Deutschland blickt auf Rekordjahre mit mehr als 15 Gigawatt neu installierter Photovoltaik-Leistung und einer installierten PV-Gesamtleistung von inzwischen 96 Gigawatt zurück. Zwei Drittel dieses Zubaus entfielen dabei bislang auf kleine Aufdachanlagen. Grund zum Jubel, oder? Wir sagen: Nein, so e...
Im Artikel werden, wie ich finde direkt mehrere Punkte unterschlagen, zumindest bei meinem blitzüberfliegen in der Bahn (vielleicht hab ich was übersehen):
Selbst kleine Aufdach-PV hatte 2021 ungefähr gleichauf mit windkraft (nach großer aufdach-pv und freiflächen-pv und riesenwasserkraft) immer noch geringere stromgestehungsosten als alle sonstigen erzeugungsarten. Und zwischenzeitlich ist die pv-hardware nochmal deutlich günstiger geworden.
Wir brauchen ein für große lastspitzen ausgelegtes verteilnetz nicht nur für heim-PV-überproduktion, sondern auch für die Zukunft mit vielen Wärmepumpen, die nur bedingt flexibel einsetzbar sind und e-autos (ja, natürlich auch leistungstärkere übertragungsnetzebenen).
bidirektionales laden wird demnächst (unter anderem) für heimbesitzerInnen und vielleicht sogar für mieterInnen das ding, denn: die akkupreise fallen weiterhin und sind schon jetzt als netzpuffer wirtschaftlich, einerseits für die private PV, andererseits für das abfedern schwankender strombörsenpreise in Kombi mit flexiblen endkundInnenstrompreisen und smartmetern. Und die preise werden immer mehr schwanken. Die speicher werden einerseits, wenn sie zuhause installiert sind (z.b. als smarte heimspeicher oder parkendes e-auto) die verteilnetze entlasten, wenn heim-pv überproduziert, andererseits es ebenso notwendig machen, die verteilnetze leistungsstark auszulegen, damit z.b. ein Überschuss an Windstrom auch zeitgleich in den heimakkus zwischengesleichert werden kann.
Der ganze Artikel wirkt für mich nicht sehr zeitgemäß, gerade die Argumentation im Sinne von "großflächen-pv ist abgregelbar und somit nicht so sehr netzdestabilisierend". Ja, derzeit müssen Wind und Sonne selten mal abgeregelt werden, aber wir bewegen uns kontinuierlich und schneller werdend in vielen punkten weg von Abregelung und hin zu Netzausbau, flexibleren lasten und speicherung und das ist, wenn wir auf 100% EE umsteigen wollen unerlässlich (es sei denn wir setzen viel massiver auf Wasserstoff, als wir es ohnehin für Industrie und seltene längere dunkelflauten schon müssen, und das wird viel teurer. Und die Prognosen zu den wasserstoffpreisen 2050 (bei import glaube irgendwas zwischen 10 und 20 cent/kWh) sehen zwar besser im Vergleich zu heute, aber immer noch schlechter als die des stromnetzausbaus und akkus aus)
Statt Heim-PV abzuregeln, kann man auch einfach ne Heizspirale in den Wasserboiler legen. So werden auch im Industriemaßstab Netzspitzen abgefangen, nur dass da dann noch Geld für verlangt wird, den Strom abzunehmen.
Theoretisch immer noch besser als abgeregeln oder in die Erde leiten, dennoch ne recht minderwertige Art der Energienutzung (wenn auch sehr günstig nachrüstbar)...
Sache ist halt, was ja auch im Artikel erwähnt wird, dass kaum eine heim-pv überhaupt abregelbar ist. Die 70%-regel ging ja im entfernten Sinne (prinzipielle leistungsspituenabkappung) in eine ähnliche Richtung und auch die wurde abgeschafft
Das stimmt, aber im Vergleich zur wärmepumpe ist der Wirkungsgrad halt grottig... Klar, eine unedle Nutzung ist besser als keine, aber immer noch schlechter als ne edlere nutzung. Will aber die heizstäbe als Übergangslösung nicht schlechtreden, Brauchwasserwärmepumpen machen aber in 90% der Fälle nen guten job. Wer überschussdirektstrom zum erhitzen wirklich gut brauchen könnte, ist die Industrie, die (wie z.b. lichtbogenöfen bei der metallschmelze, was erdgas bzw. Wasserstoff sparen würde)