Endlich ist der lang erwartete Gesetzesvorschlag für die Zulassung von E-Fuels-Autos fertig. Für den deutschen Verkehrsminister ist das dennoch keine gute Nachricht in seinem Kampf für den Verbrennungsmotor.
Der Entwurf sieht vor, dass diese Autos nur mit vollständig klimaneutralen E-Fuels betankt werden dürfen. Es geht also nicht nur darum, dass die E-Fuels nur genauso viel CO₂ freisetzen, wie vorher bei ihrer Herstellung der Luft entzogen wird. Es muss zudem auch die gesamte Lieferketten von der Herstellung des E-Fuels über den Transport bis zum Verbrauch CO₂-neutral sein.
Zudem müssen die Hersteller sicherstellen, dass die Autos nicht mit anderen Kraftstoffen gestartet werden können.
Es gibt ja die Pilotprojekte in einer Wüste in Chile, aber wie willst du den Treibstoff dann CO2-neutral nach Europa bringen? Das wird nur gehen, wenn die Herstellung der E-Fuels auch in Europa ist, z.B. in der Ostsee.
Aber dann stellt sich wieder die Frage, warum nicht gleich elektrisch fahren.
Transport mit großen Schiffen macht kaum Emissionen pro Einheit transportierter Ware. Falls die Herstellung woanders weniger Emissionen verursacht, könnte das insgesamt fürs Klima günstiger sein.
Aber sowieso, ja: Elektrisch fahren. Es wird eh nicht genug Wasserstoff für alles geben, und für andere Anwendungsgebiete (fliegen, Industrieprozesse) ist elektrisch keine so offensichtliche Alternative.
Kleiner Einwurf: Stahl ist die falsche Baustelle, das geht elektrisch (Lichtbogenofen). Fliegen und Schifffahrt wäre E-fuels.
Wasserstoff wird eher für die chemische Industrie benötigt, mit anderen Worten: BASF und Konsorten.
Das ist ja der Witz. Der Vorschlag ist so formuliert, dass eine hochskalierbare Industrie für den Massenmarkt nicht machbar ist, solange die CO2 Neutralität nicht über Zertifikate erkauft werden kann. Es wird praktisch dann nur lokal produziert werden können. Die Kommission will E-Fuels in der Masse nicht (mal abgesehen davon dass sich aufrund des Energieaufwands die Herstellung eh kaum lohnt und es daher wohl eine super kleine Nische bleiben wird, dafür schreitet die Batterietechnik zu schnell voran)
Das ist eigentlich der wichtige Punkt: E-Fuels sind energetisch gesehen Schwachsinn. Die haben nur in wenigen Spezialfällen einen Sinn (einiges an Luftverkehr kommt z.B. in den Sinn, aber selbst da ist noch offen, ob andere Lösungen nicht eher und preiswerter Marktreife erlangen als irgendwas mit E-Fuels Fahrt aufnimmt).
Ist halt nur traurig, dass die EU hier jetzt auf Umwegen den Leuten verbieten muss, einem offensichtlich schwachsinnigen Irrweg zu folgen, nur weil Typen wie Wissing, die ihr Gehirn gegen eine Sammlung von Lobbyisten Buzzwords getauscht haben, zwanghaft versuchen, den Mist als machbare Lösung durchzuprügeln.