Ein stockdunkler Weg, kein Licht am Rad und zu schnell unterwegs: Ein Radfahrer hat einen Fußgänger bei Freiburg tödlich verletzt. Dafür wurde er nun verurteilt. Das Gericht bezeichnete den Fall als tragisch.
Tragisch. Vorausgesetzt dem Fall mein Licht funktioniert nicht, würde ich super langsam fahren, wenn ich es überhaupt muss. Aber mein Licht funktioniert.
Naja, tragisch finde ich das nicht. Der Unfall wäre durch eine ordnungsgemäße Ausstattung des Fahrrads mit Licht wahrscheinlich verhindert worden. Und "blind" auch noch weiter zu heizen, anstatt seine Geschwindigkeit an die Verhältnisse anzupassen ist auch einfach völlig verantwortungslos.
Und um jemand mit dem Fahrrad totzufahren muss man sich schon Mühe geben.
Ich hätte hier eine Haftstrafe angemessen gefunden, genauso wie bei Autofahrern die Leute rückssichtslos totfahren.
Dann habe ich das falsch verstanden. Die Staatsanwaltschaft sprach auch von "tragisch" im Sinne von, dass es da keine größere Strafe bräuchte. In dem Kontext scheint "tragisch" dafür genutzt zu werden, die Ursache als abstrakt und schicksalshaft darzustellen, anstatt als absehbare Konsequenz aus menschlichen Handlungen.
Der Tote ist allerdings der 56 Jährige, der vom 23 Jährigen überfahren wurde.