Der Staat könnte sehr viel Geld mit dem Erbe der Superreichen einnehmen, selbst, wenn er erst bei einer sehr hohen Summe zuschlägt. Aber es wird sehr viel Widerstand in der Bevölkerung auslösen. Sogar Leute, die maximal das Tafelsilber der Oma erben würden und gar nicht betroffen wären, würden sich wieder so reich wie bei Bundestagswahlen rechnen und schimpfen, während die Superreichen sich regelmäßig arm rechnen und deshalb so viel vererben konnten.
Oh, und die FDP hackt sich auch lieber die Finger ab, als die Reichen steuerlich zu belasten. Nein, da müssen die Armen herhalten.
Dass das so ist, ist Absicht. Den Wählern wird vorgelogen, sie hätten was zu verlieren, um sie dazu zu bringen, gegen ihre eigenen Interessen für die Interessen der Reichen zu stimmen.
Das ewige Geschwafel vom Mittelstand ist ein gutes Beispiel. Gemeint sind mit "Mittelstand" mittelständische Unternehmen, also mittelgroße Firmen, bzw. deren Besitzer. Die ganze Rhetorik ist aber absichtlich so aufgebaut, dass Leute, die sich selbst der Mittelschicht zuordnen, glauben, sie wären damit gemeint.
Es wird dann ein Superduperreichenerbschaftsbesteuerungsgesetz verabschiedet und immer betont, dass es nur Superduperreiche betreffen wird. Die Superreichen werden Wege finden, das übers Ausland zu umgehen. Das Bundesverfassungsgericht findet dann einen Mangel in dem Gesetz und die Politik wird dann sagen "tut uns leid, das BVerfG zwingt uns jetzt dazu, das Gesetz auch auf Normalverdiener auszuweiten. Wir können nichts dafür. Aber es gibt ja Freibeträge. Das betrifft also praktisch niemanden." Die Freibeträge werden dann nie an die Inflation angepasst.
Man muss der Ampel nur nochmal ihre eigene Idee schmackhaft machen. Ich hab gehört mit potentiellen Einnahmequellen lässt sich da im Moment ganz viel machen.
Das wäre als isoliertes Statement völlig in Ordnung, aber inzwischen ist ja so ein bisschen klar, wie das läuft: Du gibst erstmal einen fetten Teil vom Gehalt als Einkommenssteuer ab. Von dem, was übrig bleibt zahlst Du die indirekten Steuern, sobald Du etwas kaufst, tankst oder kurz nicht aufpasst. Wenn Du es trotzdem schaffst, etwas zur Seite zu legen um Deinen Kindern zumindest ein Bisschen mitgeben zu können, damit sie es leichter haben, kommt Kevin. Geil.
Währenddessen zahlen die Otto-, Aldi- und Oetker-Familien ein paar Promille ihrer Portokasse an Anwälte, die ganz genau erklären, warum das jetzt keine Erbschaft ist, sofern nur ein Führungswechsel an der Spitze einer Stiftung.
Keine Angst, wer von seinem Gehalt welchen Teil auch immer zur Seite legt, wird mit 99,999% Wahrscheinlich niemals in der Lage sein, ein "großes Vermögen" anzusammwlb, geschweige denn zu vererben.
Man muss ja bedenken, dass der Freibetrag für selbst genutztes Wohneigentum aktuell bei 1,2 Millionen € liegt. Um das anzusammeln muss man 1200 Monate oder 100 Jahre jeden Monat 1000€ zurück legen, die man dann nicht für die eigene Altersvorsorge benötigt.
Wo kommt denn diese Zahl her? So weit ich weiß, gibt es für selbst genutzte Wohnung keine Grenze. Aber der Erbe muss sofort einziehen und 10 Jahre drin wohnen bleiben. Was bei Erbengemeinschaften eher nicht passieren wird.
nunja... schau dir mal die Preissteigerungen auf dem Immobilienmarkt in den letzten Jahrzehnten an.
Ein Häuschen, das in den 60ern in ner "besseren" Wohnlage von München errichtet wurde, das dürfte diese Schallgrenze mittlerweile locker übersteigen.
Allerdings betrifft das einerseits immer noch nur einen winzigen Bruchteil aller Erbschaften, andererseits hat man dann ja trotz der Steuerlast ein ganzes Haus for free.
Du hast schon verstanden, was „etwas zur Seite legen, um deinen Kindern zumindest ein bisschen mitgeben zu können“ auf der einen und „hohe Vermögen“ auf der anderen Seite sind?
Vielleicht war das ja zu kompliziert. Ich will es einfacher formulieren: Wenn die SPD sagt, sie wolle "Besserverdienende besteuern", kommt am Ende raus, dass es fast jeden trifft, die wirklich Reichen aber nicht. Also ist plausibel, dass es ähnlich läuft wenn die SPD sagt, sie will hohe Erbschaften besteuern.