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Wasserstoff-Zukunft: Fragezeichen in Duisburg mehren sich

www.waz.de Wasserstoff-Zukunft: Fragezeichen in Duisburg mehren sich

Zum Auftakt des dreitägigen Wasserstoff-Gipfels spracht Wirtschaftsminister Habeck in Duisburg. Was die Unternehmer beim Vizekanzler vermissten.

Wasserstoff-Zukunft: Fragezeichen in Duisburg mehren sich

Mit einer Schiffstour zu den Duisburger „Orten der Transformation“ ist am Montagabend der dreitägige „Hy.Summit.Rhein.Ruhr“ gestartet. In seiner Eröffnungsrede warb Wirtschaftsminister Robert Habeck in Duisburg dafür, den Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft konsequent weiterzuverfolgen: „Wir dürfen aus Schwierigkeiten keine unlösbaren Probleme machen.“ Aus der Wirtschaft gab es unverhohlene Kritik am Vizekanzler.

Am Ende eines langen Tages im Ruhrgebiet und seinem Auftritt beim „Nationalen Stahlgipfel“ in der Mercatorhalle war Habeck gemeinsam mit NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) nach Ruhrort gekommen. Er spüre „eine große Entschlossenheit, die nicht die Transformation infrage stellt“, resümierte der Minister.

Die zweite Auflage des Kongresses fällt in Zeiten, in der sich Fragezeichen häufen. Dafür sorgt vor allem die Unruhe bei Thyssenkrupp, dem potenziell größten Abnehmer von grünem Wasserstoff. Es drohen erhebliche Mehrkosten beim Bau der ersten Direktreduktionsanlage, dem milliardenschweren Leuchtturm-Projekt der Transformation. Sorgen macht das nicht nur Rasmus C. Beck. „Der Wasserstoff-Hochlauf ist für Duisburg existenziell wichtig“, sagt der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Duisburg Business & Innovation (DBI).

Im Stadtsüden stehen die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) zum Verkauf. Der Investor CE Capital Partners will sich im Falle eines Einstiegs dem Vernehmen nach wohl von einer Wasserstoff-basierten Produktion verabschieden und Roheisen zukaufen. Im Feuer stehen die Jobs von 3000 Beschäftigten, die auf ein Gelingen des Eigentümerwechsels hoffen. „Die HKM stehen vor einer der schwierigsten Prüfungen ihrer Geschichte“, sagte Vorstand Dr. Peter Biele.

Zweifel an der ausreichenden Verfügbarkeit von Wasserstoff und Grünstom für seine Produktion sowie einem konkurrenzfähigen Preis wachsen ebenso wie am rechtzeitigen Start des Wasserstoff-Kernnetzes und dem Bau von Pipelines. In der Folge zögern Unternehmen wie die Steag, deren Tochter Iqony am Schacht Walsum eine Groß-Elektrolyse plant, finale Investitionsentscheidungen hinaus.

Es sei „eine wesentlich größere Herausforderung, etwas Neues aufzubauen, als ein bestehendes System zu verändern“, sagt Habeck dazu. Es werde „immer wieder Phasen geben, in denen es nicht so gut läuft.“ Der Minister verweist auf das bereits Erreichte, lobt die Entschlossenheit der Ruhr-Wirtschaft: „Wir dürfen nicht aus Schwierigkeiten unlösbare Probleme machen. Wer nicht gestalten will, der soll zuhause bleiben.“

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