Entschuldigung, aber wen es überrascht, dass die SPD überwachungsgeil ist, hat sich nicht mit der modernen SPD auseinandergesetzt. Das ist nicht erst seit gestern so und eine der größten Enttäuschungen, die diese Partei so bietet (die anderen sind überwiegend in ihrer Parteispitze vorzufinden).
Wenn die Spitze seit Ewigkeiten von Enttäuschungen durchsetzt ist oder gar überwiegend daraus besteht, bezweifle ich stark, dass die Basis auch nur einen Deut besser ist.
Ist sie auf jeden Fall. Nur leider glaubt die Basis an die Kernelemente der SPD, die aber in der Spitze seit mindestens 20 Jahren nicht mehr gelebt und gedacht werden.
Finde wir brauchen schon ne Partei auf die sich "Wer hat uns verraten? ... " reimt, sonst gerät da glaub was ins ungleichgewicht, was eigentlich ganz stabil, schlecht war.
Gibt's eigentlich eine Partei, die mal eine Reform des Wahlrechts anstrebt? Zum Beispiel Priority Vote, das es ermöglichen würde, die eigene Stimme einer Kleinpartei zu geben, ohne zu riskieren, dass sie bei Nichterreichen der 5%-Hürde doch mehr oder weniger verpufft.
Mit dem aktuellen Wahlsystem finde ich strategisches wählen auch in Deutschland nicht wirklich unvernünftig. Im Vergleich zu den USA hat man ja zumindest eine etwas breitere Spanne an Parteien, als nur Republikaner/Demokraten. Selbst, wenn man sich auf die beschränkt, denen in den vergangenen Wahlen der Einzug schon mal geglückt ist.
In DE müssen sie nur über 5% und sie können in einer Koalition mitregieren. (Anders, als z.B. bei der Präsidentenwahl in den USA, wo strategisches Wählen durchaus Sinn macht, um einen Kandidaten zu verhindern.)
"Strategisch Wählen" und die Behauptung, dass man seine Stimme "wegwirft", wenn man eine kleine Partei wählt, ist Propaganda, die niemandem nützt, außer den großen Parteien. Auch eine Stimme für eine Partei, die es nicht über 5% schafft, ist nicht weggeworfen, denn die Partei bekommt dafür Geld aus der staatlichen Parteienfinanzierung. Schon alleine deswegen sollte man keine Partei wählen, die gegen die eigenen Interessen ist, denn so finanziert man diese Partei noch mit.
Ohne eine konkrete Empfehlung auszusprechen: Es gibt mehr als eine Partei, die dicht an den 5% liegt. Sogar ganze 3, wenn man nach den Ergebnissen der Europawahl geht.
Die Wähler, die sowas tolerieren, nehmen entweder nicht am digitalen Leben teil und/oder sind schlichtweg zu bequem oder auch zu dumm, zu realisieren, dass sie einem sehr naiven Narrativ aufsitzen.
Natürlich. Aber das lässt sich halt schwer ändern, und der Trend scheint dazu zu gehen, dass sich das noch verschlimmert. Politik und Medien sind daran auch nicht unschuldig, es werden von etablierten Parteien und Medien viele Falschinformationen verbreitet, da muss man teilweise schon ziemlich auch Zack sein, um halbwegs den Durchblick zu behalten.
Ich glaube diese Wähler realisieren auch nicht, wie leicht man IP-Logs, DNS-Sperren, Messenger-Verbote bzw. in diesen integrierte Trojaner umgehen kann.
Es ist (fast) so simpel wie eine Mail mit PGP zu verschlüsseln und über Tor zu schicken.
Die Stammwählerschaft der SPD ist sehr alt und, aus meiner privaten Erfahrung, indifferent gegenüber irgendeinem Narrativ. Die könnte man problemlos mit der der CDU durchrotieren.