Der Energieriese EnBW hält die Wiederinbetriebnahme seiner stillgelegten Atomkraftwerke für ausgeschlossen. Auch den Aufbau neuer Reaktoren hält der Konzern für unrealistisch.
Die ganze politische Debatte ist zu einem populistischen Kreiswichszirkus verkommen. Die einzigen, die noch halbwegs an faktenbasierter Diskussionskultur interessiert sind, sind die Linke und die Grünen und beide sind nicht gerade kurz davor, eine Regierung bilden zu können.
Eine erhebliche Mitschuld daran tragen übrigens diverse Medienoutlets, die nur noch berichten, wer was sagt, ohne das Gesagte kritisch einzuordnen oder direkt zu hinterfragen. Lieber haut man später halbherzig Faktenchecks raus, die nur von denen gelesen werden, die sie am wenigsten bräuchten.
Eine erhebliche Mitschuld daran tragen übrigens diverse Medienoutlets
Wenn ich meine 5 Minuten der simplen Antworten habe, sehe ich die Schuld am Momentanen ohnehin bei den werbefinanzierten Medien.
Werbung benötigt Aufmerksamkeit, die Jagd nach Aufmerksamkeit begünstigt Manipulation. Und die steht im Widerspruch zu faktenbasierter Berichterstattung. Also alles verbieten! :)
Zumal ich schon glaube, dass die von dir genannten Formate schon auch so sind wie sie sind, weil sie sich in dieser toxischen Medienlandschaft behaupten müssen. Die Giftwirkung erfasst auch die, die sich gar nicht über Werbung finanzieren müssen.
Nee, mit "Gruppenzwang" machst du s den Verantwortlichen mMn viel zu einfach.
Es kann ja auch faktenbasiert erbitterte Diskussionen geben und wenn jemand wie Lanz oder Miosga doch mal jemanden festnagelt und mit den eigenen Widersprüchen oder der Faktenlage konfrontiert, ist das auch unterhaltsam und klickbar.
Der ÖR ist entgegen der Lügen der AfD nicht gerade „linksgrünversifft“ sondern tendiert eher in konservative Richtungen.
Bei Lanz z.B. habe ich manchmal das Gefühl, dass er sich von Forderungen und Vorschlägen, die soziale Gerechtigkeit und die Umverteilung von oben nach unten angehen würden, fast schon persönlich angegriffen und bedroht.
Außerdem erfordert eine kritische Auseinandersetzung mit den Gäst*innen und ihren Behauptungen, Forderungen, Lügen und Vorschlägen in der Sendung selber ein erhebliches Maß an Vorbereitung und Arbeitsaufwand. Da ist es deutlich einfacher, sich hinzusetzen und nur die Diskussion so zu steuern, dass alle Teilnehmer*innen halbwegs die gleiche Redezeit bekommen.
Und irgendwo spielt der Kampf um Aufrufe und Daseinsberechtigung sicherlich auch eine Rolle. Aber mMn nicht die größte.
Ist es nicht eigentlich ein ganz gutes Zeichen, dass für die Rechten der ÖR "linksgrünversifft", für die Linken der ÖR "strammkonservativ" ist? Wenn alle meckern, ist er ja offenbar weder noch. :D
Ich würde mir auch mehr Tiefe wünschen und wie du sagst eine kritische Auseinandersetzung mit dem, was dort gesagt wird. Aber wenn du dir einen Typen wie Söder oder auch die Wagenknecht anschaust, siehst du dieses perfekt durchoptimierte "Mediengelaber". Erinnerst du dich an dieses Absurdinterview mit diesem Lokal-SPDler Philipp da Cunha? Einfach stoisch immer wieder das Narrativ wiederholen und Fragen ignorieren, damit in der späteren Medienverwurstung nur das Narrativ übrig bleibt. Man kann eine Sendung wie Lanz nicht frei von diesem Phänomen betrachten, das müsste erst mal ganz gezielt überwunden werden.
Ist es nicht eigentlich ein ganz gutes Zeichen, dass für die Rechten der ÖR "linksgrünversifft", für die Linken der ÖR "strammkonservativ" ist? Wenn alle meckern, ist er ja offenbar weder noch.
Naja, das ist Zentrismus und etwas, dass man durchaus dem ÖR vorwerfen kann. Aber Zentrismus ist nichts Gutes.
