Für fast acht von zehn Befragten einer Studie der Evangelischen Kirche hat Religion keine oder nur wenig Bedeutung. Schon nächstes Jahr könnte der Anteil der christlich-konfessionell gebundenen Menschen in Deutschland unter 50 Prozent liegen.
Nach derzeitigem Trend werde der Anteil der christlich-konfessionell gebundenen Menschen in Deutschland schon im nächsten Jahr unter 50 Prozent sinken. Die Konfessionslosen werden voraussichtlich Ende der 2020er-Jahre die 50-Prozent-Marke überschreiten und damit auch die absolute Bevölkerungsmehrheit stellen, wie Christopher Jacobi, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD bei der Vorstellung der Studie den 128 Delegierten des Kirchenparlaments erläuterte.
Wenn man jetzt von den bestehenden Mitgliedern einer Glaubensgemeinschaft diejenigen abzieht, die nur wegen ihres Berufs einer solchen angehören müssen, wird's wahrscheinlich richtig interessant. Zumindest demographisch betrachtet.
Ich kenne einige Kindergärtner-, Lehrer- und Pfleger:innen, die bei kirchlichen Trägern angestellt sind und deswegen den alten Grundsatz "Wes' Brot ich ess, des' Lied ich sing" ausleben.
Joaaar. Ich würde es nicht Subventionierung sondern Erpressungsgeld nennen. Angeblich ist der Staat das der Kirche schuldig.
Selbst wenn man keine Kirchensteuer mehr zahlt, gibt es da ja noch die Staatsleistungen.
Ihr seit beide vollkommen am Thema vorbei. Die kirchlichen Träger erbringen Leistungen für den Staat, z.B. Kinderbetreuung. Die Alternative ist, dass der Staat (in dem Beispiel wäre es die Stadt oder Gemeinde) die Leistung selber erbringt. In den genannten Beispielen geht es weder um Subventionen noch um Zuwendungen aus dem Kirchenstaatsvertrag.
Noch mal zum Verständnis: der Staat müsste sonst jemand anderen dafür bezahlen (z.B. einen freien Träger) oder selbst eine Organisationseinheit damit beschäftigen. Aber bezahlen muss er es in jedem Fall zu 100%.
Die Vereinbarungen, die der Staat mit den Trägern schließt, sind genauso demokratisch legitimiert kontrolliert. Aber natürlich kann man den Anspruch als Stadt oder Gemeinde haben, es selber zu machen. Vielleicht solltest du das mal bei der nächsten Ratssitzung vorbringen?
75% aus staatlichen Mitteln finanziert, 10 % durch die Eltern und 15% durch die Kirche, trotzdem dürfen Kinder die nicht evangelisch sind bei der Aufnahme benachteiligt werden:
Aufgrund der deutschlandweit sehr begehrten und knappen Betreuungsplätze, gehen einzelnen evangelische Kindertagesstätten jedoch dazu über, evangelische Kinder zu bevorzugen. In der Praxis bedeutet dies in einigen Einrichtungen, dass Sie, ohne der evangelischen Kirche anzugehören, keine Chance auf einen Betreuungsplatz haben.
Wenn man als nicht-religiöse Eltern Pech hat und der einzige Kindergarten der am Wohnort noch einen Platz hat ist ein konfessioneller Kindergarten, dann muss man unter Umständen damit leben und die Kinder dort hinschicken, obwohl man mit dem was dort vermittelt wird nicht einverstanden ist. Das Recht auf einen Kindergartenplatz sollte aber ein Recht auf einen Kindergartenplatz ohne religiöse Ausrichtung sein, wenn man die nicht will.
Ein katholisches Krankenhaus kann dir nach einer Vergewaltigung die Pille danach verwehren, die meisten religiösen Krankenhäuser führen keine Abtreibungen durch, die meisten lehnen auch Ops ab die zu einer dauerhaften Unfruchtbarkeit führen. Da viele Krankenhäuser einer Religionsgemeinschaft gehören traägt das dazu bei, dass viele Menschen weite Fahrten auf sich nehmen müssen um Termine für diese OPs/Abbrüche zu bekommen.
Schwangerschaftsberatung für einen Schwangerschaftsabbruch ist Pflicht. In manchen Gegenden kann es schwer sein eine nichtkonfessionelle Beratungsstelle zu finden und die Konfessionellen beraten mit einem definitiven Ziel und nicht offen und nur auf die Situation der Frau fokussiert.
Mir fällt kein einziger Vorteil ein, den die Bürger durch konfessionelle Einrichtungen gegenüber staatlich geführten haben, auch die Beschäftigten haben nur Nachteile. Mein Urteil: Das kann nicht nur, das soll weg. Wenn sich die Kirchen eigene soziale Einrichtungen leisten wollen, können sie die auch zu 100% bezahlen.
Anstatt eines Lachsmileys und eines pauschalen Vorwurfs wäre ein Beispiel besser. Da könnte man dann darüber diskutieren.
Du bist nicht bereit ein Mindestmaß an eigener Recherche aufzubringen und erwartest auch noch, dass man dir den Hintern nachträgt. Bring etwas Medienkompetenz auf, dann kriegst du auch eine Diskussion statt schlapplachender Gesichter.
Wo genau zahlt der Staat weniger? Was ist denn hier das Verständnisproblem? Die Kirchen übernehmen, genauso wie freie Träger, Aufgaben des Staates gegen Geld.
Ich verstehe nicht was das Problem mit "alternativen Trägern" sein soll. Der Staat trägt bereits fast die gesamten Kosten, die Institutionen verwalten sich größtenteils selbst. Wenn da die Kirche als Träger wegbricht, hast du da weiterhin die vom Staat bezahlte Verwaltung die weiterhin vom Staat bezahlt wird und weiterhin die (dann rein staatliche) Institution verwaltet. Dazu hast du dann plötzlich ein vernünftiges Arbeitsgesetz anstelle des kirchlichen und Ärzte müssen nicht mehr fürchten entlassen zu werden wenn sie etwas verschreiben wollen dass sie mit ihrem Gewissen durchaus vereinbaren können, für dessen Verschreibung die Kirche sie aber entlassen hätte.
Ich verstehe nicht was das Problem mit “alternativen Trägern” sein soll.
Da hast du aber eine alte Diskussion ausgegraben. Ich kann mich aber noch gut daran erinnern, dass ich überhaupt gar kein Problem mit "alternativen Trägern" beschrieben habe. Insofern gehe ich mal von einem Missverständnis deinerseits aus.
Dazu hast du dann plötzlich ein vernünftiges Arbeitsgesetz anstelle des kirchlichen und Ärzte müssen nicht mehr fürchten entlassen zu werden wenn sie etwas verschreiben wollen dass sie mit ihrem Gewissen durchaus vereinbaren können, für dessen Verschreibung die Kirche sie aber entlassen hätte.
Das "Arbeitsgesetz" (?) ist für alle gleich. Es sieht zum Beispiel vor, dass der Arbeitnehmer eine Loyalitätspflicht hat. Überall, egal ob nun im öffentlichen Dienst oder in der Bank oder in einem Krankenhaus.