Ich möchte hier meine gestrige Erfahrung mit euch teilen und euch um eure ähnlichen Erfahrungen erfragen.
Zum Setting:
Ich nutze zuhause als Server für Plex und ein paar andere Dienste einen Headless Mac Mini Late 2012 (ja, Apple ist hier nicht so beliebt, but hear me out). Dieser läuft auch seit seiner Anschaffung in 2012 24/7 durch. Hab ihn zwischendurch mal mit RAM und SSDs aufgerüstet aber das ding lief. Ist aber auch schon länger aus dem OS-Support raus (lief mit Catalina 10.15.7) und man merkt auch bei aufwändigeren CPU-lastigen Tasks, dass die CPU in die Jahre gekommen ist.
Daher habe ich mich kürzlich dafür entschieden, den Rechner auszutauschen und habe mir am Dienstag einen Mac Mini 2023 mit M2 Prozessor bestellt, da dieser einfach ein energieeffizientes Powerhouse ist (und ja ich bin mir der Nachteile durch festverlötete Hardware bewusst). Jedoch hatte ich mir gar keine großen Gedanken um die Datenübernahme gemacht. Wer Plex kennt, weiß dass sämtliche Metadaten lokal gesammelt werden und wenn diese Struktur auch nur ein bisschen aufgerissen wird, fängt Plex an zu spinnen. Ich hatte zwar ein Time Machine (Apples integrierte Backup Software) Backup, aber wusste auch nicht wie gut das geht, da die ja auch eine andere Architektur (alt x86_x64, neu ARM64) haben.
Gestern kam das Gerät an. Angeschlossen, hochgefahren, ein paar Voreinstellungen gemacht und dann wurde ich vom Migrationsassitenten begrüßt. Alles was ich nun tun musste, war dafür sorgen, dass beide Geräte im selben Netzwerk sind. Dann musste ich noch auf dem alten Mac Mini ebenfalls den Migrationsassistenten starten und auf dem neuen Mac den alten als Quelle auswählen.
Dann hat der Assistent ca. ne halbe Stunde gerödelt und gab mir dann die Mitteilung, dass alles fertig ist. Ich war skeptisch, da der alte Mac wie gesagt schon sehr alt ist und eine ganz andere Prozessorarchitektur hat. Ich weiß, Apple hat für diesen Schritt auf ARM Prozessoren viel mit Rosetta etc. gemacht, aber konnte mir echt nicht vorstellen, dass das nach dem Transfer gut funktioniert.
Was soll ich sagen, ich habe mich in den neuen Mac eingeloggt, und alles war so, wie ich den alten Mac verlassen habe. Plex startete automatisch und hat meine Netzlaufwerke nach Serien durchsucht. Noch ein paar kleine Einstellungen und der Umzug war schon beendet. Nur drei Apps liefen unter der neuen Architektur nicht mehr, wovon ich zwei eh nicht mehr brauchte und eine war MS Edge, die ich einfach neu laden konnte. Ich glaube, das hat mich insgesamt 2 Stunden Downtime gekostet und das hauptsächlich, da ich im Home Office war und auch noch gearbeitet habe. Ich bin echt sehr positiv überrascht. Gerade weil ich in der Vergangenheit oft negative erfahrungen beim Umzug eines Rechners hatte. Bei Windows habe ich meistens nur ein paar Ordner und meine SSD mit Steam Spielen mitgenommen, bei Linux hab ich das System meist lieber von neu aufgesetzt und meine Änderungen nachträglich eingepflegt.
Habt ihr da schon ähnliche positive Erfahrungen gemacht? Gibt es gute Tools für Windows und Linux, die einen Umzug auf ein neues Gerät ähnlich komfortabel machen?
Dies soll kein Bashing o.Ä. sein. Ich nutze Windows, Mac und Linux so wie ich es gerade brauche und es für mich am besten passt und wünsche mir, dass solche Dinge auf allen Systemen so einfach und positive Erfahrungen sind.
Das Prozedere des Gerätewechsels ist tatsächlich noch ein Bereich bei Apple, bei dem das Motto „it just works“ zutrifft. Habe selbst vor zwei Jahren von einem 2013er Macbook Air auf ein M1 Air gewechselt. Hat alles tadellos funktioniert, auch wenn ich die Gelegenheit genutzt hatte um zu schauen welche Programme ich noch nutze um nicht den ganzen alten Kram mitzunehmen. Es gab keinerlei Probleme bei dem Umzug und das neue System verhält sich identisch zum Altsystem, nur eben deutlich performanter.
Gleiches Spiel beim Wechseln von i-Devices oder Watch. Ich empfehle bei den i-Devices auch echt den Old-School-Weg über iTunes/Finder-Backup, wenn es verschlüsselt ist werden auch direkt gespeicherte Passworte für Mailaccounts etc. mit migriert.
