Extremistische Netzwerke in der Polizei, Hakenkreuze in Chatgruppen und Beamte als AfD-Abgeordnete seien nur die Spitze des Eisbergs, sagen Kritiker. Nun gibt es offenbar eine neue Dimension. Von Sebastian Bellwinkel.
Immer wieder, so sagt er, sei er in seiner Hundertschaft wegen seiner marokkanischen Wurzeln diskriminiert worden. "Da fragt mich der Kollege: Ey Abdel, warst du eigentlich bei der Kölner Silvesternacht dabei? Und die Gruppenführerin lacht: Hahahaha, der Grabscher!"
Spaß beiseite. Es fängt ja schon damit an, dass der Bias mit dem kontrolliert wird rassistisch ist und damit dann eine selbsterfüllende Prophezeiung geschaffen wird. dann muss man auch zwischen Kriminalpolizei, 0815 Streifenpolizisten und den Einsatzhundertschaften unterscheiden. Gerade letztere haben mM eher weniger mit "echten" Kriminellen zu tun, sondern haben ihren Spaß auf linke Demos oder Hooligans einzuprügeln. Da wird die Geisteshaltung schon mitgebracht.
Das ist sicherlich Teil des Problems. Außerdem ist klar, dass dieses Berufsbild primär Menschen mit einer eher konservativen Grundhaltung anzieht. Die Wahrung des Status Quo ist schließlich zentrale Aufgabe der Sicherheitsbehörden (lat. conservare = bewahren). Die Nazi-Umtriebe in deutschen Amtsstuben (Beispiel "Itiotentreff") sind halt derartig kriminell, dass das sich mMn mit der Aufgabe nicht mehr verträgt.