Vermeintliche "Nazis" halbtot zu prügeln und ihr Auto anzuzünden, während sie noch drinsitzen, allerdings auch. Dieses "aber die eine extremistische Seite tut doch keinem was" ist von fragwürdiger Qualität.
Sich darauf zu einigen, dass jedes Todesopfer eins zu viel ist, statt "aber die da töten viel mehr als wir!" zu argumentieren, hielte ich durchaus für einen überlegenswerten Schritt.
Da Ressourcen begrenzt sind muss man halt entscheiden wo man diese einsetzt. Da linke und rechte Gewalt strukturell doch sehrt unterschiedlich sind, sind die Ansätze diese zu bekämpfen auch anders.
Ich glaube die Menschen meine eher das die Ressourcen nicht nach der Gefahr für die Gesellschaft verteilt sind. Die Deutsche Justiz hat ja bekannte blinde flecke, die gut Geschichtlich zu erklären sind.
Das ändert aber recht wenig daran das viele Machtstrukturen (Polizei, Gerichte, Verfassungsschutz) traditionell eher Rechts sind. Das macht die Blindheit aus. Die ist leider Systematisch und nur schwer zu bekämpfen.
Klar kann man überlegen. Aber das hält Nazis nicht vom Morden ab. Wäre schön wenn niemand sterben müsste. Aber diese Welt ist keine Utopie und Nazis morden regelmäßig
Der Punkt, auf den ich argumentativ hinsteuern wollte, war: Nicht nur "Nazis" morden regelmäßig. Islamisten (das sind übrigens die, gegen die "die Nazis" so oft demonstrieren) morden. Offenbar: auch Linke morden. Es geht nicht darum, wer mordet, es geht um Mord. Jeder Mord ist ein Mord zu viel.
"Aber die anderen morden mehr!" ist in einer zivilisierten Gesellschaft halt ein echt ekelhaftes Argument. Die Runterwählis sagen über mich echt weniger aus.
Dann hättest du das auch ausschreiben sollen statt nur Hundepfeifen loszulassen. Nazis demonstrieren auch nicht gegen Islamisten weil sie homophob sind.
Deine Argumentation ist in ihrer Absolutheit schon sehr einfach angreifbar. Georg Elser wurde ja bereits genannt.
Und ob unsere Gesellschaft so zivilisiert ist wenn jedes Jahr Menschen von Nazis getötet werden? Das ist meiner Meinung nach schon wichtiger Kontext. Wenn es keine rechte Gewalt mehr gibt, wird es auch keine linke mehr geben. Wenn es keine linke Gewalt mehr gibt, wird es mehr rechte Gewalt geben.
Wäre Georg Elser mit seinem Mordversuch erfolgreich gewesen, hätte das Millionen Menschen das Leben retten können. Ich weiß ja nicht, ob das dann eins zu viel gewesen wäre...
Die wenigsten Morde sind Tyrannenmorde, diese sind separat zu betrachten. (Und: Stauffenberg zum Beispiel wollte auch keine linke Demokratie, sein Scheitern war wahrscheinlich gar nicht so bedauerlich.)
Es ist ein ziemlich übler Diskussionsansatz, die Morde "der Guten" (kein Mörder kann ein Guter sein) mit Georg Elser zu vergleichen und die Morde "der Bösen" mit Hitler. Kein Mörder tut im Deutschland des 21. Jahrhunderts der Gesellschaft einen Gefallen. Siehst du das anders?
Ich weiß schon, warum ich von Elser und nicht von Stauffenberg schrieb.
Linksextreme Morde muss man schon mit der Lupe suchen. Die Zeugen aus dem Antifa Ost-Verfahren haben sich längst reihenweise als Neonazi-Schlägertrupps selbst auf der Anklagebank versammelt. Gegen solche Leute vorzugehen, bewerte ich tatsächlich auf einem völlig anderen Level, als Gestalten, die Menschen wegen Hautfarbe oder Frisur versuchen zu töten.
Ein Land, in dem sich Neonazis sicher fühlen, ist kein lebenswertes Land.
Ein Land, in dem sich Neonazis sicher fühlen, ist kein lebenswertes Land.
Neonazis sind erst mal Menschen, Bürger und Steuerzahler. Man kann ihre Ansichten und ihre Taten entschieden ablehnen und aktiv bekämpfen, was ich durchaus befürworte. Ihnen mit Entmenschlichung zu begegnen setzt aber ziemlich üble Signale.
Man kann ihre Ansichten und ihre Taten entschieden ablehnen und aktiv bekämpfen, was ich durchaus befürworte.
Linksextremismus nährt sich dadurch, dass der Staat ihre Ansichten und Taten nicht bekämpft. Was meinst du, wodurch die linke Szene in Leipzig so schnell angewachsen ist? Weil du bei den U40-ern hier Massen an Leuten triffst, die alle in diese Stadt gezogen sind, weil sie es satt hatten, jahrelang Nachts von betrunkenen Schlägertrupps durch die Viertel gejagt und von der Exekutive abgewimmelt zu werden. Weil ihr Vertrauen in Sachen Antifaschismus gegenüber diesem Staat am Gefrierpunkt liegt. Dadurch hat sich eine linke Szene gebildet, die auf sich selbst aufpasst.
Weil auf diesen Staat absolut kein Verlass ist, wenn du nicht in das Wunschschema von Nazis passt und denen die Straßen gehören.