Seit dem 7. Oktober haben antisemitische Vorfälle in Deutschland stark zugenommen. Doch nicht hinter jedem Fall steckt eine strafbare Handlung. Auch bei bloßem Verdacht kann es zu Durchsuchungen kommen - und sogar zur Abschiebung. Von Iris Sayram.
tldr: Nein, es ist Auslegungssache, aber die bei der Polizei vorherrschende Auslegung versteht keinen Spaß.
Die Bandbreite an Menschen & Gruppen die diese Parole verwenden ist hoch und geht von klar antisemitischen Gruppen wie Hamas bis hin zu (meinen Augen) klar emanzipatorischen, gewaltfreien und/oder antisemitismussensiblen Personen/Gruppen.
Genauso ist bei der Interpretation eine enorme Bandbreite von eliminatorischen Antisemitismus bis hin zu klar antikolonialen und/oder feministischen Sichtweisen gegeben.
Genau dieser Tatsache sollte sich bei der Verwendung und Diskussion bewusst sein, ein bisschen mehr guter Wille und Differenziertheit ist durchaus angebracht.
Genauso ist bei der Interpretation eine enorme Bandbreite von eliminatorischen Antisemitismus bis hin zu klar antikolonialen und/oder feministischen Sichtweisen gegeben.
An welchen Stellen würden Frauen in Tel Aviv, die berufstätig sind, eine Abtreibung hinter sich haben oder mit anderen Frauen in offener Ehe leben, davon profitieren, wenn sie morgen in einer Hamas-Diktatur anstatt in Israel aufwachen würden?
Wobei das Familienbild in arabisch geprägten Ländern nicht unbedingt besonders viel derartigen Gestaltungsspielraum bietet. Ich würde mal annehmen, dass das auch Indikativ für die Gedankenwelt der Mehrheit der Palästinensys ist.
Bei westlichen Unterstützys gibt es da sicher abweichende Ideen.
Theoretisch möglich wäre das emanzipatorische Palästina sicher. Aber vielleicht nicht besonders wahrscheinlich.
Palästinenser sind halt als Gruppe insgesamt zu homophob um sie nicht zu unterdrücken zu müssen. /s
Die IDF ermordet zwar jeden Tag Schwule, aber halt nicht weil sie schwul sind, sondern weil es Palästinenser sind. Manchmal machen sie dabei Fotos mit Regenbogenflagge. Das ist sehr fortschrittlich von denen.
Wenn man den Standard anlegt, dass Menschen erst einmal Teil einer Gesellschaft sein müssen, die sich selbst sämtlichen reaktionären Gedankenguts entledigt hat, bevor sie Hilfe und Solidarität vor Besatzung und Ermordung verdient haben, könnte man keine historische oder aktuelle Befreiungsbewegung unterstützen.
Wenn du die inhaltliche Ebene suchst, erkläre doch bitte einfach und nachvollziehbar, wie eine in einer lesbischen Lebensgemeinschaft lebende Frau in Tel Aviv davon profitieren soll, wenn der Boden unter ihrem Hintern nicht mehr zu Israel, sondern zu Palästina gehört.
Einfach mal sachlich und ohne Unterstellungen, die dir vorgeblich so unangenehm sind. Mir fehlt da die Phantasie.
Hast du dir die Visionen eines emanzipatorischen Palästina frei von Unterdrückung eigentlich mal angeguckt? Da geht es ja explizit darum, eine Zukunft zu schaffen die besser für alle in der Region lebenden Menschen ist. Also bspw. noch weniger (idealerweise gar keine) Queerfeindlichkeit als aktuell in Israel, tatsächliche Befreiung der Frau (bzw. aller) vom Patriarchat und ein Leben frei von kapitalistischer Ausbeutung.
Außerdem gilt für mich halt noch das Motto "None of us is free until all of us are free".