Das Narrativ, das im Internet dazu rumgeistert, besagt ja, dass das der eigentliche Grund ist, warum viele Firmen zurück ins Büro drücken. Glaube ich allerdings nicht dran, weil die wenigsten Unternehmen auch einen Immobilienzweig unterhalten. Die Zurück-ins-Büro-Regelung beruht m.E.n. meist einfach nur auf einem tiefgreifenden Misstrauen der Führungsriegen den Arbeitnehmern gegenüber. Der Wertverlust bei Immobilien ist aus urbanistischer Perspektive dagegen nur ein positiver Nebeneffekt und steht mit der Büroliebe des Managements nicht in Verbindung.
Die Zurück-ins-Büro-Regelung beruht m.E.n. meist einfach nur auf einem tiefgreifenden Misstrauen der Führungsriegen den Arbeitnehmern gegenüber.
Könnte auch dem Selbsterhaltungstrieb mancher Vorgesetzter dienen. Bevor die Geschäftsführung merkt, dass manche Vorgesetzten nichts tun außer Mitarbeiter zu schikanieren.
Exakt! Und wie viele Googles gibt es? Deswegen schreibe ich ja:
weil die wenigsten Unternehmen auch einen Immobilienzweig unterhalten
Ja, es gibt Unternehmen, die nennenswerte Werte im Immobilienbusiness haben. Das sind globale Top-Unternehmen, Banken, Versicherungen etc., aber das sind eben nicht die Unternehmen, in der der überwiegende Teil der Menschheit angestellt ist. Gerade in Deutschland sind KMUs einfach für einen Großteil der Beschäftigung verantwortlich und die haben weder Bürokomplexe in Frankfurt, noch Investments in der Immobilienbranche - Die haben einfach keinen Bock, irgendwas an altehrwürdigen Gewissheiten des Berufslebens zu ändern. Angestelltenjahre sind keine Arbeitgeberjahre!, oder so.
Das erinnert mich an Diskussionen mit Kollegen die sagen:"Warum sollte ich meinen Strom und meine Heizung für das Unternehmen zahlen wenn ich zuhause bin??!??! Nenenene, ich komme schön ins Büro, ihr könnt mich nicht ins Homeoffice zwingen."
Gespräch begann damit weil ich wissen wollte ob er was vom REWE wollte...
Tatsächlich wären AG verpflichtet Strom und Heizkosten anteilig zu übernehmen und auch ergonomische Möbel usw zu stellen. Soweit ich weiß ist es eine rechtliche fuchserei:oft wird das als 'remote work' deklariert, und dann müssen sie nicht zahlen. Für ein echtes home office müsste das getan werden
“Warum sollte ich meinen Strom und meine Heizung für das Unternehmen zahlen wenn ich zuhause bin??!??! Nenenene, ich komme schön ins Büro, ihr könnt mich nicht ins Homeoffice zwingen.”
Keine drei Minuten später: "Die Sprittpreise sind viel zu hoch, da muss mal einer was machen!!"
Also Mineralölkonzerne sind auch interessiert daran HO niedrig zu halten, habe bis vor ein paar Monaten einem gearbeitet und wir durften nur 1 Tag pro Woche HO und es wurde auch offen kommuniziert, dass man HO mitunter verantwortlich macht, warum sich die Absatzmengen seit 2020 nur schleppend "erholen".
Jedenfalls denke ich du hast sicher auch Recht, es kann halt auch mehrere Gründe geben.
Wer mietet hat ein Interesse Home-Office auszubauen um Standorte zu schließen. Quelle: Mein Unternehmen, dass völlig überstürzt "DeskSharing" einführen will.
Wer dagegen Eigentum an den Gebäuden hat, will sie natürlich auslasten.
Stimme voll zu. Und wir wissen ja, wer nicht vertraut, dem ist nicht zu trauen. Der Grund warum viele Führungskräfte ihren Mitarbeitern nicht zutrauen zu arbeiten ist weil sie mit arbeiten nie auf den Posten gekommen wären an dem sie sind. Ich musste mich selbstständig machen um ohne schleimerei an die spitze zu kommen.
Naja, die Firmen sitzen auf Immobilien die sie teuer gekauft oder für die sie teuer Langzeitmietverträge abgeschlossen haben. Das ist schon ein massiver Verlust, wenn sich der Markt nicht erholt. Dafür muss man keinen Immobilienzweig haben.
Naja, die Firmen sitzen auf Immobilien die sie teuer gekauft oder für die sie teuer Langzeitmietverträge abgeschlossen haben. Das ist schon ein massiver Verlust, wenn sich der Markt nicht erholt. Dafür muss man keinen Immobilienzweig haben.
Die Büroflächen in Wohnraum umzuwandeln funktioniert evtl. auch nur begrenzt. Mit zunehmender Möglichkeit zum Home-Office ist es natürlich auch nicht so dringend, eine Wohnung in der Stadt zu haben...
Wenn die Stadt von einem Gewerbeballungsraum wieder zu einem Zentrum des Lebens wird, möchte man nicht wegen der Arbeit (die ist ja ortsunabhängig), sondern wegen der Lebensqualität in der Stadt bleiben.
Tatsächlich funktioniert das in den meisten Fällen recht gut. Bürogebäude haben häufig eine stärkere Substanz, weil Kilometerweise Akten, Server etc. eingeplant sind. Dazu sind sie häufig so gebaut, dass Raumänderungen kurzfristig mit dem Einreißen und Neu Aufbauen von Zwischenwänden erledigt sind. 2021 wurden die Kosten für so einen Umbau auf durchschnittlich 1108 €/m² geschätzt.
Altbausanierung ist etwa doppelt so teuer.
Probleme sind eher Verwaltungstechnisch, weil die Flächen umgewidmet werden müssen und das die Eigentümer häufig skeptisch sind, weil sie drauf hoffen, das doch noch wieder als Büro vermieten zu können.