Am Mittwochmorgen haben Aktivisten der Klimagruppe „Letzte Generation“ auf der Jahnallee in Leipzig die Fahrbahnen in beide Richtungen blockiert.
Am Mittwochmorgen haben Aktivisten der Klimagruppe „Letzte Generation“ auf der Jahnallee in Leipzig die Fahrbahnen in beide Richtungen blockiert.
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Den Akteuren geht es um einen Vergleich: „Die Proteste der Landwirte zeigen: Straßenblockaden und Demonstrationen können eine Veränderung in der Politik der Bundesregierung bewirken“, sagt Lennart Wenzel. Der Masterstudent der Luft-und Raumfahrttechnik hat sich auf einen mitgebrachten grünen Spielzeugtraktor auf die Straße gesetzt. „Was die Bauern und Bäuerinnen anders gemacht haben: Sie haben Traktoren mitgenommen. Das machen wir nun auch.“
Aus der ironisch gefärbten Strategie spricht auch Frustration. „Wir fragen uns, warum man in Berlin den Protesten der Bauern so viel offener gegenübersteht als denen der Klimagerechtigkeitsbewegung“, so der 27-jährige Wenzel. Auf mitgebrachten Plakaten steht „Wir dürfen das. Wir haben einen Traktor“ oder „Hört auf uns, wir haben Traktoren!“.
Nach 45 Minuten Blockade und mehreren Aufforderungen, die Straße zu verlassen, greifen die Ordnungskräfte durch und tragen die Mitglieder der „Letzten Generation“, deren Personalien festgestellt werden, vom Asphalt.
Hätten sie halt einen richtigen Traktor genommen. Die 5 Tonnen trägt so schnell keiner weg.
Ist es denn nicht offensichtlich warum die Bauern Sympathien (noch) bekommen und die LG nicht? Weil die Schuldigen die Politiker sind, da kann sich die Bevölkerung hinter stellen.
Die LG hingehen zeigt jedem den Spiegel vor. Das möchte man halt nicht. Sich selbst schuldig fühlen.
Wobei ich das auch nicht okay finde, denn als Individuum habe ich auch kaum Möglichkeiten dies irgendwie zu beeinflussen. Alle möglichen Maßnahmen meinerseits sind nur Tropfen auf dem heißen Stein. Schon mal den individuellen CO2 Footprint berechnen lassen? Selbst als Veggie (30 Jahre lang), häufiger Radfahrer und Nichtflieger liege ich über dem Erlaubten. Weil ich als Deutscher einfach ein paar Kilo draufgepackt bekomme. Das ist Industrieverbrauch. Kann nur die Politik regeln.
Wir alle sind die Politik. Deine Wahl bestimmt was für Politik im Land passiert. Genauso wie die Wahl von jedem der im Stau steht. Und da mehrheitlich Parteien gewählt wurden die das mit dem Klimaschutz nur so mittel ernst nehmen kann man schon relativ pauschal alle dafür verantwortlich machen.
Jaja schon klar. Wir alle können einfach in den Bundestag reinmarschieren und die Abgeordneten davon Überzeugen, dass dieses und jene Produkt schlecht für die Umwelt ist auch wenn die Agrarindustrie etwas anderes sagt und das dann auch alles mit eigenen Studien belegen.
In der Theorie klingt die parlamentarische Demokratie wundervoll, im Detail ist sie aber ein Bürokratiemonster und insgesamt ist sie zu schwach ausgeprägt um den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht werden zu können. Da kannst du noch so oft grün wählen, ändern wird sich dadurch nicht viel, da die Macht hintenrum geht. Meine Meinung.
Wobei ich das auch nicht okay finde, denn als Individuum habe ich auch kaum Möglichkeiten dies irgendwie zu beeinflussen. Alle möglichen Maßnahmen meinerseits sind nur Tropfen auf dem heißen Stein.
Wirklich einen Unterschied als Individuum machen kann man wohl mit dem Verzicht auf tierisches Protein (Fleisch, Eier, Fisch, Milch, ...), lt Rahmsdorf et al.
Da sagt der WWF Fussabdruckrechner aber was anders. Der Unterschied zwischen Vegetarier und Veganer ist marginal.
Hast de locker ausgeglichen, wenn du wenig Nahrung wegschmeißt. Bis zu 0,5 Tonnen. Tun wir. Leicht gammeliges Essen oder trockenes Brot bekommt der Hund. Die haben einen stabilen Magen.
Transport, Heizung und Fliegen hauen rein. Achso, und die ca 1 Tonne „Dienstleistungspauschale“ für die städtische Infrastruktur.
8,71 Tonnen CO2 habe ich. Davon 2,08 Tonnen Pauschalaufschläge weil ich Deutscher bin.
