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Fleisch-Ersatz: Die Sojabohnen mit den Schweineproteinen

www.heise.de Fleisch-Ersatz: Die Sojabohnen mit dem Schweine-Anteil

Ein Start-up will Sojaprodukte genetisch so verändern, dass diese mehr nach Tier schmecken. Der Name ist Programm: Piggy Sooy.

Fleisch-Ersatz: Die Sojabohnen mit dem Schweine-Anteil
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  • Warum würzt man nicht einfach die Sojabohne für sich selbst wie auch immer man sie schmecken lassen möchte, anstatt zu versuchen vegetarische/vegane Produkte zu verfleischlichen? Außerdem, wie schmeckt Schweinefleisch, wenn die es zubereitende Person es nicht würzen oder marinieren würde, und das Fleisch auch nicht, bevor es in den Supermarkt käme, mit Flüssigwürze aufgepumpt, mariniert oder vorgewürzt werden würde?

    Oder verstehe ich gerade die Idee an sich einfach wirklich nicht?

    • Ich denke, dass der Grund dafür einerseits ganz einfach ist, andererseits von vielen Menschen aber völlig übersehen wird. Es liegt an der persönlichen Esskultur. Unsere Gesellschaft sieht überall auf der Welt für Essen Fleisch/Fisch + x als Goldstandard an. Da das so ist, sind besonders Menschen in den wohlhabenden Ländern mit genau dieser Esskultur aufgewachsen, es ist das, was normal ist und wenns anders ist, also zum Beispiel vegan ohne einen Ersatz für Fleisch, dann ist es irgendwie unbefriedigend.

      Und ich glaub daher kommt nen Haufen der aktuellen Probleme. Vielen ist bewusst, dass Fleischkonsum scheiße ist, sowohl moralisch als auch klimatechnisch, nur seine Kultur mal eben so zu ändern ist eben nicht einfach. Ist doch mit ner Verkehrswende weg vom Auto nicht anders, im Grunde isses sogar genau die gleiche Problematik.

      Daher find ich, dass dieser Markt für Fleischersatzprodukte jeder Art unglaublich wichtig ist und vieles ist ja auch schon hervorragend. Wenn diese Dinge jetzt bloß endlich mal anfangen würden, billiger statt teurer als echtes Fleisch zu sein...wer weiß wie die Gesellschaft dann drauf reagieren würde? Ich für meinen Teil als Flexitarier sehe mich zum Beispiel niemals mehr beim KFC irgendwas auf Fleischbasis essen, weil deren vegetarische Option hervorragend schmeckt und genausoteuer ist wie das Original.

      • Ja, ich stimme dir da im Grunde zu.

        Ich habe zum Beispiel auch mal eine Doku gesehen, dass fernöstlich asiatische Länder kulturell eher vegetarisch sind, aber durch den neugewonnenen Wohlstand der letzten Jahre alle auf einmal Fleisch essen wollen. Fleisch wird also, wie Haus und Auto als eine Art Statussymbol wahrgenommen. ...Ich für meinen Teil habe, in meinen 30ern, nicht mal einen Führerschein, weil, wozu eigentlich?

        Das erklärt aber nicht, warum Sojabohnen jetzt nach Schwein schmecken sollten. Zu mal wir eigentlich nicht mal wissen wie Schwein eigentlich schmeckt. Das was den Leuten schmeckt ist eigentlich nur die Gewohnheit an die bei der Produktion verwendeten Gewürze, die sich je nach Land oder Kultur unterscheidet. Danach wird es nochmal mariniert oder mit Flüssigwürze gespritzt und verkauft. Und zuhause beim Kochen wird nochmal nachgewürzt. ...Wie schmeckt also Schwein eigentlich wirlich und warum müssen Pflanzen danach schmecken? ;)

        • Also soweit ich das überblicke geht es in erster Linie um zwei Punkte, nämlich den geschmackliche und den gesellschaftlichen Aspekt.