Was ähnlich stressfreies habe ich weder bei Android noch bei Windows bisher gesehen.
Ich empfehle bei den i-Devices auch echt den Old-School-Weg über iTunes/Finder-Backup, wenn es verschlüsselt ist werden auch direkt gespeicherte Passworte für Mailaccounts etc. mit migriert.
Passwörter werden inzwischen auch beim OTA Device to Device Upgrade direkt übernommen, da die Informationen direkt von Gerät zu Gerät übertragen werden und du keinen Zwischenpunkt hast, in dem man die auslesen kann, wie vorher das iCloud Backup.
Hier ist meine Erfahrung mit einem Rechnerumzug von Slackware Linux:
externe Festplatte an alten PC anschließen
dd if=/dev/nvme0n1 of=/dev/sda
neuen PC von Slackware Live USB booten
externe Festplatte anschließen
dd if=/dev/sdb of=/dev/nvme0n1
neuen PC neu starten
Anschließend ist auf dem neuen PC alles wie auf dem alten, buchstäblich Bit für Bit.
Der Kernel aktiviert dann automatisch die Treiber die er für die neue Hardware braucht.
Geht mit Arch auch. Hab die neue SSD eingebaut und vom Live-System gebootet, dann per dd die alte HDD auf die SSD geklont, Partition bis zum Ende erweitert, Dateisystem vergrößert, HDD raus, SSD umgesteckt.
Das heißt, du hast nachher wirklich einen 1:1 Klon. Könntest du auch gleichzeitig auf eine höhere Distribution oder andere Architektur umziehen? Slackware läuft ja auch auf x86 und ARM, wenn du jetzt von einem x86 Rechner auf einen ARM Rechner umziehst, würde das Prozedere so funktionieren? Oder dein alter Rechner hat 14.2 und du willst einen neuen Rechner mit 15.0 aufsetzen, funktioniert das Prozedere dann auch? Das war für mich das imposante, dass ich gleichzeitig ein Upgrade um mehrere OS Versionssprünge und einen Wechsel der Architektur von x64 auf ARM64 gemacht habe.
Bei einem Umzug von 14.2 auf 15.0 würde ich erst upgraden (bzw. hätte ich das unabhängig von einem Rechner-Umzug schon längst gemacht), und dann die Festplatte klonen.
Bei einem Umzug auf ARM müsste ich neu partitionieren und neu installieren, mein home-Verzeichnis rüberkopieren, eine neue initramfs erstellen und alle zusätzliche Software die ich brauche neu kompilieren, nachdem ich den build für jedes einzelne Paket prüfen und an ARM anpassen müsste.
Slackware ist nicht die Distro die ich für ARM wählen würde.
Ich hab das schon richtig verstanden, oder? Du hast dir nen Mac gekauft, um ihn als Server zu verwenden?
Ich bin absolut kein Profi im Thema Serveradministration, aber einen Server mit GUI laufen zu lassen ist nicht nur Ressourcenverschwendung, sondern erhöht auch stark den Angriffsvektor.
Generell ist es die beste Lösung, alles in Containern laufen zu lassen, z.B. Docker.
Damit entkoppelt man den Dienst vom restlichen System, wodurch es nicht nur sicherer und störungsärmer ist, sondern man kann den gesamten Container easy mit umziehen.
Falls du den Mac aber als "normalen" PC und nicht als Server verwendest, entschuldige ich mich natürlich.
Vielleicht wäre es aber eine Idee wert, sich einen Mini-PC von Kleinanzeigen für 50€ zu kaufen und den als Homeserver zu verwenden. Dann kannst du den Mac besser ausnutzen, weil nur für Plex wäre das overkill
Der Rechner dient mehreren Zwecken. Ein Hauptzweck ist der Plex Server, aber ich nutze ihn auch als Access Point für Remote Zugriffe, wenn ich von der Arbeit ins Heimnetz muss (VPNs außer der Firmeneigene sind geblockt), es ist meine Download Station auf der mein JDownloader läuft und die Dateien auf die NAS verteilt, ich entwickle damit auf Xcode. Also es ist nicht nur ein Plex Server.
Also mit 50€ mini PCs habe ich mit Plex sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Hatte schon mehrere Versuche auf Windows und Linux Home Servern mit Plex und jeweils hatte ich Probleme dass die Mini PCs nach ein paar Tagen massive Probleme bei X265 transcoding hatten und Wiedergaben über Plex gestottert haben und das obwohl die Hardware besser war, als die meines alten Mac minis. Daher bin ich bisher immer wieder auf meinen alten Mac zurückgefallen. Bei Plex auf Docker war das Hauptproblem, dass es immer wieder Verbindungsabbrüche zu meinen NAS gab, wenn ich überhaupt eine Verbindung herstellen konnte. Das klappt am besten, wenn die Docker Instanz direkt auf dem NAS läuft.