(12,37 Tonnen ist DE Durchschnitt und 6,41 Tonnen weltweit)
warum die Bauern Sympathien (noch) bekommen und die LG nicht
In manchen Milieus einfach deshalb, weil die einen woke Soyboys sind, die uns unsere Schnitzel verbieten wollen und und die anderen stramme Vorzeigedeutsche die uns mit unseren geliebten Schnitzeln versorgen.
Erläuterung zu den Stereotypen
Strammer Vorzeigedeutscher:
Stramm gezogenes Hemd, auf dessen kleinen Knöpfen das gesamte Gewicht des Schürzenbauches lastet und den oberen Teil der Hose vorne verdeckt. Und die Qualität des Grills ist wichtiger als die Qualität des Grillfleischs.
Soyboy:
Neueste Kleidung und Elektronik, mitlaufen auf FFF mit dem veganen Sojamilch-kein Kaffee-viel Sirup-Getränk im Plastikbecher mit Papierstrohhalm.
Weil ich als Deutscher einfach ein paar Kilo draufgepackt bekomme. Das ist Industrieverbrauch.
Veggie, Radfahren und nicht fliegen hilft halt nichts, wenn man konsumiert wie der Durchschnittsdeutsche.
Wegwerfen anstatt neu kaufen, mit 1KW bei jedem Duschen die Kanalisation heizen, Spülmaschine statt Kaltwasserspülen, jeder Mist ist in Plastikverpackungen usw.
Man muss halt leben wie die Urgrosseltern (oder ein Durchschnittssamoaner) um den CO² Fußabdruck stark zu senken. Aber wer wäscht sich schon gern mit Waschschüssel und Waschlappen im ungeheizten Badezimmer?
Schaut man das Heizungsgesetz an, wird bei einer Regulierung von Konsumverhalten vermutlich wieder der Galgen ausgepackt. "aBeR mEiNe aMaZoN bEsTeLlUnG!!"
Witzig wird es, wenn wir unsere Fäkalien nicht mehr mit Trinkwasser wegspülen dürfen. Dagegen wäre das Heizungsgesetz ein blasser Witz.
Gute Punkte und, du wirst lachen, die meisten halte ich ein. Im Bekanntenkreis ist mir keine Familie bekannt, die so wenig konsumiert wie wir. Eher aus der Tradition schwäbische Sparsamkeit haben wir viele Sachen gebraucht gekauft. Nachhaltigkeit aber auch einen großen Aspekt. Beides passt gut zusammen.
Kindersachen kaufen wir erst neu seit unser Tochter in der Pubertät ist. Elektronikgeräte gebraucht bei Rebuy wenn möglich. Auto gebraucht. Haus gebraucht gekauft (btw auch ein Grund zur Sparsamkeit). Reisen innerhalb DE auf Bauernhöfen. Toilettenwasser aus der Regenzisterne. Kochen idR frisch. Die Plastikverpsckungen im Supermarkt sind nur mit viel Aufwand zu vermeiden, also lassen wir es. Inzwischen 50% Homeoffice und mit dem Rad zur Arbeit. Uns fehlt es an nichts, wir führen ein super komfortables Leben.
Im Vergleich zu Bekannten und Nachbarn bereits ziemlich öko-schwäbisch-niedrig konsum und trotzdem mein CO2 Fussabdruck ist zu hoch. Sind die Umstände in denen ich lebe und der Industriedreck den ich als Pauschale aufgerechnet bekomme. (Was bei mir auf der Arbeit täglich an Plastikfolie zur Warenfixierung weggeworfen wird ist wahnsinn. Dagegen sind Strohhalme und Einkaufstüten ein Witz)
Anstatt jedem Einzelnen ein schlechtes Gewissen zu machen, sollte der Druck auf die Politik zunehmen. Spielregeln die für alle gelten werden auch akzeptiert. Selbst wenn sie abstrus erscheinen (im Nachherein). Das sind meine Lehren aus den Coronajahren.
Die haben das Leben durchgespielt.
Ich bleib dem Doppelmoral dennoch untreu und verachte diese Art von Proteste und da ist es mir egal für welchen (positiven) Zweck demonstriert wird. Generell bin ich genervt wenn ich ohne Grund blockiert werde.
Trotzdem irgendwie Respekt dafür dass die das ganze in der Kälte durchziehen.
Ich kann doch den Grund gut finden und trotzdem nicht blockiert werden wollen, oder?
Die Letzte Generation fordert meines Wissens nach ja nichts schlechtes.
Außerdem betrifft es mich sowieso auch.
Trotzdem möchte ich zeitig bei meinen Patienten ankommen (Ambulante Pflege) und nicht 10 statt 8 Stunden arbeiten weil ich nur im Stau stehe.
Ich bin der letzte den man überzeugen muss. Vielleicht an die Privatjets und SUVs kleben oder so?