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Substrat zur finalen Ernte - Strohpellets vs. Hartholzpellets, steriles Arbeiten

Hallo zusammen,

bei der Erstellung des Substrates zur finalen Ernte bei Austernpilzen habe ich aufgrund dieses Posts ( https://feddit.de/post/1267043 ) folgende Zusammensetzung gefunden:

"1 kg Trockenmasse (Hartholzpellets) 25 g Gips, 2,5g Urea und 2l Wasser".

Nun frage ich mich, ob sich Hartholzpellets auch mit Strohpellets substituieren lassen und ob sich dadurch am o.g. Rezept etwas ändert. Darüber hinaus frage ich mich, wie man beim finalen Substrat steril arbeitet - sollte man es in Schnellkochtopf, Mikrowelle oder anders sterilisieren? Die Behälter, in welche das finale Substrat eingefüllt wird, werden ja auch mit Chlorbleiche gereinigt.

Danke für eure Hilfe!

Temperche

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  • Also joa, es gibt einige Züchter, die beispielsweise Austernpilze, erfolgreich auf Stroh anbauen. Das funktioniert auch gut.

    Stroh ist aber bei weitem nicht das "natürlichste" Substrat für die meisten Pilze, daher fühlen sie sich dort nicht so wohl. Da ist Hartholz in jedem Fall die bessere Wahl, zumal auf HWFPs (Hard wood fuel pellets) eigentlich alle Pilze wachsen.

    Strohpellets kann man überall, z.B. beim Dehner in der Kleintierabteilung, kaufen. Hartholzpellets gibt's eher im Baumarkt und sind nicht ganz sooo leicht erhältlich, zumindest nicht in den klassischen "Konsumenten"-Baumärkten, wo man auch Lampen und so kaufen kann. Meine Holzpellets hab ich bei der BayWa für 11€/ 15 kg gekauft und die sind herrlich.

    Die Briketts tun es auch, aber die lassen sich nicht so gut portionieren und haben mir sogar mal nen Topf gesprengt, weil sie so extrem aufquellen! Dafür kann man diese aber fast überall kaufen, solange sie mit "Buchenholz" oder so gekennzeichnet sind.

    Mit Strohpellets hab ichs auch schon paar Mals probiert, aber da hatte ich selten wirklich Erfolg. Zumindest mit den Pellets für Hamster. Das Substrat fängt super schnell zu modern an, da die Strohpellets irgendwie nicht so "fluffig" sind wie das Holz, und daher schnell eine bakterielle Fermentation in Gang geht, was natürlich überhaupt nicht gut fürs Myzel ist, da es dort erstickt. Ein genaues "Rezept" fürs Stroh hab ich mir daher auch nie wirklich erarbeitet. Grundsätzlich macht man aber ca. 50% Wasseranteil, also 50/50 Wasser und Trockenmasse.

    Ein steriles Arbeiten wird beim Substrat, meiner Meinung nach, nicht vorrausgesetzt. Ziel ist es eigentlich nur, dass der Grainspawn zu den anderen Keimen einen Vorsprung bekommt und die eigene Immunität des Pilzes alles andere selbst bekämpft.

    Pasteurisieren (abkochen/ gelöschter Kalk) reicht meistens vollkommen aus. Bei den HWFPs mache ich inzwischen nicht mal mehr das (nur kaltes Wasser), da sie durch Pelletieren schon pasteurisiert ankommen.

    • So, nun gibt es ein Update. Durch das Ansehen mehrerer Strohpellet-Videos bin ich darauf gekommen, dass diese weniger Wasser brauchen, insofern habe ich die Rezeptur leicht abgeändert:

      1kg Strohpellets 1,5l Wasser 25g Gips 2,5g Urea

      und dies wurde mit Körnerbrut (Austernpilz) am 8.7.2023 beimpft und in flache 3L-Boxen verfrachtet. Die Boxen haben jeweils 5 Löcher a 8mm frontal bekommen, und die Löcher wurden mit Micropore 2-fach oder 3-fach beklebt. Nun, nach 2 Tagen bei ca. 22°C, sieht es so aus:

      • Ja nice ey, mega! Danke für das Update! Das Wachstum sieht für die kurze Zeit echt sehr vielversprechend aus!

        Wie ist der Geruch?

        Ich hab vor kurzem auch welche auf Stroh angesetzt (kann hier in Thunder leider keine Bilder einfügen, das kommt gleich im Anschluss).

        Das war unten Holz und oben Stroh. Das Holz war nach nur wenigen Tagen weiß, und das Stroh wurde warm und hat gemüffelt, also hat da eindeutig was fermentiert. Ich habs zu feucht gemacht, was alles zu einem nassen Klumpen verschmolzen hat. Ich werds aber bald nochmal wiederholen, da ich den Sack Pellets sonst wegwerfen/ für was anderes verwenden muss.

        Ich werd dann auch bald ein Update von mir posten :)

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