Podcast: Billig reicht nicht - Das macht den ÖPNV wirklich attraktiv

Ich finde den Preis immernoch enorm wichtig, wenn man auch Leute mit Auto erreichen will. Wenn man nur gelegentlich mal einen Bus oder eine Bahn nimmt, sind 49€ nicht attraktiv. Und Einzeltickets sind leider oft genauso teuer oder sogar teurer als die Kosten einer Fahrt mit dem Auto, wenn Wertverlust, Versicherung etc. sowieso anfallen.

Beim 9€ Ticket haben plötzlich super viele Leute in meinem Umfeld einen Hybridansatz gewählt, bei 49€ fahren die meisten wieder nur noch Auto. Nur ÖPNV ist preislich zwar billiger als nur Auto aber für viele einfach schwierig vorstellbar bzw. nur mit großen Mobilitätseinbußen möglich.

Mit kostenlosem oder stark subventionierten ÖPNV gibt man sowohl den Autofahrern als auch den Verkehrsbetrieben die Möglichkeit, allmählich zusammenzuwachsen. Mehr Leute nutzen es immer öfter, es werden mehr Verbindungen hinzugefügt, dann fahren wieder mehr usw.

Der ÖPNV ist auf jeder Ebene halt einfach absolut unzuverlässig. Für den Weg zur Arbeit oder zum Arzt oder zu anderen festen Terminen ist das ungeeignet, wenn man nicht ~ne Stunde Puffer pro Richtung einplanen kann. Alle paar Monate probiere ich es wieder aus und verpasse meinen Termin, darf beim Arzt ein Ausfallhonorar bezahlen oder kann meiner Tochter keine gute Nacht mehr wünschen. Vor unserem Umzug im Ruhrgebiet war es so, jetzt in Hannover ist es so und im DB Fernverkehr ist es auch so. Der ÖPNV muss vor allem erstmal planmäßig funktionieren um eine Alternative zu sein.