bedingt. Züge auf Betonhochtrassen zu verlagern macht die Wartung zu einer Mammutaufgabe. In Ludwigshafen am Rhein wurden vor Jahrzehnten mehrere große Autobahnen und Gleise auf Hochbrücken quer durch die Stadt verlegt. Heute sind all diese Brücken marode, eine Sanierung ist wirtschaftlich extrem teuer und würde (auch am Boden) massiv den Verkehr einschränken.
Beton als Werkstoff ist auch nicht unbedingt für seine Umweltfreundlichkeit bekannt. Bahngleise am Boden liegen in der Regel auf (gut recyclebarem) Schotter. Der CO2-Ausstoß von Beton-Fertig-Bauelementen dürfte um ein Vielfaches höher liegen.
Und zuletzt: Die Implementierung der Technik in China schien mir in der Doku nicht unbedingt der große Erfolg zu sein, als den man ihn politisch gerne verkaufen möchte. Die ursprünglich geplante Strecke bis zum 130 km entfernten Flughafen wurde verworfen, die Auslastung ist schlecht und die Tickets kosten das zichfache (8-fache, wenn ich mich richtig erinnere) der ähnlich schnellen U-Bahn. Wenn sich da kein gieriger Investor die Taschen voll macht, kann das mit den ähnlichen Kosten im Vergleich zu traditionellen Zügen ja nicht ganz stimmen.
Wenn Sie vom Hauptbahnhof in München… mit zehn Minuten, ohne, dass Sie am Flughafen noch einchecken müssen, dann starten Sie im Grunde genommen am Flughafen… am… am Hauptbahnhof in München starten Sie Ihren Flug. Zehn Minuten. Schauen Sie sich mal die großen Flughäfen an, wenn Sie in Heathrow in London oder sonst wo, meine sehr… äh, Charles de Gaulle in Frankreich oder in… in… in Rom. Wenn Sie sich mal die Entfernungen anschauen, wenn Sie Frankfurt sich ansehen, dann werden Sie feststellen, dass zehn Minuten Sie jederzeit locker in Frankfurt brauchen, um ihr Gate zu finden. Wenn Sie vom Flug… vom… vom Hauptbahnhof starten - Sie steigen in den Hauptbahnhof ein, Sie fahren mit dem Transrapid in zehn Minuten an den Flughafen in… an den Flughafen Franz Josef Strauß. Dann starten Sie praktisch hier am Hauptbahnhof in München. Das bedeutet natürlich, dass der Hauptbahnhof im Grunde genommen näher an Bayern… an die bayerischen Städte heranwächst, weil das ja klar ist, weil auf dem Hauptbahnhof viele Linien aus Bayern zusammenlaufen.
In der Stadt? Voll bei dir. Innenstädte autofrei.
Auf dem Land? Gerne mehr Busse und Regio-Verbindungen.
Im Fernverkehr? Sind Busse Höchststrafe. Und per Rad nur, wenn der Weg das Ziel ist.
Schnelle Züge sind erst dann wirklich sinnvoll wenn die langsamen oft fahren und die Kapazität nicht ausreicht.
Wenn man 2-4 Stunden auf den nächsten Zug warten muss ist es egal wie schnell er ist. Halbstundentakt überall!
Wie üblich der Hinweis: Wenn man schon eine Petition erstellt, dann bitte direkt beim Petitionsausschuss des Bundestages. Denn dann muss sich wenigstens dieses Gremium des Bundestages mit dem Inhalt der Petition beschäftigen. Alle anderen Petitionen verpuffen ja fleißig.
insbesondere zu Zeiten des stark ausgelasteten Schienennetzes der Deutschen Bahn, wobei zeitweise jeder zweite Fernzug zu spät kommt und jährlich tausendfach ausfallen.
Ja, geile Idee, lass mal eben eine komplett neue Infrastruktur parallel aufbauen, in ganz Deutschland, für gigantische Mengen Geld und weißderteufel wie langer Planungs-, Vorlauf- und Bauzeit, weil für die bestehende, über Jahrhunderte aufgebaute Infrastruktur kein Geld für die Erhaltung da ist.
Das heißt aber, wir können das Land komplett abschreiben. Straßen, Autobahnen, Stromkabel, Glasfaser, - jede Infrastruktur ist ja komplizierter. Packt am besten keine großen Projekte jemals mehr an, wir kriegen nicht mal Fahrradweg hin.
Es fehlt beim Fahrradweg wahrscheinlich einfach nur am politischen willen.
Wenn der nicht fertigzustellende Fahrradweg als Gegenargument für den Transrapid gilt, dann auch für ICE-strecken. Die Schwierigkeitssteigerung von einer ICE-Trasse zu Transrapid ist nicht erheblich.
Das dedizierte Trassen für den Fernverkehr die beste Option sind, siehst du aber?
Wenn du ein komplett eigenes Netz für den ice aufbaust, läuft das auf dasselbe hinaus.
Planungs- und Vorlauf für den Transrapid sollten aber einfacher sein, da bessere trassierbarkeit.
edit: in den gelöschten Kommentaren hier drunter stand der selbe Text, jerboa hat rumgebuggt
Bahntrassen kannst Du aber ggf. erweitern, das ist einfacher als eine komplett neue Infrastruktur aufzubauen.
Außerdem ist die Technik bewährt und deutlich einfacher, es gibt ausreichend Hersteller und die Hintergrund-Infrastruktur, Leitsysteme usw., sind auch schon da.