Schlimmer. Der Zebrastreifen entspricht nicht den Vorschriften.
Das hat 13 Jahre lang niemanden gestört, aber irgendwann ist es jemandem bei der Stadt aufgefallen, und dann wurde er gesperrt, und schließlich weggefräst.
Welcher Sicherheit diente die Sperrung denn? Nur der "ich muss meinen eigenen Arsch ins Trockene bringen"-Rechtssicherheit eines Bürokraten. Die Leute, die dort die Straße überqueren mussten, waren bestimmt durch die Absperrung bestimmt sofort so viel sicherer, als mit dem nicht vorschriftsgemäßen, aber als solchen klar erkennbaren Zebrastreifen.
Das Problem: Wenn ein Bus an der nahgelegenen Haltestelle ohne Haltebuch hält, würden Fußgängerinnen und Fußgänger, die dort die Straße überqueren von anderen Verkehrsteilnehmern nicht rechtzeitig gesehen.
Ist kein wirkliches Problem, denn die übrigen Verkehrsteilnehmer müssen eh mit entsprechender Vorsicht an einem haltenden Bus vorbeifahren. Wenn der den Warnblinker anhat, sogar mit Schrittgeschwindigkeit. Der Zebrastreifen sollte auch aus einer Buslänge Entfernung deutlich zu sehen sein und ist zudem mit Sicherheit auch noch ausgeschildert. Wer da trotzdem noch Leute übersieht und überfährt, sollte vielleicht besser keinen Führerschein haben. Wie eine Sperrung des Zebrastreifens es in der Praxis sicherer machen soll, die Straße zu überqueren, kann nur ein Bürokrat erklären, der in einer anderen Welt lebt. Was die Entfernung des Zebrastreifens zur Sicherheit beiträgt, ist auch fragwürdig. Ohne den Zebrastreifen laufen die Leute wahrscheinlich genauso direkt vor oder hinter dem Bus über die Straße, weil Menschen nun mal faul sind und gerne den kürzesten Weg nehmen.
Natürlich könnte man sich den Großteil der Verkehrsvorschriften und Paragraphen in der StVO sparen, wenn sich alle an §1 der StVO halten würden. Da aber im Allgemeinen Vorsicht die Mutter der Porzellankiste ist, brauchen wir Vorschriften um darüberhinaus die allgemeine Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten.
Das heißt aber nicht, dass man bei der Auslegung der Vorschriften das Gegenteil von dem herstellen soll, was die Vorschriften beabsichtigen, nämlich mehr Sicherheit im Straßenverkehr.
Darüber, ob ein Zebrastreifen, also ein benutzungspflichtiger Fußgängerüberweg, im toten Winkel hinter einem Bus wirklich die Verkehrssicherheit erhöht oder ihr eher schadet, werden wir uns wohl nicht einig.
Wenn da kein "benutzungspflichtiger Fußgängerüberweg" ist, laufen die Leute da trotzdem über die Straße. Wenn da 1 Depp eine Absperrung hinstellt klettern die wahrscheinlich auch noch drüber oder zwängen sich daran vorbei. Leute machen sehr viel um kleinste Umwege zu vermeiden. Das ist natürlich viel sicherer, als offensichtlich zu markieren, dass da Leute über die Straße laufen.
Nur weil Menschen sich dumm verhalten, muss man das immer noch nicht fördern. Bei der Bushaltestelle an meinem Wohngebiet laufen auch viele über die zweispurige Landstraße mit Leitplanke und baulicher Trennung anstatt die 50 m Umweg durch die Unterführung in Kauf zu nehmen.
Das ist typisch deutsch. Dass das blöde Teil nicht irgendwelchen dummen Vorschriften entspricht, hätte keine Sau gestört, außer 1 hirnlosen Bürokraten in der Verwaltung, der das prompt zum Anlass nimmt, den Zebrastreifen erstmal zu sperren, dass die arme Verwaltung ja keine böse Rechtsunsicherheit erleidet, die ist nämlich tödlich für Bürokraten, müsst Ihr wissen.