Die Klimaaktivisten der Letzten Generation erhitzen mit ihren Protesten die Gemüter vieler Autofahrer. Nicht wenige werden gegenüber den Protestierenden handgreiflich. Bundesweit sind über 100 Ermittlungsverfahren dazu eingeleitet worden.
Die Klimaaktivisten der Letzten Generation erhitzen mit ihren Protesten die Gemüter vieler Autofahrer. Nicht wenige werden gegenüber den Protestierenden handgreiflich. Bundesweit sind über 100 Ermittlungsverfahren dazu eingeleitet worden.
Wegen Übergriffen auf Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation sind nach Recherchen des RBB bundesweit bisher weit mehr als 100 Ermittlungsverfahren gegen Autofahrer oder Passanten eingeleitet worden. 47 Strafverfolgungsbehörden antworteten auf eine Abfrage von „rbb24 Recherche“ und meldeten insgesamt 142 Ermittlungsverfahren (Stichtag 20. Juli), wovon allein 99 auf die Hauptstadt Berlin entfielen. In den meisten Fällen gehe es um Körperverletzung. Weitere Tatvorwürfe seien Nötigung und Beleidigung. 70 Verfahren seien noch nicht abgeschlossen, in zwei Fällen seien Strafbefehle beantragt worden.
Merkt ihr es? Die Nachrichten und Schlagzeilen haben sich von
"Klimawandel bedroht uns alle",
"Fridays for Future mobilisiert die Jugend zum Schutz unserer Zukunft"
"Schüler wollen nur schwänzen"
"Fridays for Future bekommt Zulauf von Eltern, Lehrern und Politikern"
"Pariser Vertrag ist unzureichend"
"Trump steigt aus Paris Vertrag aus"
"Biden tretet dem Vertrag wieder ein"
zu
"Politiker diskutieren Verschärfung der Gesetze und Strafen",
"85% der Bürger sind gegen diese Aktionen",
"Krankenwagen blockiert",
"Parteien profilieren sich durch Harte Linie gegen Klimakleber"
"Verfahren wegen Angriffen auf Aktivisten".
gewandelt
Ihr lenkt vom Klimawandel ab. Das ist was ihr nicht erreichen wolltet. Klebt euch vor die Autos der Ministern, vor die Einfahrt der Abgeordneten, ans Pult der Richter. Lenkt nicht die Bevölkerung vom Klimawandel ab!
bevor man ein Argument postet, ist es sehr häufig schlau kurz zu prüfen, ob dein eigenes Argument untergraben wird, wenn man die Gegenseite im Text substituiert.
Und was genau soll das bringen, sich auf die Straße vor Unbekannten zu kleben?
Ich meine, glaubst du im Ernst wir wären in Sachen Klimaschutz weiter, wenn es Aktionismus wie den der LG gäbe?
Hier verwendest du "Auf Straße vor fremden Unbekannten Personen kleben" als Selbstzweck. Dir geht es gar nicht um Klimaschutz, sondern um das Recht und die Zustimmung sich auf die Straße zu kleben. So zumindest laut deinem Argument. Die Letzte Generation hat Kurse organisiert für Kommunikation vor Medien/Öffentlichkeit. Sie könnten dir evtl helfen, weniger unbeholfen zu wirken.
Dennoch ist die Unterstützung für Klimaschutz in der Bevölkerung nach wie vor sehr hoch, trotz vieler anderer Krisen, die auch an den Geldbeutel gehen.
Die von dir angesprochenen Aktionen gab es übrigens ebenfalls, vermutlich hast du davon nichts gehört. weil man damit nicht massenhaft Interaktion und Klicks abgreifen konnte. Waren dann halt einer oder zwei Artikel statt zwei bei jeder großen Zeitung.
Ihr lenkt vom Klimaschutz ab. Wir verlieren Ressourcen im Kampf gegen Klimaschutz um uns mit eurer Bestrafung zu befassen. Die meisten Politiker und die Gesellschaft sind gelähmt, weil wir uns damit beschäftigen müssen wie sehr wir euch bestrafen müssen.
Statt Klimapolitik voranzutreiben.
Die Bevölkerung setzt auch keinen Druck auf die Politiker aus, um Klimaschutz zu forcieren. Sondern sie setzen Druck aus, euch so schnell wie möglich von der Gesellschaft zu verbannen. Ihr sabotiert die wenige Zeit die wir haben. Dass man euch das erklären muss und ihr das trotzdem nicht begreift wie strategisch dumm eure Pläne sind
142 Ermittlungsverfahren, davon 70 noch nicht abgeschlossen und in nur zwei Fällen wurden Strafbefehle beantragt. Heißt das im Umkehrschluss, dass 70 Verfahren eingestellt wurden? Und, dass in nur zwei von 72 Fällen strafbar gehandelt wurde?
Natürlich muss es bei Handgreiflichkeiten Strafen geben. Besonders sowas wie der Fahrer der versucht hat mit seinem LKW jemanden wegzuschieben. Geht natürlich nicht. Gesetze sind Gesetze und verletzt wird niemand.
