Die Wahlbeteiligung unter Migrantinnen und Migranten bei der Bundestagswahl war hoch. Je nach Herkunft konnten einer Studie zufolge SPD und AfD besonders punkten.
»Unsere Analyse zeigt, dass Wähler*innen mit Migrationshintergrund nicht wie bisweilen dargestellt als homogene Gruppe betrachtet werden können«, hob die Co-Autorin der Studie, Friederike Römer, hervor.
Wie hätte man auch ohne Studie ahnen sollen, dass alte, weiße, heterosexuelle, cis Männer aus Westdeutschland nicht die einzige Gruppe mit heterogenem Meinungsbild ist?
naja, beim Wahlverhalten könnte ich die Hypothese, dass Migration nach DE für die meisten mit ähnlichen Problemen verknüpft ist und sich das entsprechend auf die Wahl einer Partei niederschlägt nach voll ziehen. von daher darf man ruhig rausstellen, dass "Migrationshintergrund" allein nicht taugt um daraus schlüsse zu ziehen.
klingt ein bisschen nach "Wasser ist nass", ist aber trotzdem gut, dad zu bestätigen.
Aber du pauschalisierst ja auch wieder stark. Es gibt durchaus große Unterschiede, Jetzt nach Hautfarbe, Herkunft, Weg der Migration (geförderte Arbeitsmigration (z.B. Pflegekräfte aus Asien) vs lange Flucht vs Expats, die hier bleiben usw), Alter, wie lange man hier ist etc.
Die Hypothese macht bei oberflächlicher(oder gewollt einseitiger) Betrachtung erstmal Sinn, dann stellt man fest, dass sie aber nicht passt und sie passt halt nicht weil hinter "Migrationshintergrund" eben viel mehr steckt.
"Menschen mit Migrationshintergrund" sind eine extrem heterogene Gruppe und das rauszustellen ist sinnvoll.
Mkay, dann hab ich dich falsch verstanden. Ich finde die Denkweise, dass bestimmte Gruppen (i.d.R. alle, die keine alten, weißen, heterosexuellen, nichtbehinderte Männer (aus Westdeutschland)) Meinungsmonolithe sind, nicht nur oberflächlich, sondern trivial falsch. Aber vielleicht bin das nur ich.
Wenn du nen Mechanismus hast, der aehnlich genug zu einer hinreichenden Bedingung fuer einen bestimmten Zustand bei nem Outcome ist, also bei dem Eigenschaft X dazu fuehren kann, dass Zustand Y herbeigefuehrt wird, dann fuehrt das ohne weiteres erstmal zu relativer Homogenisierung. Das muss nicht perfekt sein, aber mehr oder weniger Aehnlichkeit ist nicht nur moeglich, sondern plausibel. Wie homogen genau und in Abhaengigkeit von welchen Moderatorvariablen ist da spannend.
Klar, die triviale Variante von "wortwoertlich alle in Gruppe X sind identisch" ist es nicht, aber die Frage danach, warum z.B. Menschen mit mutmasslich aehnlichen Interessen sich trotzdem unterschiedlich verhalten ist halt komplizierter (und "weil sie gar nicht die gleichen Interessen haben" ist da auch nur eine von vielen substanziell unterschiedlichen Varianten und auch nur ein Start-, kein Endpunkt). Aber bevor man den Mechanismus' eines Phaenomens erklaeren will sollte man das Phaenomen erstmal beobachen und beschreiben (cf. Homoeopathie).
Andererseits: Forschung doof, sie haetten einfach mich fragen sollen, haette ich auch vorher sagen koennen.