Ich denke die perfekte Partei wird es leider für die wenigsten geben, deswegen muss man oft wohl das was am ehesten past oder geringste Übel bzw taktisch wählen. Weil die Konsequenz nicht zu wählen ist das man Parteien wie die AfD stärkt.
Bei der Europawahl würde ich anmerken, dass die Hürde zum Entsenden eines Abgeordneten relativ niedrig sind (glaube so 2-3%) also kann es sich auch lohnen kleinere Parteien wie z.b. Volt anzuschauen.
Seine Entscheidung auf lediglich einem Wahlprogramm zu basieren ist ohnehin der falsche Ansatz. Wie viel von dem, was im Koalitionsvertrag vereinbart wurde, oder dem, was in dem Wahlprogramm deiner letzten Wahl stand, ist wirklich passiert?
Man sollte sich die einzelnen Politiker anschauen und deren vergangenen Taten beurteilen, sprich die Entscheidung darauf basieren.
Aber wer bitteschön hat denn dafür Zeit?
Zu dem Leben, der Arbeit und den Katzen kommen bei mir noch ein Neugeborenes und ein Umzug dazu. Die Zeit, die ich mir ergattern kann, stecke ich in psychische Erholung, sonst dreh ich völlig am Rad. Ich denke, dass das eines der größten Probleme der zivilisierten Menschheit ist. Keine Zeit für korrekte Meinungsbildung.
Ich verstehe was du meinst. Aber wenn man keine Zeit hat oder es nicht kompliziert mag kann man trotzdem ein sehr einfaches Flussdiagramm machen und liegt damit nicht falsch:
Hast du erkannt, dass die Erderhitzung das größte Problem für unsere Spezies ist?
Ja
Grün
Ich bin kein glühender Gefechter der Grünen, aber die Arschloch- & Bullshit-Quote ist objektiv geringer als bei jeder anderen relevanten Partei. Lass doch bitte erst zersplittern wenn wir eine grüne Bundeskanzlerin haben.
Da geb ich dir recht, aber bei manchen Fragen haben politisch weniger Involvierte oft die falschen Antworten. Meine Eltern beispielsweise würden auf die Frage:
Möchtest du soziale Politik? -> Soziale Partei Deutschlands
antworten, obwohl sie die letzten Wahlperioden alles andere als soziales Programm gemacht haben. Meine Antwort wäre die Linke. Deine vielleicht die Grüne.
Das Ideal des informierten Wählers wird es leider in der Realität nicht geben. Und wie schon woanders erwähnt ist das Wahlprogramm eh nicht das einzig relevante. Wieviel die Parteien davon später umsetzen können/wollen ist nochmal eine ganz andere Sache. Ich bin kein Sachse, deswegen gibt es für mich als nächstes erstmal nur die Europawahl, aber ich würde es wahrscheinlich so angehen.
Landtag: Wenn ich mir so die Umfragewerte anschaue, dann geht es wohl ganz klar darum die AfD zu verhindern. Also würde es wohl auf eine CDU geführte Koalition hinauslaufen, die nach derzeitigem Stand sowohl die Grünen als auch SPD bräuchte um es zu schaffen. Kleine Parteien wählen fällt also raus und es geht darum, wem man in der Koalition mehr Einfluss geben will. Für mich wären das klar die Grünen, wenn ich mir die SPD mit ihren Bauchschmerzen so anschaue. So frustrierend es klingt: weiter müsste ich hier fast nicht schauen.
Stadtrat: Keine Ahnung wie in deiner Stadt die Umfragewerte aussehen, aber es wird wohl leider viel AfD geben, also wieder Koalition um das zu Verhindern. Auf der Lokalebene geht es ja doch öfter mal um greifbarere Großprojekte, deswegen würde ich kurz mal 1-2 Wahlprogramme überfliegen, ob es da etwas gibt und mich dann daran orientieren.
Europa: Für mich die eizige Wahl, aber auch die wo man denke ich am wenigsten taktisch Wählen muss, wegen der erwähnten niedrigeren Hürde und der Tatsache, dass man sich dann auf Europa ebene eh nochmal in größere Blöcke gruppiert. Wenn du also etwas Zeit hast um dich mit Inhalten zu beschäftigen, dann eventuell hier ein paar der kleineren Parteien Zeit schenken. Ansonsten wenn du zwischen Grün und Links schwankst würde ich persönlich ja die Grünen nehmen, da die Wahl zu nah ist um einschätzen zu können, wie sich die Linken neu positionieren nachdem Wagenknecht und Co raus sind.