Finde man muss das aber auch aus der anderen Perspektive betrachten. Wir leben gerade in Krisenzeiten. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Der LKW Fahrer oder Handwerker der da ankommt reißt sich jeden Tag den Arsch auf, für nichts und wieder nichts. Keine Chance mehr irgendwas anzusparen, jeden Monat finanzieller Druck. Chef hängt ihm im Nacken dass er schon wieder zu spät bist. Das ist so schon maximal frustrierend und diesen Frust spürt man aktuell ganz deutlich. Man sieht in Reportagen immer wieder verzweifelte Leute die sagen "Ich muss zur Arbeit, lasst mich vorbei..."
Und dann sitzen da überprivilegierte Leute die aus irgendwelche Quellen finanziert werden auf der Straße und nerven ausgerechnet die die arbeiten MÜSSEN anstatt denen auf die nerven zu gehen die es wirklich verbocken. Wahrscheinlich liefert der LKW Fahrer grad den Supermarkt an in dem der Protestant am Nachmittag einkaufen geht. Jetzt mal ehrlich, was denken die sich dabei? Warum zum Teufel sitzen die nicht jeden Tag vorm Bundestag und fangen die 100k Autos der Politiker ab oder ketten sich am Helikopter vom Konzernchef XY? Erklär mir das mal einer.
Das da irgendwann mal bei manchen der Gedultsfaden reißt, ist abzusehen. Und das ist genau der Punkt. Die Aktivisten WOLLEN doch angegriffen werden. Das ist doch die Methode, weil man dadurch in den Nachrichten landet. Genau wie dieses völlig übertriebene und scheinheilige Gezeter wenn man weggetragen wird. Als ob man grade irgendeinen Endzeitschmerz spürt. Die Provokation ist offensichtlich und das "wir protestieren ja nur friedlich" ist vorgeschoben. Man will Krawall, man will Schlagzeile, man will die Opferrolle.
Nee, man will die Opferrolle nicht. Diese Dinge wurden in den letzten fünf Jahren in Deutschland öfters gemacht:
Blockieren von Raffinerien, besetzen von Kohlegruben, abdrehen von Ölpipelines, blockieren von Ministerien und Parteizentralen, bewerfen des Kanzleramts mit Öl, auslösen des Feueralarms im Bundestag, demonstratives Schwarzfahren.
Wieviel davon hast du mitbekommen? Genau. Es ist allen egal, weil es höchstens als Randnotiz in der Zeitung landet. Die Blockaden generieren extrem viel Aufmerksamkeit und sind, gemessen an der Katastrophen, die uns bevorsteht, extrem harmlos. In den nächsten zwei Jahrzehnten werden überall auf dem Planeten Todeszonen entstehen, in denen Menschen nicht mehr leben können. Das sind allein in der Sahelzone 600 Millionen Menschen. Die werden nicht einfach dort bleiben und sterben. Das Zeitfenster um gegenzusteuern schließt sich und gleichzeitig gibt es in unserm reichen, gebildeten, satten Land keine Mehrheit für echten Klimaschutz. Weder in der Politik, noch in der Bevölkerung und schon gar nicht in der Wirtschaft. Die Verzweiflung, die diese Menschen auf die Straße treibt kann ich gut verstehen.
Dass man andere Aktionen nicht mitbekommt stimmt überhaupt nicht. Im Gegenteil. Man bekommt ständig etwas mit. Aktionen wie gegen RWE war Wochenlang die größte Schlagzeile. Es landet alles in den Medien. Der Punkt ist also schonmal nicht wahr.
Das man sich bei Straßenblockaden aber mehr aufregt liegt überhaupt nicht an den allgemeinen Zielen der letzten Generation, sondern nur und ausschließlich an den Mitteln und an der Provokation die in die völlig falsche Richtung geht. Und es wird auch ausschließlich über die Mittel diskutiert, was uns auch kein Stück weiter bringt. Man richtet hier also mehr Schaden an der Sache als man ihr nützt, was ja zum Beispiel auch bei Fridays for future deutlich gesagt wurde.
Das Thema ist allen bekannt. Es muss keine Aufmerksamkeit für Klimaschutz gesucht werden. Die die es aktuell nicht ernst nehmen wissen davon. Es wird nur nicht ernst genommen oder es wird aus Geldgier schlicht ignoriert. Und da ändert auch die tausendste Straßenblockade nichts. Es geht völlig am Kernproblem vorbei.
Die Verzweiflung sehe ich, die Ziele trage ich mit, aber die Methoden sind und bleiben einfach scheiße.
Gewalt gegen Aktivisten ist zweifellos inakzeptabel, aber jetzt ein überraschtes Elekronager Gesicht aufzusetzen, wenn es nach immer mehr dieser sinnfreien Aktionen eben doch zu Gewalt kommt, ist auch irgendwo lächerlich. Man will also scheinbar doch irgendwie die Opferrolle, aber nicht mal das klappt so richtig. Die Mehrheit scheint es ja sogar abzufeiern, wenn es "einem Klimakleber mal wieder so richtig gezeigt wurde".
