Das Spektrum der Medienkompetenz in Sachen Internet ist fließend. Nur wenige denken sie verstehen es und noch weniger verstehen es wirklich, aber niemand ist wirklich all wissend.
Nach einem Informatikstudium, mehreren Zertifikaten in Azure und AWS Cloud Computing Systemen und Jahren an Berufserfahrung kann ich mit großer Selbstsicherheit sagen, dass ich von der Funktionsweise des Internets nur einen winzigen Bruchteil verstehe.
Das Verständnis bei den aktuellen Jugendlichen beim Thema Internet und Computer ist erschreckend. Hab schon mehrere Lehrer gehört die wieder verzweifelt bei 0 anfangen mit Themen wie "X schließt das Fenster"
Ich stelle da eine zunehmende Polarisierung fest unter Jugendlichen. Die einen nutzen privat nie einen Computer und wissen dementsprechend (sehr) schlecht Bescheid, die anderen interessieren sich (voll oder teilweise) dafür und wissen umso besser Bescheid...
Hätte die GenX ausreichend Selbstreflektion um das Internet als Neuland anzuerkennen, für dessen Navigation es bestimmte Kompetenzen braucht, wäre unsere Welt eine bessere. Wenn man dem aktuellen Zustand des Internets und insbesondere sozialer Medien etwas abgewinnen möchte, dann dass es eine große Feldstudie zum Dunning-Kruger-Effekt ist.
Naja, zumindest Merkel, die den Neuland-Begriff geprägt hat, ist mit ihrem Doktor in physikalischer Chemie schon mal nicht dumm. Die meisten Politiker sind nicht dumm. Im Gegenteil. Aber es ist leider ein grundsätzliches Problem für intelligente, erfolgreiche Menschen, dass sie mit der Zeit immer mehr dazu neigen sich selbst zu überschätzen zu glauben sie wüssten alles besser. Das Problem gibt es nicht nur in der Politik, sondern auch in Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft. Es gibt sogar den Begriff Nobel disease".