Unwetterwarnungen als solche haben, gerade bei kleinräumigen Ereignissen wie Gewittern, leider oft nicht so viel Aussagekraft. Da wird gerne sehr inflationär mit der Gießkanne in der Fläche gewarnt. Besser wäre, die großflächige Warnung ausdrücklich nur als Vorwarnung zu deklarieren, um dann für die tatsächlich betroffenen Orte kurzfristig vor Eintreffen, sobald bekannt ist, wohin das Gewitter genau zieht, eine reguläre Warnung auszugeben. Sonst interessiert sich irgendwann niemand mehr für die Warnungen.
In der Medizin (und wahrscheinlich auch anderswo) nennt man das "alarm fatigue". Wenn ein Alarm oder eine Warnung in aller Regel keine Bedeutung hat, dann sind wir Menschen extrem gut darin, ihn einfach auszublenden. Das ist eine ganz normale Funktion unseres Gehirns, das sich nur mit einer begrenzten Zahl an Dingen gleichzeitig beschäftigen kann und wichtiges von unwichtigem trennen muss.
Das Phänomen ist auch seit Jahrzehnten bekannt, trotzdem gilt fast überall immer noch die Devise "lieber zehn mal umsonst warnen statt einmal gar nicht".
Das ist aber auch ein sehr deutsches Phänomen, sich bloß absichern bis zum Gehtnichtmehr denn hinterher wird immer lieber der Schuldige gesucht - statt aufzuarbeiten, was eigentlich zu einem Problem geführt hat und wie man es künftig besser vermeiden kann.
Leiber einmal zu viel vor einem Gewitter gewarnt als einmal zu wenig, und man kann bei nina einstellen ab wann mab eine Warnung bekommt, also auch erst ab dann wenn es lila wird. Das sind ja Warnungen vom DWD, die sind mit Informationen über wind Geschwindigkeit, Hagel/kein Hagel, Liter pro m² und ein paar anderen Sachen voll.
Vorallem gut wenn man seine Tomaten abdecken muss bevor es hagelt.
Bis jetzt hat bei mir jede Warnung gestimmt, ich weiß nicht wie es anderswo ist. Ich weiß aber das die immer gleich für ganze Landkreise warnen müssen wie es aussieht.
Ich weiß aber das die immer gleich für ganze Landkreise warnen müssen wie es aussieht.
Das ist das Problem. Gewitter sind in der Regel viel kleiner, als so ein Landkreis, meistens sogar kleiner, als eine Kommune. Hier in der Gegend ist das oft so, dass in einem Ort die Sonne scheint, während im Nachbarort die Welt untergeht. Da sind auch Warnungen auf kommunaler Ebene, wie sie der DWD ausgibt, zu großräumig. Dabei hat der DWD die Daten, um wenigstens kurzfristig anhand der Ausdehnung und Zugrichtung eines Gewitters sehr punkgenau zu warnen (siehe Gewitter-Monitor in der Vollversion der DWD-WarnWetter-App), wobei das auch seine Grenzen hat. Ich wohne topographisch so günstig, dass die meisten Gewitter nördlich oder südlich vorbeiziehen. Die Luftströmungen in der Hauptwindrichtung (Westwind) werden von einem größeren Hügel geteilt, der sich etwas westlich befindet. Das lenkt die Gewitter seitlich weit genug ab, dass man meistens nur den Rand abbekommt. Blöd wird es in der Regel nur dann, wenn das Gewitter aus einer ungewöhnlichen Richtung kommt. Insbesondere bei 2 Zugrichtungen fängt sich das Gewitter dann in einem Talkessel und kommt nicht mehr weg.