Wer sich gegen einen Waffenstillstand in Gaza ausspricht, meint, Israels Interessen zu vertreten. Doch das sehen längst nicht alle Israelis so.
Aus dem Artikel:
Deutsche Politiker erklären, es sei zu früh für einen Waffenstillstand im Nahen Osten, und deutsche Journalisten schreiben Artikel mit Titeln wie „Für ein Ende des Krieges ist es viel zu früh“. Vom Sofa in Deutschland aus lässt sich so etwas leicht sagen, für jemanden wie mich, der Familie in Israel und Palästina hat, sind diese Worte ein Schlag in die Magengrube, der die tagtägliche Angst um unsere Liebsten nur weiter verstärkt.
Das Opferverhältnis Israeli zu Plästinensern ist mittlerweile 1:15. Tendenz weiter zu Lasten der Palis steigend. Da sich ethnische Säuberungen von Zivilisten abzeichnen, ist eine Unterstüzung Israels nicht mehr moralisch gerechtfertigt. Deutscher Mainstream rafft das wieder nicht. Da wird für Ukraine und Israel gejubelt bis das Kind endgültig in den Brunnen gefallen ist. Ernstzunehmen sind solche Wortmeldungen sicherlich nicht. Besser gucken was Herrchen in Washington macht: Kein Geld mehr für die Ukraine und keine US-Visas mehr für extremistische jüdische Siedler. Da spielt die Musik. Und es macht Sinn der Gewaltspirale ihr Lebenselixier zu nehmen.
Es ist die Regierung dieser Zivilbevölkerung, die es sich klar auf die Fahnen geschrieben hat, den israelischen Staat in Gänze auszulöschen und die unter diesem Vorwand Anfang Oktober Israel überfallen hat. Sie ist es, die diese Zerstörung nach Gaza gebracht hat. Wenn die Zivilbevölkerung im Gazastreifen diesen mörderischen Kurs ihrer Regierung nicht länger mittragen möchte, dann muss sie sich von der Hamas abwenden und sie aus ihrer Mitte entfernen. Die Hamas lebte bisher ja sehr "komfortabel" und bewusst mitten in diesem menschlichen Schutzschild. Die Palästinenser im Gazastreifen sind aber keine Unmündigen, sondern haben ihr sprichwörtliches Schicksal wie alle anderen auch selbst in der Hand.
Der Kurs der Hamas ist klar: Kampf auf Leben und Tot mit Israel bis zum bitteren Ende. Die Palästinenser im Gazastreifen müssen entscheiden, ob sie diesen Kurs weiter mittragen wollen oder ob sie stattdessen Frieden wollen.
Heute erklärt uns Quittenbrot, warum Menschen, die in Diktaturen leben, eigentlich selbst Schuld dran sind und den Tod dann irgendwie auch ein bisschen verdient haben. Insbesondere wenn die Hälfte davon Kinder sind.
und den Tod dann irgendwie auch ein bisschen verdient haben.
Das ist doch Quatsch.
Gerade bei unserer Geschichte finde ich es allerdings schwierig, die Bevölkerung eines Landes komplett von der Verantwortung der Taten ihrer Führung zu entbinden, selbst in einer Diktatur.