Ich glaube nicht, dass der Protest wie oft gefordert an den "Ottonormalverbrauchern" vorbei laufen kann, denn die sind mit ihrer Stimme bei den entsprechenden Wahlen mitverantwortlich für die aktuelle Lage. Die Methoden der LG führen aber nicht dazu, dass diese Menschen ihr Kreuz anders setzen. Die treiben eher noch mehr Leute in die Arme der CDU/AFD, die sich klar gegen die LG positionieren. Denn insgesamt ist diese Art des Aktivismus zu willkürlich, um Sympathien oder Verständnis für das eigentliche Thema zu gewinnen und gleichzeitig zu lasch, um die Ziele durch Angst/Einschüchterung zu erreichen.
und was für einen Unterschied macht es für den LKW-Fahrer, ob da Demonstranten, die ein hehres Ziel verfolgen, für den Stau verantwortlich zeichnen, oder ein Unfall, oder eine Straßensperrung, oder ein umgekippter Baum oder einfach nur viel zu viel Verkehr, weil jeder Honk meint, jede Strecke mit dem Auto zu fahren, die länger als ebendieses ist?
Eine Demonstration ist das nicht. Eine Demonstration wird angemeldet und findet dann in vernünftigen Formen statt. Und zwar dort wo man andere nicht bei ihrer Arbeit stört. Es ist Aktivismus. Es ist bewusstes stören um Aufmerksamkeit zu erregen.
Und genau das ist der Unterschied. Für einen umgekippten Baum kann niemand was. Genau so wenig wie für einen Unfall oder sowas. Die Aktivisten sitzen da nur mit dem Zweck dich zu nerven. Das ist deren einziger Sinn, sonst würden sie ganz woanders sitzen.
Jeder, der mal wegen den Idioten 30 Minuten im Stau stand und zur Arbeit musste kann das vollkommen nachvollziehen. Hier scheint es aber viele Radfahrer zu geben, die davon nicht betroffen sind und dann natürlich mit den Aktivisten, oder was sie eigentlich sind: Terroristen, mitfühlen. Bisher haben diese ganzen Aktionen außer Hass auf die Letzte Generation zu schüren zu nichts geführt.
Ich finde es bezeichnend, was der deutsche Michel heutzutage schon als Terror bezeichnet. Es war schön lächerlich, Sachbeschädigung bzw Sabotage als Terror zu bezeichnen, aber fucking Sitzblockaden? Bald ist ein Plakat schwenken Terror oder was?
Terror startet dort, wo die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt werden soll, nicht, wo du dich "von kleinen Tyrannen terrorisiert fühlst".
Wenn du die Gewalt nachvollziehbar findest, dann hoffe ich, dass du bald den Führerschein verlierst, denn dann bist du genauso ungeeignet ein Kraftfahrzeug zu führen, wie die bereits angeklagten.
Haben sie wirklich zu nichts geführt? Spricht nicht ganz Deutschland seit fucking Monaten über das Thema? Und wer glaubt, dass die Klimabewegung ohne LG mehr erreichen würde, hat die letzten Jahre scheinbar nicht aufgepasst. Sonst würde man wissen, dass effektiver Klimaschutz nie das Thema war, sondern immer nur Diskussionen über die Protestform. Als FFF angefangen haben war nicht etwa "Oh nein, warum sehen sich unsere Kinder zu solchen Protesten genötigt?" die Frage, sondern "Blöde Akademikerkinder, die wollen doch eh nur Schule schwänzen!!!" war der Diskurs von den Leuten, die jetzt die LG als Terroristen bezeichnen.
Spricht nicht ganz Deutschland seit fucking Monaten über das Thema?
Und die Umfragewerte welcher Partei steigen seit Monaten an?
Ich will keine CDU-AfD-Koalition in 2025, aber die LG sorgt indirekt mit dafür, wenn sie weiterhin die normale Mittelschicht nerven, aber nicht die Entscheider und Reichen.
Denkt denn wirklich jemand, dass folgendes passiert: "Auweia, ich stehe wegen der LG schon wieder im Stau. Ich denke jetzt über ÖPNV nach und mache bei der nächsten Wahl mein Kreuz bei den Grünen." ?
Bretterst du auch wütend durch Baustellen, Rettungseinsätze und Unfälle auf der Straße? Nein? Aber diese Szenarien verursachen doch Stau und gelten damit als Terrorismus.
Das macht ja fast Angst zu sehen, was teilweise an gewaltbereiten Psychopathen Kraftfahrzeuge führen dürfen.
Man muss doch gar nicht auf Unfälle oder Baustellen verweisen. Wenn Bauern oder Transportfahrer Straßen blockieren, dann ist der rechte Flügel, sofern das Thema stimmt, auch immer ein Fan.
Der Höhepunkt der Heuchelei waren ja die Trucker und Covid Proteste in Canada/USA. Dort werden selbst viele Demokraten blind vor Hass, wenn jemand Straßen aus Protest blockiert. Wenn es aber um etwas geht, das man selbst für wichtig hält, dann ist es plötzlich Patriotismus oder Sorge um Arbeiter, Familien, eigene Rechte, usw.