          Zum Geschmack kann ich dir eigentlich nur zustimmen. Im Kern geht es hierbei ja nur darum, dass es schmeckt und dass man einen bestimmten Geschmack mit einer bestimmten Sache verbindet. Da sollte einem halt klar sein, dass das Meiste künstlich erzeugt ist, was ja, solange es einem schmeckt und nicht schädlich ist, nichtmal schlimm ist. Um da zu den Sojabohnen zu kommen, würde ich sagen, dass es doch letztlich Jacke wie Hose ist, auf welchem Weg der Geschmack erreicht wird: Ändere ich die Bohne so genetisch, dass sie nach Schwein schmeckt (was auch immer der Wahlgeschmack für Schwein dann auch sein mag^^), dann ist es doch gut. Welcher Weg letztlich der bessere ist, also gewürzter "Schweinegeschmack" oder genetischer "Schweinegeschmack", kann doch tatsächlich mal erfolgreich der Markt entscheiden, der soll sowas doch total gut können. Ansonsten haste hier aber in vielen Punkten absolut recht. Vieles ist acquired taste und theoretisch, gerade bei Überwürzung und Übersüßung, ist das rückgängig zu machen, nur muss man das halt eben auch erstmal schaffen und Ersatzprodukte jeder Art geben doch dann ein top Methadon ab, um kurzfristig Weg von der schlechten Ernährung zu kommen.

          Zum gesellschaftlichen Aspekt ist eigentlich nur Folgendes zu sagen: Tja. Aber Spaß beiseite, mein Ansatz ging tatsächlich von Deutschland oder Europa aus, weil ich diese Kultur in Ansätzen kenne und hier sind wa ja praktisch über den Punkt hinaus, in dem asiatische Länder stecken sollen (Fleisch als Statussymbol habe ich auch gehört, aber mir fehlt jegliche Möglichkeit es zu verifizieren): Fleisch ist nicht mehr Statussymbol, sondern Grundnahrungsmittel. Und genau aus dieser Denke herauszukommen, ist doch das Problem: Wenn ich nichts hab und am arsch bin, die Billigwurst des Discounters meiner Wahl habe ich am Ende doch. Diese Grundhaltung in der Essenskultur wird man nur sehr schwierig ändern können, also gebt den Leuten ihr Methadon und macht es billiger als das Original, dann wird es hoffentlich nur noch Hardliner geben, die unbedingt wollen, dass für ihre Wurst auch nen Tier gestorben ist. Tja und bei den asiatischen Ländern weiß ich nicht....verständlich wäre das nachgesagte Verhalten, aber kein Plan wie es dann da weitergehen soll.

    • Ich würde mir auch einfach mehr vegane Gerichte wünschen die nicht versuchen Fleischersatz zu sein. Bei dem Fleischersatz gibt es alles von "schmeckt gut aber nicht wie Fleisch" bis "schmeckt total ekelhaft, ich krieg gleich das Kotzen" aber die letzte Kategorie ist mir bei veganen Nicht-Fleisch-Gerichten eigentlich noch nie untergekommen.

    • Weil Fleisch geil schmeckt. Jetzt nicht Schwein und Rind, aber Huhn und Pute sind einfach gut schmeckende Dinge zu essen. Wenn dafür kein Tier sterben muss ist es ein win win

    • Warum würzt man nicht einfach die Sojabohne für sich selbst wie auch immer man sie schmecken lassen möchte, anstatt zu versuchen vegetarische/vegane Produkte zu verfleischlichen?

      Die meisten vegx lebenden Menschen machen das auch so. Auch die meisten Fleisch essenden Menschen bereiten ihr Gemüse so zu, dass es als Gemüse gut schmeckt und versuchen nicht, es z.B. wie Brot schmecken zu lassen.

      Die Ersatzprodukte richten sich an Menschen, die Essen mit Fleisch gewohnt sind oder waren. Ich würde z.B. schon gern mal wieder Königsberger Klopse essen (so wichtig ist es mir aber auch nicht, und auf einen teuren und halbherzigen Ersatz habe ich keine Lust).

      Und es sind Bequemlichkeitsprodukte. Gut, dafür müssten sie nicht Fleisch imitieren, aber vielleicht ist der Markt noch nicht groß genug, so dass da zwei Kundengruppen mit einem Produkt bedient werden.

      Bei Burgern finde ich 'ehrliche' Gemüsefrikadellen auch tatsächlich oft nicht so geil (gibt Ausnahmen). Viele Fleischimitate hingegen schon. Ich möchte aber doch gern klar erkennen können, dass das nicht mit Fleisch verwechselt wurde.

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