Aber wenn du dir einen Typen wie Söder oder auch die Wagenknecht anschaust, siehst du dieses perfekt durchoptimierte "Mediengelaber".
Ich sehe es aber als Aufgabe der Medienvertreter*innen, dieses Mediengelaber zu durchschauen und als das zu entlarven, was es ist. Und wenn jemand stur das Narrativ wiederholt, muss das als etwas schlechtes aufgezeigt werden. Es ist nämlich auch die Aufgabe von Politiker*innen, die eigenen Positionen darstellen, erklären und gegen kritische Nachfrage verteidigen zu können.
Naja, das ist Zentrismus und etwas, dass man durchaus dem ÖR vorwerfen kann. Aber Zentrismus ist nichts Gutes.
Ist es nicht sogar die logische Konsequenz, dass so etwas wie der ÖR in Summe bei einer Position in der Mitte landet? Wir alle finanzieren ihn, der linksalternative Student, der grad echt viel Marx liest und der rechtskonservative Rentner mit F.J.Strauß-Bild im staubigen Wohnzimmer, insofern ist er am Ende für uns alle da.
Ich sehe es aber als Aufgabe der Medienvertreter, dieses Mediengelaber zu durchschauen und als das zu entlarven, was es ist. [..]
Zum Zustand der Linken haben aus meiner Sicht ganz erheblich auch die außenpolitischen Positionen beigetragen. Und daran hat die Linke komplett selber Schuld.
Es zeigt vor allem, wie lange Politiker ihre Wunschvorstellungen unkritisch in irgendwelche Mikrofone blöken können.
Schon bei der Abschaltung der letzten drei Kraftwerke haben die Betreiber deutlich gemacht, dass sie kein Interesse am Weiterbetrieb haben. Frankreich und England haben massive Probleme bei ihren im Bau befindlichen Meilern. Aber die Medien halten lieber nur das Mikro hin, wenn wieder ein Abgeordneter über "neue Technologien" schwärmt, die weder marktreif sind, noch klar ist, wie hoch die Finanzierung wäre. Hauptsache es fallen irgendwelche sensationellen Aussagen. Ob die mit der Wirklichkeit zusammenpassen ist unwichtig, Hauptsache es gibt schnell viele Klicks. Die Einordnung kommt dann irgendwann in einem Artikel den keiner mehr liest und nachdem sich die fragwürdigen Behauptungen schon weit verbreitet haben.
Ich möchte gar nicht bestreiten, dass es sich hier um Populismus handelt, ich versteh nur nicht ganz wie‘s funktioniert. Ausgerechnet hierzulande, wo jahrelanger Protest der Bevölkerung zu einem Umdenken der Politik geführt hat und diese sich letztlich fraktionsübergreifend aus Furcht vor weiterer bürgerlicher Unzufriedenheit, vor nicht allzu langer Zeit, von der Atomenergie verabschiedet hat. Oft genug hört man in englischsprachigen Foren was für ein kolossaler Fehler es war, dass Deutschland sich diesem Protest gebeugt hat. Wie kann dasselbe jetzt populistisch verwendet werden? Wenn dieses Volk doch augenscheinlich dagegen aufbegehrte? Oder ist die Atomenergie Metapher für etwas anderes? Für eine Macht, die Deutschland etwa verloren hat und nun unbedingt zurückgewinnen muss? Wenn sonst schon alles scheisse ist, wenigstens Atommacht?
Du setzt voraus dass die Wähler noch wissen welche Sorgen sie vor 10 Jahren hatten. Und dass der politische Diskurs und die Themen die gleichen, oder zumindest logisch konsistent sind. Damals waren es rückständige Politiker welche uns vom grünen Utopia abgehalten haben.
Jetzt sind es linksgrünversiffte Progressive welche uns ungeliebte Verbote aufzwingen wollen, wir haben doch schon immer mit Kohle geheizt also kanns ja so schlimm nicht sein, und schwul machen die uns auch noch mit dem Veganer-essen kannste aber wissen.
Die Medien bestimmen unseren Diskurs, und die Medien gehören Leuten welche Angst vor einem Linksruck angesichts des kollabierenden Kapitalismus haben. Also gehts nach rechts.